Arnsberg-Neheim. Der SC Neheim muss sein Heimspiel gegen TuS Erndtebrück gewinnen, sonst könnte der Abstieg nicht mehr zu verhindern sein. Livestream.

Er ist sprachlos. „Ich habe selten keine Antwort auf eine Frage“, sagte Alex Bruchhage, „aber hier habe ich tatsächlich keine.“ Allerdings ist der Absturz des TuS Erndtebrück vom Herbstmeister der Fußball-Westfalenliga 2 zum potenziellen Abstiegskandidaten auch nicht das Thema des Trainers des SC Neheim. „Wir müssen unsere Hausaufgaben machen“, erklärte der Coach. Für das Heimspiel am Pfingstmontag (15 Uhr / im Livestream auf wp.de/sauerlandsport) gegen den TuS bedeutet das: Ein Sieg ist Pflicht – sonst könnte der Abstieg in die Landesliga feststehen.

Alles offen im Abstiegskampf

Zwei Spieltage sind in der Westfalenliga 2 noch zu absolvieren. Die Zone der vom Abstieg bedrohten Mannschaften ist allerdings so breit, dass ein „Was wäre, wenn der SC Neheim...“ zu unübersichtlich würde. Aktuell rangieren die „Binnerfeld Boys“ mit 31 Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz, jedoch trennen sie nur drei Punkte vom SC Obersprockhövel (11.), DSC Wanne-Eickel (12.) und BSV Schüren (13.). Der SV Sodingen auf Rang zehn ist vier Punkte voraus, der TuS Erndtebrück als Neunter sechs.

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Selbst zum montäglichen Gast könnte der SC im Saisonfinale also nach Punkten noch aufschließen. Der SC Neheim könnte im Fall einer Niederlage und ungünstigen Ergebnissen der Konkurrenz am Montagabend aber auch als Absteiger feststehen. Im direkten Kellerduell treffen der Tabellenletzte Hombrucher SV (29 Punkte) und der FC Lennestadt, der mit 33 Punkten den ersten Abstiegsplatz inne hat, aufeinander.

Egal, welche Leute dort fehlen: Der Kader besitzt immer noch eine brutale Qualität.
Alex Bruchhage, Trainer des SC Neheim, über Erndtebrück

„Mich interessieren die Ergebnisse der Konkurrenz erst nach dem Abpfiff“, sagte Alex Bruchhage und wiederholte sich: „Wir müssen unsere Hausaufgaben erledigen.“ Dass Erndtebrück eine katastrophale Rückrunde spielt, sieht der Neheimer Trainer nicht als Vorteil. „Die haben erkannt, in welcher Lage sie sind“, berichtete er von seinem Videostudium der vergangenen TuS-Partien. „Und egal, welche Leute dort fehlen: Der Kader besitzt immer noch eine brutale Qualität“, ergänzte der Coach, dessen Ära in Neheim nach der Saison endet. In der kommenden Saison trainiert Bruchhage den Oberligisten Westfalia Rhynern.

Nächster Zugang

„Niemand will sich mit dem Abstieg aus Neheim verabschieden“, sagte Bruchhage über sich und die weiteren 14 Abgänge. Eine offizielle Verabschiedungszeremonie mit Blumen oder Geschenken gibt es vor dem Heimspiel gegen Erndtebrück, das auch Bruchhages letztes als Trainer-Urgestein des SCN ist, jedoch nicht, da der Fokus nur auf dem Spiel liegen soll.

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Dass lediglich die Zukunft von Alwin Weber offiziell ungeklärt ist, wertet Bruchhage als gute Ausgangslage für das Saisonfinale. „Dadurch kommt zumindest auf der Ebene Ruhe in die Mannschaft“, sagte er. Übrigens: Mit dem 21-jährigen Marvin Candido stellte der SC Neheim jetzt einen weiteren Zugang für die neue Saison vor. Er wechselt vom Liga-Konkurrenten FC Iserlohn ins Binnerfeld.

Nur noch drei direkte Duelle der Kellerkinder

TuS Erndtebrück (9./37. Punkte): 20. Mai: SC Neheim (A/15./31), 26. Mai: Holzwickeder SC (H/2./49)

SV Sodingen (10./35): 20. Mai: SpVgg Horsthausen (A/5./43), 26. Mai: FC Iserlohn (H/8./39)

SC Obersprockhövel (11./34): 20. Mai: RSV Meinerzhagen (A/7./42), 26. Mai: Concordia Wiemelhausen (H/1./55)

DSC Wanne-Eickel (12./34): 20. Mai: Westfalia Soest (A/4./45), 26. Mai: SpVgg Horsthausen (H/5./43)

BSV Schüren (13./34): 20. Mai: FC Iserlohn (A/8./39), 26. Mai: Hombrucher SV (H/16./29)

FC Lennestadt (14./33): 20. Mai: Hombrucher SV (A/16./29), 26. Mai: RSV Meinerzhagen (H/7./42)

SC Neheim (15./31): 20. Mai: TuS Erndtebrück (H/9./37), 26. Mai: Lüner SV (A/6./43)

Hombrucher SV (15./29): 20. Mai: FC Lennestadt (H/14./33), 26. Mai: BSC Schüren (A/13./34)

„Wir glauben alle weiter an den Klassenerhalt und versuchen, das durch Kampf, Wille und Überzeugung auf den Platz zu bringen“, erklärte auch Janik Hülsmann, der im zurückliegenden Auswärtsspiel den Treffer zum 3:2-Sieg seiner Mannschaft beim SV Wacker Obercastrop erzielte. „Natürlich nagt es schon etwas an einem, dass wir nach der guten Rückrunde noch auf dem 15. Tabellenplatz stehen“, verriet Hülsmann, „aber noch haben wir zwei Spieltage Zeit, um das zu ändern.“

Schubert wieder im Kader

In die Karten spielt dem SC Neheim, dass Finn Schubert nach seiner Sperre in den Kader zurückkehrt und Patrick Nettesheim sowie Tom Wonneberger für Kurzeinsätze zur Verfügung stehen dürften. „Wir haben wieder mehr Alternativen“, sagte Bruchhage und ergänzte: „Aber die anderen Jungs haben es in den vergangenen Wochen ja auch gerockt.“ Zehn überlebenswichtige Punkte wurden aus den vergangenen vier Spielen geholt – drei weitere müssen hinzukommen.