Sundern-Langscheid. Der SuS Langscheid/Enkhausen hat in der Fußball-Bezirksliga 4 aktuell einige Probleme. Am Ostermontag steht das nächste Spitzenspiel an

Zwei Kreuzbandrisse, ein Knöchelbruch, ein Muskelbündelriss, Muskelfaserrisse, Bänderrisse sowie zwei schwere Schicksalsschläge innerhalb der Familien zweier Spieler, die überraschend ihnen nahe Familienangehörige verloren – eine solche Masse an Rückschlägen habe er bislang im Laufe einer Saison „noch nie erlebt, bei keinem Verein“, sagt Niko Blüggel: „Im Moment ist vieles wie verhext.“ Nach dem großen Umbruch, den der SuS Langscheid/Enkhausen im vergangenen Sommer erlebte, sieht der Sportliche Leiter sein Team „im Moment absolut nicht in der Favoritenrolle für den Aufstieg. All diese Rückschläge tun schon weh, und die muss man auch erst mal wegstecken. Rumheulen bringt aber auch nichts“.

Die Langscheider stecken in einer Krise. Zwei Pflichtspiele in Folge zu verlieren, wie zuletzt in der Bezirksliga 4 mit 3:4 gegen die SG Bödefeld/Henne-Rartal und dann im Halbfinale des Kreispokals beim 0:1 in Neheim – das war der Mannschaft von Trainer Sven Nieder in dieser Spielzeit noch gar nicht widerfahren. Auch zehn Punkte aus den bisherigen sechs Ligaspielen in diesem Jahr genügen nicht wirklich den Ansprüchen eines Titelanwärters.

podcast-image

Doch dass es auch in Krisensituationen im Amateurfußball nur mit Lockerheit geht, bewiesen die Langscheider noch am späteren Gründonnerstagabend. Im Anschluss an das Aus im Arnsberger Kreispokal beim FC Neheim-Erlenbruch zog der SuS seinen Mannschaftsabend mit gemeinsamem Essen und Trinken gleichwohl durch. Ähnlich war es bei den Sportfreunden Hüingsen, dem Gegner des SuS im Topspiel am Ostermontag: Der Tabellenführer, der in seinen sechs Partien nur neun Zähler gesammelt hat, weihte am Donnerstagabend im Klubhaus im Ohl den neuen Dartautomaten ausgiebig ein. „Wir haben immer noch eine sehr gute Trainingsbeteiligung, und auch beim Dartturnier waren alle Spieler dabei“, lobt Trainer Benny Huygens.

Langscheid: Angeschlagen, aber mit positiven Vorzeichen

Überhaupt dürfen sich die personell schwer angeschlagenen Langscheider durchaus freuen auf das Spitzenspiel im eigenen Sportpark, das zum Duell zweier Sorgenkinder geworden ist. Drei Zähler hinter den Sportfreunden rangiert der SuS. „Eine Kampfansage wäre ein kompletter Selbstmord. Am Montag treffen zwei Mannschaften aufeinander, die sich beide im Formtief befinden. Es geht für uns vor allem darum, nicht in einen Abwärtsstrudel zu geraten, aus dem wir dann nicht mehr herauskommen“, so Huygens. Der Grund für seinen Pessimismus: Am Ostermontag fallen dem SF-Coach acht Spieler aus, darunter auch Urlauber in den Osterferien. Unter anderem fehlt die komplette nominelle Offensive der Hüingser.

Und immerhin werden gleichzeitig die personellen Vorzeichen beim SuS Langscheid/Enkhausen langsam besser. Paul Baumann gehört nach dreiwöchiger Pause wieder zum Kader, und Dominik Guntermann ist aus dem Urlaub zurück. Dazu wird Torjäger Rejhan Zekovic, zuletzt nur eingewechselt, sein Comeback feiern. „Wir haben großen Respekt vor dem Gegner, der nicht umsonst oben steht. Es liegt also an uns, dass das Titelrennen spannend bleibt. Wir werden unser Heil in der Offensive suchen“, sagt Niko Blüggel.

Der Sportliche Leiter betont, dass die in der Mehrzahl spektakulären Sommer-Zugänge wie Kastriot Veseli (Fatih Türkgücü Meschede) oder Ibrahima Camara (SV Hüsten 09) auch in Langscheid anheuern werden, wenn der Sprung in die Landesliga misslingen sollte: „Sie haben alle ligenunabhängig zugesagt. Es wäre total vermessen gewesen, nur für die Landesliga zu planen.“ Die kommenden zwei, drei Wochen könnten schon konkreter Aufschluss darüber geben, in welcher Liga es künftig für den SuS weitergehen dürfte.

Motiviert seine Spieler beim SuS Langscheid/Enkhausen wo er kann: Trainer Sven Nieder.
Motiviert seine Spieler beim SuS Langscheid/Enkhausen wo er kann: Trainer Sven Nieder. © WP | Philipp Bülter

Im Moment ist vieles wie verhext. All diese Rückschläge tun schon weh, und die muss man auch erst mal wegstecken. Rumheulen bringt aber auch nichts.
Niko Blüggel, Sportlicher Leiter