Sundern-Hachen. Volker Buchmann (60) ist ein enorm gefragter Ehrenamtler für den FLVW. Wie der Hachener vor allem in der Leichtathletik hilft.
Manchmal – genießt Volker Buchmann gar göttlichen Beistand. Der Sauerländer ist einer der wichtigsten Ehrenamtler des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) im Bereich Technik. So sorgt der 60-Jährige mit seinem Wissen bei zahlreichen Veranstaltungen dafür, dass vor allem in der Leichtathletik Wettbewerbe nach modernen Maßstäben technisch realisiert werden können – stand aber im vergangenen Sommer bei den Seniorenmeisterschaften in Reken im Münsterland plötzlich ohne Unterkunft für die Nacht da. „Kurzfristig hat der dort ansässige Pater Thomas für mich ein Zimmer im Kloster der Mariannhiller Missionare bereitgestellt“, erzählt Buchmann, schmunzelt und ergänzt: „Seitdem werde ich von einigen nur noch als ,Bruder Volker“ angesprochen.“
Als der engagierte Ehrenamtler am Telefon mit dieser Zeitung über seine vielfältigen Aktivitäten für den FLVW spricht, blickt Volker Buchmann im heimischen Hachen auf ein regelrechtes Chaos. „Ich stecke mitten in den Vorbereitungen für mehrere Veranstaltungen, die wir eng begleiten werden“, erklärt er. Momentan baue er daher daheim gleich mehrere Kabelbäume: „Die sind etwa 70 Meter lang und bestehen aus jeweils etwa 20 Kabeln. Sie werden in Dortmund in der Helmut-Körnig-Halle mit Stahlseilen an der Decke angebracht.“
Buchmann, hauptberuflich als Techniker in der Elektronikentwicklung tätig, füllt für den Verband wichtige Rollen aus. Der Technik-Experte sorgt gemeinsam mit weiteren Helfern dafür, dass beispielsweise Westfalenmeisterschaften und Deutsche Meisterschaften nach modernen Standards ablaufen können. Längst vorbei sind nämlich die Zeiten, in denen in der Leichtathletik beispielsweise auf Papierlisten Ergebnisse notiert wurden.
Elektronische Zeitnahme, WLAN direkt vor Ort, ein Online-Ergebnisservice, Videowände, elektronische Weitenmessung, das Einspielen von Musik: Die Ansprüche von Aktiven und Zuschauern sind in einer immer weiter technologisierten Welt auch in der Leichtathletik mächtig gestiegen. „Extrem viel hat sich da auch durch Corona verändert“, erzählt Volker Buchmann, „denn als die Zuschauer nicht zu den Leichtathletik-Festen durften, wollten sie natürlich beispielsweise schnell wissen, welche Ergebnisse ihr Nachwuchs erzielt hat. Da mussten rasch Live-Ergebnisse angeboten werden.“
Aktiv für den FLVW: Warum ein Sauerländer so bedeutend ist
Zumeist einen Tag, ehe die jeweilige Veranstaltung beginnt, ist Buchmann mit weiteren Helfern vor Ort. „Oft arbeiten wir bis spät in die Nacht hinein, damit es am nächsten Tag alles passt“, sagt er. Hunderte Meter an Kabeln werden gezogen, das technische Equipment aufgebaut, ein WLAN-Netzwerk eingerichtet oder Videowände angeschlossen. „In einigen Stadien gibt es zunächst gar keinen Strom. Ich benötige dann ein richtig gutes Netzwerk und Beschallungstechnik. Auch Videokameras werden aufgebaut“, sagt der Sauerländer. „Ohne ihn sind viele Veranstaltungen nicht mit dem jetzigen hohen Standard möglich“, bedankt sich Bernhard Bußmann, Vorsitzender des Verbands-Leichtathletik-Ausschusses des FLVW, auf dessen Internetauftritt bei Buchmann.
Bisweilen kann es vorkommen, dass an drei Tagen hintereinander jeweils in anderen Regionen in Nordrhein-Westfalen große Veranstaltungen in der Leichtathletik durchgeführt werden – dann ist natürlich die Expertise Volker Buchmanns gefragt. So beispielsweise geschehen im Sommer 2023. Volker Buchmann: „Wir hatten Events in Lage bei Bielefeld, in Reken im Münsterland und in Recklinghausen. Wir haben also einen Lkw angemietet, dort jeweils alles verstaut und immer auf- und wieder abgebaut.“
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Der Hachener hat auch in der Leichtathletik im Hochsauerlandkreis seine Spuren hinterlassen. Mehr als drei Jahrzehnte war Volker Buchmann als Trainer beim TV Herdringen aktiv, „jetzt mit 60 Jahren habe ich aber aufgehört und überlasse jüngeren Leuten das Feld“. Buchmann, der auch als Beisitzer im Vorstand des Stadtsportverbandes Arnsberg geführt wird, widmet seine Kraft und Zeit als Ehrenamtler nun voll seinen Aufgaben für den FLVW.
Die kommenden Wochen – stellten eine durchaus knackige Herausforderung dar, sagt er. Bis zum 3. März warten auf den heimischen Helfer und Co. vier Westfalenmeisterschaften sowie je zwei Deutsche Meisterschaften für die Senioren und Junioren. Alle Veranstaltungen werden in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle ausgerichtet. Immer mit dabei: Volker Buchmann. Mit viel Expertise – und 70 Meter langen Kabelbäumen.