Schmallenberg-Bödefeld. Fatih Türkgücü Meschede siegt mit 5:4 im Top-Spiel bei der SG Bödefeld/Henne-Rartal. Coach Jetmir Beshiri macht Aufstiegsansage.

Was für ein rasantes und torreiches Top-Spiel in der Fußball-Bezirksliga 4: Der FC Fatih Türkgücü Meschede hat vor 250 Zuschauern bei der SG Bödefeld/Henne-Rartal mit 5:4 (3:3) gewonnen und bleibt damit weiterhin mit einem Zähler Rückstand ärgster Verfolger von Spitzenreiter SF Hüingsen in der „Bundesliga des Sauerlandes“. Die Spielgemeinschaft rutschte dagegen durch die Niederlage auf den fünften Tabellenplatz ab.

Bödefeld gibt nach Rückstand Gas

Die Zuschauer und die Akteure müssten in der „Falken-Arena“ wie in einer Achterbahn vorgekommen sein. So wild präsentierte sich die Partie von Beginn an, in der die Gäste aus Meschede den besseren Start erwischten. Bereits nach 15 Minuten erzielte Selim Atmaca die 1:0-Führung. Doch die Mannschaft von Spielertrainer Max Szafranski zeigte sich vom Rückstand völlig unbeirrt und machte, wie es sich für eine Achterbahn auch gehört, nun so richtig Tempo. Mit starkem, rasanten und attraktiven Offensivfußball kamen die Hausherren zurück in die Partie.

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Zunächst gelang Marc Sander in der 24. Minute der Ausgleich. Leon Hermes bog mit seinem Tor den Rückstand in eine 2:1-Führung um, ehe ein Eigentor von Osman Albayrak sogar noch für das 3:1 sorgte (41.). „In der Phase nach dem Rückstand haben wir unser Spiel durchgezogen, waren hellwach bei den zweiten Bällen und sind ein hohes Tempo gegangen“, lobte SG-Spielertrainer Max Szafranski.

Wenn vier erzielte Tore nicht für einen Punkt reichen, dann ist das mehr als ärgerlich.
Max Szafranski, Trainer SG Bödefeld/Henne-Rartal

Doch ab der 40. Minute ging die verhängnisvolle fünfminütige (defensive) Tiefschlafphase der Spielgemeinschaft los, die Fatih eiskalt mit einem Doppelschlag von Max Schamoni (44.) und Kastriot Veseli (45.+3) mit dem 3:3-Pausenstand bestrafte. „Wir wussten, dass die SG Bödefeld/Henne-Rartal gegen uns 110 Prozent geben wird und wir den Kampf annehmen müssen. Es war wichtig, dass wir nach dem 1:3 sofort zurückgeschlagen haben“, sagte FC-Coach Jetmir Besiri.

Umkämpft ist das Spitzenspiel zwischen der SG Bödefeld/Henne-Rartal und Fatih Türkgücü Meschede.
Umkämpft ist das Spitzenspiel zwischen der SG Bödefeld/Henne-Rartal und Fatih Türkgücü Meschede. © Falk Blesken

Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich das Spiel nicht mehr ganz so wild wie in Halbzeit eins, aber der Tabellenzweite Fatih Türkgücü Meschede war direkt wieder – anders als die SG – hellwach und ging durch einen erneuten Treffer von Selim Atmaca mit 4:3 in Front (50.). Der wilde Spielverlauf an diesem Nachmittag war aber damit noch lange nicht vorbei und hatte noch einiges zu bieten. Beispielsweise den kuriosen 4:4-Ausgleich der Szafranski-Elf, die im zweiten Spielabschnitt bis zur 90. Minute eigentlich keine richtige Torchance hatte.

Bödefeld: Kurioser 4:4-Ausgleich

In dieser besagten Spielminute segelte ein Freistoß von SG-Spieler Marc Brüß in den Fatih-Strafraum, den Torwart Adrian Dybiec vor der Torlinie abfangen konnte. Eigentlich. Das sahen auch alle Beteiligten so. Außer der Schiedsrichter, der zur Verwunderung auf Tor und damit zum 4:4-Ausgleich für die Hausherren entschied. Auch von diesem Nackenschlag sollte sich Fatih Türkgücü erholen und kam unter erneuter Mithilfe der SG-Defensive zum Siegtreffer. Einen weiteren individuellen Fehler der Hausherren nutzte Osman Albayrak, Unglücksrabe in der ersten Hälfte, in der sechsten Minute der Nachspielzeit zum 5:4 und zum Schlusspunkt dieses wilden Ritts.

Fatih Türkgücü Meschede jubelt über den Auswärtssieg bei der SG Bödefeld/Henne-Rartal.
Fatih Türkgücü Meschede jubelt über den Auswärtssieg bei der SG Bödefeld/Henne-Rartal. © Falk Blesken

„Wenn vier erzielte Tore nicht für einen Punkt reichen, dann ist das mehr als ärgerlich. Wir haben es uns aber selbst zuzuschreiben, da wir defensiv nicht clever waren“, erklärte Max Szafranski. FC-Coach Jetmir Beshiri erklärte nach der Partie noch in Sachen Aufstiegskampf: „Wenn wir so spielen wie heute hier in Bödefeld, dann steigen wir auf. Allerdings ist die Liga weiter sehr ausgeglichen und wir dürfen daher nicht überheblich werden.“