Arnsberg-Oeventrop. Frühzeitig hat sich der TuS Oeventrop den Meistertitel der Fußball-A-Liga Arnsberg gesichert. Das sind die fünf Bausteine des Erfolgs.
Welch‘ Veränderung: Lieferten sich in der vergangenen Spielzeit der SV Affeln und der SV Hüsten 09 II in der Fußball-Kreisliga A Arnsberg noch bis in das Saisonfinale hinein ein unheimlich spannendes Rennen um den Titelgewinn, das am Ende die Affelner für sich entschieden, so verlief die laufende Serie in der A-Liga gänzlich anders. Vom Startpfiff im Sommer weg dominierte der TuS Oeventrop das Geschehen, schüttelte schon vor Wochen den FC Neheim-Erlenbruch als ärgsten Verfolger ab und schnappte sich bereits am vergangenen Sonntag, 28. April, beim 5:0-Heimsieg gegen den SSV Küntrop frühzeitig den Meistertitel.
Die Konstanz, der Trainer oder die überragende Defensive – diese Zeitung verrät die fünf Erfolgsgeheimnisse der Oeventroper in dieser Saison.
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1. Die Konstanz
In bislang 26 Ligaspielen leistete sich der TuS gerade einmal eine Niederlage und zwei Unentschieden. Verloren wurde nur Anfang April dieses Jahres bei der SG Herdringen/Müschede (1:2). Ansonsten marschierten die Oeventroper durch die Kreisliga A. Schon nach der bärenstarken Hinrunde galt der TuS klar als Aufstiegskandidat Nummer eins.
In der Rückserie bestätigte die Mannschaft von Trainer Carsten Krämer diese Serie. Gewinnt das Team noch jedes seiner verbleibenden vier Ligaspiele, stünde am Ende eine Punkteausbeute von 83 Zählern – herausragend.
2. Der Trainer
Carsten Krämer war schon vor seinem Amtsantritt bei der ersten Mannschaft des TuS Oeventrop im vergangenen Sommer ein Begriff im Fußball-Sauerland. Der erfahrene Trainer, der in der Vergangenheit unter anderem den TuS Sundern in der Bezirksliga 4 gecoacht hatte, ist für die Oeventroper ein zentraler Erfolgsfaktor.
Im Vorlauf der aktuellen Saison hatte sich Krämer, der in der Jugend des TuS Oeventrop mithalf, vor allem mit Abteilungsleiter Ulrich Diekmann immer wieder ausgetauscht. Als ein mögliches Engagement als Coach des A-Liga-Teams diskutiert wurde, stellte Krämer klare Bedingungen. Unter anderem wollte der 48-Jährige das Pensum von zwei auf drei Trainingseinheiten erhöhen – aus Krämers Sicht eine klare Voraussetzung, um in der A-Liga erfolgreich sein zu können. „Carsten hatte wieder richtig Bock“, erzählt Uli Diekmann, „wir haben dann den Spielerrat dazugeholt, das wurde klar besprochen. Ich denke, dass es menschlich zwischen Trainer und Mannschaft sehr gut passt.“ Netter Nebeneffekt: Anders als noch zu Bezirksliga-4-Zeiten sind die Oeventroper topfit und können notfalls auch 95 Minuten marschieren.
3. Die Defensivstärke
Mit 22 Gegentoren in 26 Partien hat der TuS die mit Abstand wenigsten Gegentreffer in der gesamten A-Liga geschluckt. Spieler wie Torwart Timo Hildebrand (28), besser bekannt als „Taucher“, oder der junge Innenverteidiger Leon Köster (21) haben sich in dieser Spielzeit noch mal entscheidend weiterentwickelt. „Außerdem hat Carsten der Mannschaft für die Defensivarbeit auch eine neue Taktik mitgegeben. Er verlangt, dass das Team bei Ballverlust schnell das Gegenpressing aufbaut, das gab es hier vorher so nicht“, sagt Uli Diekmann.
4. Kaum Verletzungen
Jeder Fußballer weiß: Fallen drei, vier entscheidende Spieler aus und brechen als Säulen eines Teams weg, kann das entscheidende Auswirkungen auf eine gesamte Saison haben. Die Oeventroper hatten Glück, denn bis auf die aktuelle Verletzung von Gero Sommer (Innenbandabriss im Knie) waren es in der Vielzahl eher kleinere Wehwehchen, die plagten. Auch Leistungsträger wie Kevin Schöller, Frederik Lutter oder Mika Siefert kamen gut durch.
5. Der Wille
In der Kreisliga A geht es an den meisten Standorten sicherlich noch entspannter zu, was die abendliche Planung an den Wochenenden angeht, als beispielsweise in der Landesliga. In Oeventrop aber blieb man recht fokussiert: Die Trainingsbeteiligung war und ist hoch, und an den Spieltagen verfügt Carsten Krämer über ein pralles Aufgebot. Auch der Wille, die starke Saison bis zum Ende durchziehen zu wollen, sorgte für den vorzeitigen Titelgewinn.