Meschede-Freienohl. „Bundesliga des Sauerlandes“: TuRa Freienohl hat sich von Trainer Freddy Quebbemann getrennt. Die Gründe für das Aus – und Reaktionen.
In der „Bundesliga des Sauerlandes“ gewann TuRa Freienohl zuletzt mit 2:0 beim VfL Bad Berleburg, doch nun hat sich der aktuelle Tabellensiebte von Trainer Freddy Quebbemann getrennt. Das gab der Verein am Mittwoch, 13. März, bekannt.
Lange stand fest, dass sich die Wege im Sommer ohnehin trennen würden. Freddy Quebbemann übernimmt zur neuen Saison A-Ligist SV Bachum/Bergheim, und Matthias „Pocke“ Kauke wird neuer Coach des Bezirksligisten TuRa Freienohl. Doch nun erfolgte schon Mitte März die Trennung vom Erfolgstrainer der vergangenen Jahre. „Der Vorstand hat sich diesen Schritt nicht leicht gemacht und in langen intensiven internen Gesprächen für eine vorzeitige Beendigung entschieden. Freddy hat bei TuRa über viele Jahre hervorragende Arbeit geleistet, dennoch werden wir mit diesem Schritt einen für uns wichtigen Impuls Richtung Mannschaft und Umfeld setzen und den Blick Richtung Rückrunde und neuer Saison richten“, erklärte TuRa in einer Mitteilung.
Als Interimstrainer soll ein Trio bis Saisonende agieren: Der bislang spielende Co-Trainer und Torwart Jannik Erlmann sowie Marc Werner und Steffen Müller übernehmen diese Aufgabe. Sie werden „bereits in dieser Woche die Trainingsarbeit aufnehmen“, hieß es weiter. Auf Nachfrage erklärte Jannik Erlmann, dass die Nachricht der erfolgten Trennung von Quebbemann „erst mal unerwartet und für mich persönlich ein Schock“ gewesen sei. Er habe „mit Freddy auch privat ein super Verhältnis“. Jannik Erlmann weiter: „Für mich war aber klar, dass ich sportlich unverändert weitermache. Ich kann die Aufgabe als Hauptverantworlicher Trainer über so einen Zeitraum nicht leisten, daher gab es gar keine Alternative als die Verteilung auf mehrere Schultern.“ Wie berichtet, wechselt der Ex-Regionalliga-Schlussmann im Sommer dann selbst den Verein und geht als spielender Co-Trainer zum FC Arpe/Wormbach.
Nach fünf Jahren und einem dreiviertel Jahr in Freienohl ist Schluss
Bei TuRa Freienohl war Freddy Quebbemann seit dem 1. Juli 2018 Cheftrainer, er muss nun nach gut fünf Jahren und einem dreiviertel Jahr in dieser Position gehen. Der 50-Jährige gilt als Mann klarer Worte und Motivationstalent für seine Mannschaften. Mit TuRa gewann er unter anderem 2022 das Kreispokalfinale des Kreises Arnsberg und 2023 sowie 2024 die Hallenfußball-Stadtmeisterschaft in Meschede.
Nach Tabellenplatz zwölf in der Vorsaison waren die Freienohler vor allem aufgrund mehrerer aus Verletzungen zurückkehrender Leistungsträger ambitioniert in die laufende Spielzeit gegangen. Das Ziel: das Erreichen einer Platzierung zwischen Rang zwei und sechs. Aus den vier Partien des laufenden Jahres hatte TuRa aber nur vier Punkte geholt. Trotzdem: Mit 29 Punkten liegt das Team als Tabellensiebter nur einen Zähler hinter Rang vier zurück.
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Auf Nachfrage gab Freddy Quebbemann Einblick in seine Gefühlswelt. Die Entscheidung der Trennung habe ihm der Vorstand am Dienstagabend, 12. März, mitgeteilt. „Ich fühle mich in diesem Fall wie ein verlassener Ehemann. Das ist wie eine Ehe, die kaputtgegangen ist. Leider kann ich nicht das zu Ende führen, was ich mir mit der Mannschaft vorgenommen habe. Ich hatte da abends einen Kloß im Hals“, erzählte Quebbemann am Mittwochmorgen. Am Abend zuvor habe er sich „emotional von der Mannschaft verabschiedet“. Der Ex-Trainer: „Ich hege keinen Groll, auch nicht gegen den Vorstand, aber ich fühle mich schon als Bauernopfer. Ich habe ja durchaus großspurig angekündigt, Vierter werden zu wollen und wurde nun dieser Chance beraubt, das zu schaffen.“
Sein Aus sei ihm so begründet worden, dass innerhalb der Mannschaft eine „schlechte Stimmung“ herrsche, betonte Quebbemann. Die Trennung habe keine sportlichen Gründe gehabt. Auf seine Zeit als Cheftrainer von TuRa Freienohl blicke er positiv zurück. „Wir haben sechs Jahre lang die Bezirksliga gehalten. Vor allem der Klassenerhalt in der Vorsaison mit zehn Schwerverletzten und weiteren Ausfällen war für mich der größte Erfolg. Es war eine anstrengende, aber eine super Zeit“, sagte der Sauerländer. Sonntags werde er sich nun als Besucher auf heimischen Sportplätzen aufhalten und die neue Saison in der Kreisliga A Arnsberg mit seinem neuen Klub, dem SV Bachum/Bergheim, planen.