Brilon-Thülen. Auf eine Spielerin muss der SV Thülen in der Westfalenliga verzichten, weil sie zum (Ligakonkurrenten) Borussia Dortmund wechselt.
Das Schicksal schlug bei den Hallenfußball-Westfalenmeisterschaften zu. „Dort haben sie sie gesehen und zu einem Probetraining eingeladen“, sagte Frederik Leikop, Trainer der Fußballerinnen des SV Thülen, am Rande des Kreispokal-Finales, das der Landesliga-Meister gegen den Bezirksligisten FC Fleckenberg/Grafschaft gewann. Auf eine Spielerin muss der SVT zukünftig verzichten – denn sie wechselt zum BV Borussia Dortmund.
Lob von Leikop
Dabei schloss sich die 17-jährige Nora Willeke erst vor gut einem halben Jahr dem SV Thülen an. Nachdem das Talent aus Giershagen im Sommer 2022 aus der Jugend des SV Brilon zu den B-Juniorinnen des FSV Gütersloh wechselte, führte ihr Weg sie vor Jahresfrist im Seniorenbereich zum Regionalligisten TSV Jahn Calden (Hessen). Doch aus zeitlichen und persönlichen Gründen ging es bereits in der Winterpause zurück in die Heimat zum SV Thülen.
„Es ist schon beeindruckend, wie ruhig und gelassen Nora am Ball ist“, sagte Frederik Leikop damals und kann das ein halbes Jahr später nur bestätigen. Wie groß der Coup war, der dem SVT in der Winterpause gelang, zeigt sich nun mit Willekes Wechsel zum BVB. Die 17-Jährige überzeugte beim Probetraining und will die Chance nutzen, Teil eines beeindruckenden Projekts zu werden, obwohl in einem Jahr ihr Abitur ansteht.
„Wir hätten sie natürlich gerne behalten, freuen uns aber auch sehr für sie“, sagte Frederik Leikop. Zwar stieg der BVB wie der SV Thülen in der abgelaufenen Saison als Landesliga-Meister in die Westfalenliga auf, die Klubs sind also Liga-Konkurrenten, doch der Plan der Dortmunder Verantwortlichen verfolgt ein klares Ziel: den Aufstieg in die Bundesliga. Erst im Juli 2021 startete die Abteilung Frauenfußball des Champions-League-Finalisten und zwar – ganz unten in der Kreisliga A.
„Wir haben uns bewusst dafür entschieden, ganz unten anzufangen, weil wir keinen aufgrund seiner guten Leistungen von vornherein killen wollten“, sagte BVB-Boss Hans-Joachim „Aki“ Watzke damals auch mit Blick auf den Regionalligisten SpVg Berghofen aus dem gleichnamigen Dortmunder Stadtteil. Es folgte ein Aufstieg nach dem anderen. Auch in der Westfalenliga will sich der Klub nicht allzu lange aufhalten. Im Idealfall gastiert Nora Willeke in Schwarz-Gelb nur einmal am Thülener Scheid.
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