Arnsberg-Oeventrop. Handball-Verbandsligist SG Ruhrtal kämpft um den Klassenverbleib. Wieso vor dem Gastspiel bei der TG Voerde der Coach verlängert.

Pünktlich kurz vor dem Rückrundenstart ist bei den Handballern der SG Ruhrtal eine wesentliche Entscheidung für die Saison 2024/2025 gefallen. Trainer Frank Moormann wird unabhängig davon, ob der Klassenerhalt in der Verbandsliga 2 – der durch den jüngsten Sensationssieg des Vorletzten HSG Hattingen-Sprockhövel über Spitzenreiter HTV Hemer mehr denn je infrage steht – gelingt oder nicht, in seine siebte Amtszeit gehen. „Nach Rücksprache mit dem Mannschaftsrat, der sich eindeutig für eine weitere Zusammenarbeit mit Frank ausgesprochen hat und die Schuld für die bislang miserablen Auswärtsauftritte ganz bei sich sieht, haben wir uns entschlossen, den Vertrag des Trainers um eine weitere Saison zu verlängern. Das heißt aber gleichzeitig, dass jetzt die Mannschaft in der Pflicht steht, in der Rückrunde konstantere Leistungen zu zeigen und vor allem auswärts zuzulegen“, erklärte Männerwart Matthias Klute.

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Was Vorstand, Team und Coach eint, ist das gemeinsame Ziel – nämlich unbedingt in der Verbandsliga zu bleiben. „Meine Mannschaft brennt darauf, endlich auch einmal in fremder Halle zumindest in etwas so zu spielen, wie es im Landesliga-Meisterjahr oft gelungen ist. Sie ärgert sich am meisten darüber, dass sie oft schon in der ersten Halbzeit hoffnungslos hinten liegt und von der Konkurrenz belächelt wird!“, muss sich Moormann um die Motivation seiner Schützlinge für das Gastspiel am Sonntag, 4. Februar, 17 Uhr, bei der TG Voerde keine Sorgen machen.

Viele Gespräche bei der SG Ruhrtal

Der 58-jährige Dortmunder hat in der Winterpause in zahlreichen Gesprächen herauszufiltern versucht, wie die Leistungsdiskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsspielen zu erklären und möglicherweise zu beheben ist. Sein Fazit: „Natürlich macht es einen großen Unterschied, ob wir mit oder ohne Harz spielen. In der Verbandsliga sind die Rückraumspieler größer und durchschlagskräftiger, da können wir mit unserer 6:0-Abwehr erfolgreiche Distanzwürfe nur bedingt verhindern. Wir sind dabei, eine 5:1-Deckung zu etablieren, aber es dauert seine Zeit, bis die Abläufe stehen. Am wichtigsten ist ohnehin, dass die Jungs ungeachtet vorheriger Ergebnisse mit breiter Brust auflaufen und nicht nach den ersten Nackenschlägen gleich in sich zusammensacken.“

Die personellen Voraussetzungen, um in der Ennepetaler Reichenbach-Sporthalle zumindest ähnlich gut abzuschneiden wie beim 29:33 zum Saisonstart, sind eigentlich günstig, denn Linksaußen Yannick Mähl und Pierre Jauernik, den Moormann im Training häufiger auf der Mittelposition erprobt hat, stehen wieder zur Verfügung. Fehlen wird neben den Langzeiten-Verletzten Jannik Lehmenkühler und Steffen Röttger somit nur Abwehrstratege Michael Gräbener (fällt mit Zerrung wohl noch zwei Wochen aus), zudem ist Matthias Storm nur bedingt einsatzfähig.

Gastgeber TG Voerde hat vier seiner vergangenen fünf Spiele gewonnen und die Hinserie somit noch positiv mit 14:12 Punkten abgeschlossen. Daher kann die SGR also im Gefühl, klarer Außenseiter zu sein, recht befreit aufspielen. Ein Nachholtermin für das ausgefallene Hinrundenfinale beim OSC Dortmund steht übrigens noch aus.