Lennestadt. In der Fußball-Westfalenliga spielte der SC Neheim 2:2 beim FC Lennestadt. So bewertet Trainer Bruchhage den Punkt im Kellerduell.

In diesem Moment lag den Fußballern des SC Neheim der Jubelschrei bereits auf den Lippen. In zentraler Position kam Merlin Zweimann an den Ball, hatte freie Schussbahn in Richtung Tor – und schob das Spielgerät doch 20 Zentimeter am Gehäuse des gastgebenden FC Lennestadt vorbei. Wenige Minuten später war das Kellerduell in der Westfalenliga 2 vorbei und Neheims Trainer Alex Bruchhage sah sich mit der berechtigten Frage konfrontiert, ob das 2:2 (1:2)-Unentschieden ein Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt sei. Der Coach antwortete eindeutig.

Neheim: Rückstand vergrößert sich

„Das Unentschieden ist kein Rückschlag“, sagte Bruchhage und verwies wie vor der Partie darauf, dass der Kampf der „Binnerfeld Boys“ um den Verbleib in der Westfalenliga kein 100-Meter-Sprint, sondern ein Marathon sei. „Vielleicht ist der eine Punkt, den wir aus Lennestadt mitgenommen haben, am Ende sogar Gold wert“, erzählte der Trainer noch. Vorerst bleibt der SC Neheim jedoch Tabellenletzter. Der Rückstand auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz vergrößerte sich sogar von zuvor drei auf nun fünf Punkte, da der SV Sodingen das zweite Kellerduell des Spieltages gegen den Hombrucher SV mit 1:0 gewann.

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Warum das Remis kein Rückschlag war, lag für Bruchhage auf der Hand. „Die Mannschaft hat über die gesamte Spielzeit eine hervorragende kämpferische Einstellung geboten, hat sich in der Schlussphase allerdings nicht mit einer besseren Chancenverwertung dafür belohnt“, sagte der Trainer. „Von der Anzahl der Torchancen geht das Unentschieden in Ordnung. Von der Qualität her gesehen, hätten wir gewinnen müssen“, ergänzte er.

Neheim: Fleck fällt kurzfristig aus

Bruchhage musste für das wichtige Kellerduell mit dem FC Lennestadt seine Innenverteidigung mal wieder umbauen. Felix Fleck fiel kurzfristig mit Rückenproblemen aus, dafür kehrte Finn Schubert in den Kader und die Defensive zurück. Mit nur vier Auswechselspielern war die Ersatzbank spärlich besetzt, da Tom Wonneberger und Joan Nieswand krank passen mussten.

Im letzten Moment klärt Azmir Alisic, Torwart des SC Neheim, eine verunglückte Rückgabe vor der Linie.  
Im letzten Moment klärt Azmir Alisic, Torwart des SC Neheim, eine verunglückte Rückgabe vor der Linie.   © Michael Meckel | Michael Meckel

„Die erste Halbzeit war vom Kampf geprägt“, sagte Bruchhage. Wie aus dem Nichts traf Jonas Janetzki mit einem Linksschuss zur 1:0-Führung der Gäste (30.). Jedoch stand es nur sechs Minuten später 1:1, als die Neheimer Abwehr den Ball nach einem Freistoß nicht sauber klären konnte, sondern sich gegenseitig anschoss. Am Ende ging das Eigentor zum Ausgleich auf Riad Xhakas Kappe (36.). Mit dem besten Spielzug der Halbzeit traf Neheimer jedoch wieder ins richtige Tor. Den Abpraller des Schuss von Gianluca Greco schob letztendlich Julian Kellermann zum 2:1 über die Linie (44.).

Die Statistik

SC Neheim: Alisic; Wulf, Thiemann, Barisch, Greco (76. Tolle), Zweimann, Janetzki, Xhaka, Schubert, Apolinarski, Kellermann (76. Nettesheim). - Tore: 0:1 Janetzki (30.), 1:1 Xhaka (36./Eigentor), 1:2 Kellermann (44.), 2:2 Friedrichs (60./Foulelfmeter). - Nächstes Spiel: SC Neheim - BSV Schüren (Sonntag, 25. Februar, 15.30 Uhr).

Nach dem Seitenwechsel verpassten die Neheimer die gute Chance, ihre Führung auf 3:1 auszubauen. „Und danach haben wir von der 50. bis zur 70. Minute das Spiel aus der Hand gegeben“, klagte Bruchhage. In dieser Phase der Partie bewahrte Neheims Torwart Azmir Alisic seine Mannschaft das eine oder andere Mal vor Gegentreffern, als er aus dem Spiel gegen Lennestadts Torjäger Florian Friedrichs rettete – und einen Xhaka-Rückpass im letzten Moment von der Linie kratzte.

Das war unnötig und nicht sonderlich clever.
Alex Bruchhage, Trainer des SC Neheim

Zum Ausgleich kamen die Gäste dennoch: Friedrichs traf per Elfmeter, den Jan Apolinarski verschuldet hatte (60.). „Das war unnötig und nicht sonderlich clever“, kommentierte Bruchhage. Die Schlussphase dominierte seine Elf wieder, nutzte aber sich bietende Chancen unter anderem durch Greco nicht. Die letzte – vergab Zweimann.