Schmallenberg-Arpe. Drei Mal Aluminium, eine völlig unnötige verbale Entgleisung und drei überlebenswichtige Punkte: Das Kellerduell in Arpe hat es in sich

Drei Mal Aluminium, ein Chancenplus und endlich der notwendige Biss: Der FC Arpe/Wormbach hat in der Fußball-Landesliga 2 ein absolut notwendiges Lebenszeichen gesetzt. Das Heimspiel gegen den SV Ottfingen, ein Kellerduell gegen einen direkten Konkurrenten, gewann die Mannschaft von Trainer Enrico Ledda mit 2:1 (0:1).

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Schon im Vorlauf der Partie war es kurios geworden – beim Gegner. Der SVO, Aufsteiger aus dem Kreis Olpe, hatte sich von Trainer Marco Weller getrennt und dies nicht kommuniziert. Als Weller nicht in Arpe auftauchte und stattdessen Steffen Scheppe, ohnehin Wellers Nachfolger ab Sommer, das Team coachte, bestätigten die Ottfinger den Trainerwechsel auf Nachfrage dieser Zeitung. Man habe vor dem wichtigen Kellerduell nicht den Fokus auf die Partie einbüßen wollen, so die Erklärung der Gäste.

Schöner Treffer zum 0:1

Tatsächlich hatten sich in Arpe zunächst eher die Ottfinger hervorgetan, doch Nicolas Bröcher (31.) und Mikael-Berkay Kasikci (33.) vergaben hochkarätige Gelegenheiten. Allerdings waren auch die Hausherren viel besser drin als zuletzt bei der 0:4-Derby-Schmach beim SV Schmallenberg/Fredeburg. Robin Bönner setzte einen satten Schuss an den rechten Pfosten (15.), während Hannes Grolsch fast ins kurze Eck traf (45.). Zuvor jedoch hatte der SVO für Stille in Arpe gesorgt: Mit einem gefühlvollen Schlenzer überlistete Mirkan Kasikci Heimtorwart Jan Knoche, der den verletzten Eric Frewel vertrat, aus mehr als 30 Metern. Der Ball klatschte an die Unterkante der Latte und von dort aus ins Tor – 0:1 (37.).

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In Durchgang zwei jedoch rannte der FC Arpe/Wormbach weiterhin an, ohne hektisch zu werden. Das Schlusslicht hätte schon durch Andreas Schüttes verunglückte Flanke von links, die am rechten Torpfosten landete (49.), ausgleichen können. Auch David Hatzfelds Schuss bot eine gute Chance (51.), die jedoch ungenutzt blieb.

Zum Matchwinner stieg dann einmal mehr Andi Schütte auf – mit zwei typischen Schütte-Treffern. Der Dribbler setzte sich jeweils gekonnt im Gewühl im gegnerischen Strafraum durch, sorgte zunächst für das umjubelte 1:1 (68.) und markierte drei Minuten danach die noch mehr gefeierte 2:1-Führung (71.). Auch weil die Hausherren noch mal am Aluminium scheiterten, stand letztlich ein durchaus verdienter Heimsieg, der weiterhin alle Chancen auf den Klassenerhalt bereithält. „Ich muss der Mannschaft ein Riesenkompliment aussprechen. Wir haben das gut gemacht, hochverdient gewonnen und sind absolut im Rennen“, sagte Coach „Enno“ Ledda.

FC Arpe/Wormbach: Knoche; Klur, Strotmann (60. Bieker), Bludau, Grosch, Marek, Kloske, Hatzfeld, Rickert, Schütte, Bönner. - Tore: 0:1 Mirkan Kasikci (37.), 1:1 Schütte (68.), 2:1 Schütte (71.).

Wir haben das gut gemacht, hochverdient gewonnen und sind absolut im Rennen.
Enrico Ledda, Trainer des FC Arpe/Wormbach

Verbale Entgleisung

Beim zwischenzeitlichen Stand von 0:1 aus Sicht des FC Arpe/Wormbach ereignete sich am Sonntagnachmittag am Sportplatz in Arpe ein äußerst unrühmlicher Vorfall. Ein Zuschauer, der ganz offenbar dem Lager der Gastgeber zuzuordnen war, leistete sich einen verbalen Ausfall. Als sich das Heimteam über die rechte Angriffsseite im Offensivspiel befand, leistete sich ein wohl türkischstämmiger Spieler des SV Ottfingen ein Foulspiel an seinem Gegenspieler, ohne das dieses allerdings geahndet wurde.

Eine Gruppe Besucher, die unmittelbar neben der Szene stehend das Spiel verfolgte, ärgerte es, dass der Pfiff ausblieb. Ein Zuschauer rief daraufhin lautstark zum wohl gefoulten Heimspieler: „Gib‘ dem Türken nicht die Hand!“ Der Satz war klar und laut vernehmbar. Daraufhin echauffierten sich verständlicherweise die Gäste mit Spielern, Trainerteam und Funktionären. Es entwickelte sich ein kurzer verbaler Austausch, doch weitere Folgen hatte die Szene nicht. „So etwas gehört nicht auf einen Sportplatz!“, rief einer der Ottfinger Spieler in Richtung der Heimfans. Danach lief die Partie weiter.