Marsberg. Landesligist SV Schmallenberg/Fredeburg steht als erstes Team im Finale des Fußball-Kreispokals HSK – viele Fotos vom Halbfinale.
Kurzzeitig brodelte es dann doch – und der „Vulkan“ Merso Mersovski brach aus. Nachdem der VfB Marsberg im Halbfinale des Fußball-Kreispokals HSK soeben den 1:3-Anschluss markiert hatte (56.), sprang der Coach des SV Schmallenberg/Fredeburg an der Seitenlinie auf und ab, schimpfte und ordnete sein Team lautstark neu. Viel mehr Impulse waren am Dienstagabend, 30. April, aber kaum nötig, denn letztlich souverän setzte sich der Landesligist beim Noch-Bezirksligisten mit 3:1 (2:0) durch. Die Schmallenberger stehen damit als erste Mannschaft im Endspiel des Kreispokals, das an Fronleichnam, Donnerstag, 30. Mai, in Fleckenberg ausgetragen wird.
Umso erleichterter zeigte sich Merso Mersovski nach dem Schlusspfiff der Pokal-Partie. „Es ist wichtig, dass wir ins Finale gekommen sind. Und es ist wichtig, dass wir auswärts gewonnen haben“, freute sich der 40-Jährige. Insbesondere der Auswärtssieg schmeckte den Gästen, die sich zuletzt im Alltag der Landesliga 2 viel zu oft als harmlos in der Fremde erwiesen hatten.
Viel Spielfreude beim Gast aus Schmallenberg
Im Diemelstadion, das bei bestem Frühsommerwetter mit etwa 200 Zuschauern recht gut besucht war – auch Pokalspielleiter Rüdiger Sürig und Kreisvorsitzender Michael Schütte waren zu Gast –, hatte der Favorit von Beginn an viel Spielfreude entwickelt. Schon nach 20 Minuten hatten die in der Bezirksliga 13 stark abstiegsbedrohten Marsberger Dusel, dass kein Strafstoß gegen den VfB gepfiffen wurde. Torwart Viktor Bauer hatte Schmallenbergs Routinier Emil Mersovski elfmeterwürdig zu Fall gebracht, doch der ansonsten aufmerksame Schiedsrichter Andre Ricken (TuS Medebach) leistete sich in dieser Szenen einen seiner wenigen Fehler – denn er verwarnte Mersovski mit Gelb und entschied auf Freistoß für den VfB.
Fünf Minuten darauf ertönte diesmal aber der Pfiff nach erneutem Foulspiel im Strafraum der Hausherren. Fabio Gorges schnappte sich die Kugel und stellte auf 1:0 für die Gäste (25.). Zwar wehrte sich der VfB Marsberg nach Kräften, kam aber in dieser ersten Halbzeit selten gewinnbringend über die Mittellinie. Stattdessen entfachten die Schmallenberger mehr Druck und waren auch spielerisch überlegen. Nach einem feinen Zuspiel in die Spitze umkurvte erneut Fabio Gorges Torhüter Bauer und schob zum 2:0 ein (44.).
Mit der 2:0-Halbzeitführung im Rücken kam die Mersovski-Elf entsprechend selbstbewusst aus der Kabine. Carlos Schöllmann legte rasch das 3:0 nach (50.) und hätte kurz darauf beinahe ebenfalls einen Doppelpack erzielt, doch sein Picke-Hechtsprung per Volleyschuss versandete knapp links am VfB-Tor vorbei (54.).
Daniel Berlinski, Trainer des VfB Marsberg, sah dann an der Seitenlinie ein Erfolgserlebnis für seine zuletzt so leidgeprüfte Mannschaft: Der VfB kam zum Anschluss und profitierten dabei auch von einem Torwartfehler. Schmallenbergs Francesco Lattanzi war bei einem weiten, hohen Marsberger Ball aus seinem Kasten gestürmt, doch VfB-Angreifer Quendrim Sadrija war schneller am Ball, und die Kugel landete zum 1:3 aus Sicht der Hausherren im Tor. Zwar hatten die Gastgeber noch Gelegenheiten, kamen aber zu keinem weiteren Treffer.
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Nach dem Einzug in das Endspiel grantelte Gästecoach Merso Mersovski zwar über einige Mängel seines Teams im zweiten Abschnitt, war aber froh, dass vor allem der Start erfolgreich verlaufen war: „Vor allem die erste Halbzeit fand ich richtig gut.“ Der Endspielgegner seiner Mannschaft wird nun im zweiten Halbfinale ermittelt: Am Mittwoch, 8. Mai, 19 Uhr, erwartet Noch-Bezirksligist FC Assinghausen/Wiemeringhausen/Wulmeringhausen Landesligist und Titelverteidiger RW Erlinghausen.
VfB Marsberg: Bauer; Tobias Runte, Böttcher, Marco Kraemer (81. Stefan Matuschinski), Bunse, Langhoff, Prior (73. Markus Matuschinski), Girsch, Alexander Picht, Alexander Bender, Sadrija. - SV Schmallenberg/Fredeburg: Lattanzi; Fink (46. Henneke), Dobbener, Emil Mersovski, Strasburger (55. Petrovic), Schöllmann, Fabio Gorges, Burmann (46. Rama), Piechaczek (87. Greune), Marco Gorges, Schörmann (75. Schmidt). - Tore: 0:1 Fabio Gorges (25., Foulelfmeter), 0:2 Fabio Gorges (44.), 0:3 Schöllmann (50.), 1:3 Sadrija (56.).