Arnsberg-Neheim. In der Kultliga Kreisliga D Arnsberg startet die neugegründete Reserve des SC Neheim im Sommer. Darum wird die „Zweite“ ein Exot.
Faton Veseli muss schmunzeln, ehe er zur Antwort ansetzt. Als diese Zeitung von ihm wissen möchte, wie er sich und sein neues Team auf die kommende Saison in der Kreisliga D Arnsberg vorbereitet, gibt der erfahrene Fußballer unverblümt zu: „Die D-Liga ist Neuland für mich, daran muss ich mich auch erst mal gewöhnen. Wir werden uns so vorbereiten, als würden wir in der A-Liga spielen.“ Der 36-Jährige startet zur neuen Saison 2024/2025 in ein spannendes Projekt und wird Coach der neugegründeten Reserve des Fußball-Westfalenligisten SC Neheim, der für seine neue „Zweite“ ambitionierte Ziele verfolgt.
Nachdem der Verein aus dem Binnerfeld Ende Juni des vergangenen Jahres verkündet hatte, dass er seine zweite Mannschaft vom Spielbetrieb abmeldet, steht fest, dass die neue Reserve nun wieder ganz unten starten muss – in der Kreisliga D Arnsberg. Neben der „Bundesliga des Sauerlandes“ ist dies die Kultliga im Fußball-Sauerland. Für viele Teams steht hier nicht zwingend der Erfolg an erster Stelle, sondern viel mehr die Geselligkeit und Freude an der Bewegung. So wird der SC Neheim II sicher als eine Art Exot an den Start gehen, denn nachdem der Verein sich bewusst eine Pause genommen hat, um das Team über Monate komplett neu aufzubauen, wird die Reserve als großer Favorit in die neue Saison starten.
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Wegen des immer wieder auftretenden Personalmangels (das frühere Team trat zuletzt zwei Mal gar nicht an) und weil man eine zweite Mannschaft wolle, die sich wieder vermehrt „an der Gemeinschaft im Verein beteiligt“, war der krasse Schritt vollzogen worden. Die Lust daran, als Spieler am neuen Projekt mitzuwirken, scheint groß zu sein. „Wir haben schon 25 Mann zusammen“, verrät Faton Veseli, der aber noch nicht ausführen möchte, welche Spieler sich dem SC Neheim II anschließen: „Es stehen noch ein paar Gespräche aus.“
SC Neheim: keine Einsätze geplant
Veseli selbst hat früher unter anderem in der Landesliga für den TuS Sundern gespielt sowie als Trainer in den vergangenen Jahren in der Kreisliga A Arnsberg für den SuS Westenfeld und zuletzt bei der SG Herdringen/ Müschede gearbeitet. „Geplant ist es nicht, dass ich selbst auch spiele. Der Konkurrenzkampf bei uns wird hoch sein“, betont er.
Im neuen Team seien Akteure aktiv, die bislang in den Kreisligen A bis C gespielt haben. Veseli: „Wir haben darauf geachtet, der Mannschaft ein Gesicht zu geben und viele Spieler zu holen, die früher schon in Neheim aktiv waren. Zudem sind viele junge Spieler dabei, die unsere Zukunft bilden sollen.“ Als neue Reserve eines Westfalenligisten verfolgt der SC Neheim II ambitionierte Ziele. „Unser Ziel sollte schon der Aufstieg sein“, sagt Veseli. Mittelfristig soll der Weg des SCN II mindestens zurück in die Kreisliga A führen: „Wir wollen stetig nach oben kommen.“
Faton Veseli selbst möchte mit seinem Team auch das Vorhaben des SC Neheim, das Miteinander innerhalb des Vereins wieder mit viel mehr Leben zu füllen, aktiv mitgestalten. Mit seiner Familie hat er in Neheim gebaut, „daher hat die Anfrage auch privat für mich sehr gut gepasst. Wir wollen jetzt Kontakte knüpfen und in Neheim ankommen“. Sportlich betrachtet sei sein neuer Trainerjob äußerst attraktiv: „Das ist eine große Herausforderung.“