Gqeberha. Profi-Triathlet (29) aus Sundern-Hagen wird beim Ironman in Südafrika Vierter. Diese Knackpunkte muss er im packenden Rennen meistern.
Entscheidend, das verriet Leo Arnold zuletzt noch kurz vor seiner Abfahrt nach Südafrika, entscheidend seien in vielen Rennen der Langdistanz die abschließenden zehn Kilometer des Marathon-Laufes, der das große Finale eines Ironmans darstellt. „Dort“, sagte der Profi-Triathlet aus Sundern-Hagen, „entwickeln Rennen eine gewisse Dynamik“. Und ein anschauliches Beispiel für seine eigene These lieferte der 29-Jährige gleich bei seinem Saisonstart: Dank einer beachtlichen Leistung auf der Laufstrecke erreichte der Sauerländer direkt zum Auftakt sein großes Ziel – Leo Arnold qualifizierte sich als Gesamtvierter der Afrika-Meisterschaft in Gqeberha (früher Port Elizabeth) für die Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii.
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Im Gespräch mit dieser Zeitung war auch 13.800 Kilometer von Arnolds Heimat Sundern-Hagen entfernt die Erleichterung zu spüren, die der Profi-Athlet vor Ort empfand. Auch bei seinem erst dritten Rennen über die Langdistanz hatte Leo Arnold überzeugt. Nach Platz 19 bei seiner WM-Premiere im Vorjahr in Nizza/Frankreich ist jetzt sein nächster WM-Start gesichert. „Das gibt uns Planungssicherheit für die Saison“, freute sich Arnold und schmunzelte zufrieden.
Tatsächlich hatte der Wahl-Leipziger beim Ironman in Südafrika ein packendes Finish hingelegt. Vier Plätze wurden für die WM auf Hawaii, die am Samstag, 26. Oktober, ansteht, vergeben. Beim Sieg des Schweden Rasmus Svenningsson (8:03:11 Stunden) sicherten sich ebenfalls der Däne Mathias Lyngsø Petersen (8:06:50) und Cameron Wurf aus Australien (8:07:37) ihr Hawaii-Ticket. Nur 41 Sekunden hinter dem Drittplatzierten Wurf erreichte Leo Arnold in 8:08:17 Stunden das Ziel – und schnappte sich ebenso die WM-Qualifikation.
Leo Arnold: So sichert er in Südafrika die WM-Quali
Zwei Knackpunkte hatte Arnold in seinem Rennen in der Nelson Mandela Bay ausgemacht. Nach gelungener Verpflegung in der ersten Runde hatte der Sauerländer Anfang der zweiten Runde einen Teil seiner Verpflegung verloren. „Die Straßen hier sind sehr rau und wellig, da ist mir etwas aus der Hand gerutscht“, erklärte er. So war Arnold nun mehr auf die Verpflegungsstellen angewiesen. Zuvor hatte der Athlet des SC Hagen-Wildewiese und des RC Sorpesee Tri-Teams die 3,86 Kilometer Schwimmen – seine nicht gerade beliebteste Disziplin – konstant in 49 Minuten hinter sich gebracht und war im Zuge der 180,2 km Radfahren danach zwischenzeitlich sogar Dritter gewesen.
Die Verpflegung auch während des Radrennens funktionierte, trotz der zunächst aufgekommenen Probleme. Am Ende folgte der Marathonlauf über 42,195 Kilometer, Arnolds Paradedisziplin. Für den Marathon benötigte der Sauerländer starke 2:47:41 Stunden – und diese hervorragende Leistung war auch bitter nötig. Denn der laufstarke Däne Mathias Lyngsø Petersen arbeitete sich mit der besten Laufleistung (2:43:53 Stunden) von Rang vier auf Platz zwei vor, und hinter dem Vierten Leo Arnold drängte der Belgier Bart Aernouts darauf, noch den letzten WM-Slot zu erreichen.
Zwischen Kilometer 22 und 30 hatte Leo Arnold „ziemlich Körner gelassen“, wie er es danach beschrieben. Der 29-Jährige war langsamer geworden, fing sich dann aber etwa ab Kilometer 30 wieder und überzeugte vor allem auf den abschließenden fünf Kilometern der welligen Strecke. Mehr als 200 Freunde und Bekannte hätten Arnolds Rennen im Liveticker verfolgt, verrieten im Anschluss sein Medienteam und Coach Daniel Appelhans.
Der große Erfolg mit der geglückten Qualifikation für die legendäre Ironman-Weltmeisterschaft auf der Insel im Zentralpazifik im Oktober führten auch zu einem Erkenntnisgewinn, so der Profi-Triathlet. Die mehr als acht Stunden im Rennen in Südafrika hätten für das eine oder andere „Learning“ bei ihm und seinem Team gesorgt. Jetzt bereitet sich Leo Arnold auf den nächsten Höhepunkt in diesem Jahr vor: die Challenge Roth (Sonntag, 7. Juli). „Das ist das nächste große Ziel“, sagte er, „dort wollen wir die Sachen, die jetzt noch nicht so gut gelaufen sind, ausmerzen und hoffen, dass man dort ähnlich gut performen kann.“