Marsberg. Fußball-Landesliga 2: Nils Meyer spielt seine elfte Saison für RW Erlinghausen. Im HSK-Derby gegen Schmallenberg muss er aber passen.

Nils Meyer ist ein Erlinghäuser Urgestein und spielt bereits seit mehr als zehn Jahren beim Fußball-Landesligisten RW Erlinghausen. Mit der Nummer vier auf dem Rücken ist der heute 31-jährige, der Real Madrids Profi Toni Kroos als Lieblingsspieler nennt, aus der Innenverteidigung nicht wegzudenken. Wenn am Sonntag um 15 Uhr im Hans-Watzke-Stadion das HSK-Duell gegen den SV Schmallenberg/Fredeburg angepfiffen wird, kann der in Marsberg wohnende Industriekaufmann nicht mitwirken.

Das sagt der Spielertrainer

Das trifft die Rot-Weißen allerdings hart, die bereits ohne den aufgrund einer Hüftverletzung fehlenden Nils Meyer im vergangenen Spiel in Olpe vier Gegentore kassiert haben.

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„Nils ist zweikampf- und kopfballstark. Auf solch einen Spieler kann man nicht verzichten. Darum ist es um so bedauerlicher, dass er am Sonntag nicht mitwirken kann. Gerade in den Derbys wie gegen den SV Schmallenberg/Fredeburg brennt er besonders“, berichtet Trainer Michael Mantasl, der noch ergänzt: „Als Spielführer geht Nils extrem vorweg. Er hält die Mannschaft zusammen und wird bei den Heimspielen auch durch die Familie unterstützt. Er ist inzwischen ein Erlinghauser durch und durch.“

Meyers Werdegang

Der sportliche Werdegang Nils Meyers führte über die Jugend des SV Obermarsberg/VfB Marsberg zum SV Brilon, wo er ein Jahr lang bei den A-Junioren in der Landesliga kickte. Anschließend spielte er für den VfB Marsberg zwei Jahre lang in der Bezirks- und Landesliga, ehe er in der Saison 2013/2014 zu RW Erlinghausen wechselte. Dort spielt er bereits in seiner jetzt elften Saison in der Landesliga.

Wir wollen von den Mannschaften aus dem HSK die Nummer eins in der dritthöchsten Amateurklasse bleiben.
Michael Mantasl, Spielertrainer RWE

„In Erlinghausen habe ich die größten Erfolge gehabt. Das ist ein gut geführter familiärer Verein. Dort habe ich mehrmals den Pokal gewonnen. Dazu das Champion Masters in der Halle in Meschede, und auch der Auftritt im Viertelfinale des Westfalenpokals in der Vorsaison gegen die SpVg. Erkenschwick war ein fußballerisches Highlight“, erzählt Nils Meyer.

Ziel für das HSK-Derby

Wenn am Sonntag das Landesliga-Duell angepfiffen wird, drückt Meyer den Rot-Weißen fest die Daumen. Beide Mannschaften befinden sich im gesicherten Mittelfeld. RWE hat drei Punkte Vorsprung auf die Strumpfstädter, die bei einem Sieg aufgrund des besseren Torverhältnisses die Rot-Weißen in der Tabelle sogar überholen können. „Wir wollen von den Mannschaften aus dem Hochsauerlandkreis die Nummer eins in der dritthöchsten Amateurklasse bleiben. Also dürfen wir das Spiel nicht verlieren“, sagt Spielertrainer Michael Mantasl.

HSK-Duell gegen Mersovski-Team

Bei RW Erlinghausen fallen an diesem Sonntag, 15 Uhr, im HSK-Duell Nils Meyer (Hüftprobleme), Karl Hachmann (Muskelverletzung), Malte Kriesche (privat verhindert), Drini Kodra (Sprunggelenksprobleme), Fatjon Ademaj (Fersenoperation) und Veton Topallaj (gesperrt) aus. Beim Gegner, dem SV Schmallenberg/Fredeburg, gibt es gegenüber der Vorwoche im Kader keine Veränderungen.

„Wir sind seit drei Spielen ungeschlagen und wollen diese Serie fortsetzen. Aufgrund der ganzen Ausfälle müssen wir aber taktische Anpassungen vornehmen. Wir werden viel investieren müssen, damit die Punkte im Hans-Watzke-Stadion bleiben“, sagt Michael Mantasl, Spielertrainer von RW Erlinghausen. Sein Schmallenberger Kollege Merso Mersovski fordert, „dass wir uns endlich auch mal auswärts anders präsentieren als zuletzt und endlich wieder punkten“.

Und es sieht ganz gut aus, dass die Punkte an der Schulstraße bleiben. In der Landesliga hat RWE noch kein Spiel gegen den SV Schmallenberg/F. verloren (0:0 und 2:2 in Schmallenberg sowie 2:1 in Erlinghausen), und im Kreispokal HSK wurden die beiden vergangenen Spiele auch gewonnen: im Juni 2022 das Endspiel in Remblinghausen mit 2:0, und in der vergangenen Saison gab es einen souveränen 5:0-Heimsieg im Halbfinale.

Die Niederlage im Mai 2017

Der einzige schwarze Fleck auf der sonst so blütenreine Weste ist das Finale im Mai 2017, wo der SV Schmallenberg/F. als damaliger A-Ligist den haushohen Favoriten und Landesligisten RW Erlinghausen mit 8:7 nach Elfmeterschießen besiegte. Nils Meyer versucht sich zu erinnern: „Ich weiß nur, dass ich in einem hitzigen Spiel mit 14 gelben und zwei Ampelkarten vorzeitig ausgewechselt wurde. Nach Verlängerung stand des 1:1. Wir haben 1:0 geführt. Ich weiß nur, dass wir alle nach Spielende maßlos enttäuscht waren.“

Für die kommende Saison hat der Abwehrspieler bereits für ein Jahr verlängert. „So lange es der Körper noch mitmacht, spiele ich weiter. Aber die Wehwehchen kommen so langsam. Im Moment habe ich Probleme mit der Hüfte, daher werde ich auch gegen Schmallenberg nicht spielen. Man sollte in meinem Alter so schnell nichts über das Knie brechen“, sagt Meyer mit einem Lächeln im Gesicht.