Arnsberg-Oeventrop. Handball-Verbandsligist SG Ruhrtal gewinnt mit 30:24 gegen den RSV Altenbögge-Bönen. Aber plötzlich überrascht die Konkurrenz.

Wieder ein Handball-Festtag in der Ruhrtalhalle: Handball-Verbandsligist SG Ruhrtal, mit drei Heimniederlagen in die Saison gestartet, blieb vor eigenem Publikum zum achten Mal in Folge unbezwungen und ist nach einem verdienten, wenn auch lange Zeit hart umkämpften 30:24 (11:11)-Sieg über den RSV Altenbögge-Bönen jetzt alleiniger Elfter der Tabelle, weil die HSG Hattingen-Sprockhövel gegen den TuS Ferndorf II unterlag. Dafür überraschte ein anderer Konkurrent.

Ruhrtal gegen Hemer gefordert

Mitaufsteiger DJK SG Bösperde mit einem Remis beim HC TuRa Bergkamen und liegt nur einen Punkt zurück, weshalb die SGR auch im nächsten Heimspiel am 9. Mai (15 Uhr) gegen den Tabellenzweiten HTV Hemer Vollgas geben und eine Überrasschung anstreben muss.

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„Das wird ein hartes Stück Arbeit, denn die können ganz gut mit Harz spielen“, hatte SGR-Trainer Frank Moormann in der Vorschau auf die Partie gegen Altenbögge-Bönen prophezeit. Seine Mannschaft schien ihn zu widerlegen, denn sie setzte nach durchwachsenem Start mit einem Siebenmeter-Fehlwurf des ansonsten blendend aufgelegten Aaron Humpert nach dem 3:3 mit einem 3:0-Lauf ein erstes Ausrufezeichen. Die Stimmung bei den Fans, die ihr Team mit einem Heer von roten und grünen Fahnen empfangen hatten, wurde noch besser, weil die Gäste mit ihrer vorübergehend offensiven Abwehr Schiffbruch erlitten, Lukas Struwe vom Kreis aus völlig frei zum 10:5 (22.) abschließen konnte.

Wir haben in kurzer Zeit alles umgeworfen, was wir uns vorher so mühsam aufgebaut haben.
Frank Moormann, Trainer der SG Ruhrtal

Bis zum 11:7 (25.) lag die SGR auch ohne den privat verhinderten David Bauerdick voll auf Kurs, leistete sich dann aber eine kaum nachvollziehbare Schwächephase, die die routinierten Gäste rigoros nutzten und zum 11:11 ausglichen. Daran hatte der kleine, aber enorm bewegliche Halblinke Prattke (6) den größten Anteil. „Wir haben in kurzer Zeit alles umgeworfen, was wir uns vorher so mühsam aufgebaut haben“, resümierte später Moormann, der keine Auszeit mehr zur Verfügung hatte, um die Aufholjagd des RSV zu bremsen.

Feldmann gleicht zum 21:21 aus

Der Gast legte sogar nach dem Seitenwechsel mit dem fünften Treffer in Folge zur ersten eigenen Führung nach und blieb dank des Kreisläufers Weigel (5) und des auch aus der zweiten Reihe erfolgreichen Halbrechten Filthaut (4) auf Tuchfühlung, auch wenn die Ruhrtaler durch etliche Treffer des endlich wieder voll überzeugenden Struwe wieder vorlegten und nach dem Doppelschlag von Kreisläufer Veit Schmidt mit 20:17 (43.) führten. Altenbögge-Bönen hatte aber noch in Linksaußen Sören Feldmann einen Pfeil im Köcher, glich durch dessen Hattrick zum 21:21 aus. Mit dem 22:22 durch Weigel wurden die letzten zehn Minuten eingeläutet. In denen plötzlich der Gastgeber wie aus einem Guss aufspielte.

Statistik zum Spiel

SG Ruhrtal: Basler; Humpert (9/2), Struwe (8), Schmidt (5), Mähl (2), Storm (2), Klauke (2), M. Weber (1), T. Weber (1), Klute, Gräbener, Jauernik (n.e.), Pavic (n.e.). - Zeitstrafen: SGR 4, RSV 5. - Siebenmeter: SGR 4/2 – RSV 5/4. - Zuschauer: 250. - Nächstes Spiel: SG Ruhrtal – HTV Hemer (9. Mai, 15 Uhr).

Nach Humperts Sololauf zum 24:22 nahm RSV-Trainer Dirk Schmidtmeier eine Auszeit, doch die blieb völlig wirkungslos, weil seine Schützlinge keine spielerischen Lösungen mehr fanden, um Lücken in die Deckung der konditions- und kampfstarken Ruhrtaler zu reißen. Vielmehr traf der Neuling nach teilweise herrlichen Kombinationen sieben Mal in Folge zum 29:22 und durfte sogar noch den 30. Treffer bejubeln. Die Fans feierten ihre Lieblinge, die sich erneut zum Mannschaftsfoto aufstellten, als hätten sie den Klassenerhalt schon geschafft. Mit minutenlangen Gesängen stimmten sie sich schon auf den Knüller gegen Hemer ein.