Winterberg. Laura Nolte (BSC Winterberg) liegt zur WM-Halbzeit im Monobob in Reichweite der Medaillen. Aber: Startet sie am Sonntag in Winterberg?
Sie hätte mit einem halbwegs zufriedenen Lächeln durch den Zielbereich der Veltins-EisArena in Winterberg laufen können. Denn zur Halbzeit der Weltmeisterschaft im Monobob liegt Laura Nolte, Bob-Pilotin des BSC Winterberg, wie erhofft in Reichweite der Medaillen, während Lisa Buckwitz das Klassement anführt. Doch Nolte setzte ihr Lächeln nur für die (Fernseh-)Interviews auf – und das hatte einen Grund.
Winterberg: Die Favoritin führt
Nach zwei von vier Läufen führt Buckwitz als Favoritin das Feld an und hat ihr erstes WM-Gold fest im Blick. Titelverteidigerin Nolte (+0.18 Sekunden) liegt als Vierte gut im Rennen, Kim Kalicki (Wiesbaden, +0.67), die den Fokus auf Grund einiger Verletzungen während der Saison auf den Zweierbob-Wettbewerb am nächsten Wochenende legt, belegt Rang zwölf.
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Am Sonntag um 9.15 Uhr beginnt mit dem dritten Lauf die Medaillen-Entscheidung. Die US-Amerikanerin Elana Meyers Taylor (+0.09) und Bree Walker (Australien/+0.11) rangieren aktuell auf den Podestplätzen hinter Buckwitz und vor Nolte. „Es ist ein sehr enges Rennen. Alles kann passieren, das hat man gestern schon beim Skeleton gesehen. Diese Mädchen bringen es. Es ist aufregend, ein Teil dieses Rennens zu sein“, erklärte die 39-jährige Meyers Taylor.
Nolte: Die Rolle als Titelverteidigerin
„Mein Ziel war eine Medaille. Es ist alles im Rahmen, die Medaille nicht weit weg. Es kommen ja noch zwei Läufe, die müssen die anderen auch erstmal treffen“, sagte Laura Nolte. Ihre Rolle als Titelverteidigerin wollte sie nicht überbewerten. „Winterberg ist einer Starterbahn. Wer hier am Start nicht vorne dabei ist, hat es in der Bahn sehr schwer“, ergänzte sie.
Noltes Startzeiten waren jeweils die neuntbesten. „Vor allem im zweiten Lauf war der Start blöd“, sagte die 25-Jährige. „Mit den Läufen bin ich soweit zufrieden, außer in der Kurve acht, neun“, ergänzte die BSC-Pilotin noch mit Blick auf die Rennen bei teils starkem Schneefall und schlechten Sichtverhältnissen.
Nolte: Das macht Sorgen
Etwas sorgte aber dafür, dass ihr Lächeln immer wieder aus dem Gesicht verschwand. Und wer Laura Nolte beobachtet, sah bei einigen Bewegungen das, was sie später bestätigte. „Ich habe wieder ein paar Probleme mit meinem Adduktor“, verriet die Olympiasiegerin im Zweierbob von 2022.
Neben Materialvorbereitungen sowie Fahr-Analysen stand deshalb auch der Besuch bei der medizinischen Abteilung der deutschen Mannschaft auf dem Programm. Dort wurde sie behandelt. „Es sieht nicht so gut aus“, sagte Chef-Bundestrainer René Spies zwischenzeitlich. Riskieren würde man nichts, schließlich gehöre die BSC-Pilotin in der Zweierbob-Konkurrenz wie Kalicki zum Kreis der Top-Favoritinnen. „Laura wird sich am Sonntag warmmachen und dann entscheiden wir, ob sie im Monobob startet“, sagte Chef-Bundestrainer René Spies am frühen Samstagabend.