Sundern. Erneut gewinnt Landesligist TuS Sundern die Sunderner Hallenfußball-Stadtmeisterschaft. Eine schwere Verletzung trübt die Stimmung.

Als ihn am Sonntagnachmittag, 14. Januar, zwei Rettungssanitäter auf einer Trage aus der Sporthalle des Schulzentrums in Sundern fuhren, brandete für Tom Zimmer viel Applaus von den gut besetzten Rängen auf. „Kommt jetzt, holt euch das Ding, Männer!“, rief der junge Torwart des SuS Langscheid/Enkhausen, der sich zuvor bei einer äußerst unglücklichen Aktion die Schulter ausgekugelt hatte, seinen Teamkollegen noch zu. Und seine Mannschaft zeigte dann auch erfolgreichen Hallenfußball – unterlag jedoch im Endspiel gegen Topfavorit und Landesligist TuS Sundern mit 0:4. Die Tore erzielten Jonah Sasse (2), Davin-Jay Emde und Simon Knecht.

Für die Sunderner war es der zweite große Erfolg in der Sporthalle des Schulzentrums innerhalb von nur einer Woche. Der TuS hatte zuvor auch schon das Turnier der überkreislich aktiven Teams beim eigenen Röhrtal Charity Cup gewonnen – auf Kunstrasen und mit Rundumbande. Nun folgte auf gewohntem Hallenparkett der nächste Titelgewinn bei der Sunderner Hallenfußball-Stadtmeisterschaft und damit die Titelverteidigung. „Wir konnten aufgrund des Wetters fußballerisch nicht viel machen, daher tat das Turnier sehr gut. Es ist wirklich schön, dass wir hier gewonnen haben – und das verdient“, freute sich TuS-Trainer Fabio Granata.

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Zuvor hatte auf den letzten Metern ein Finalist des Vorjahres, A-Kreisligist SuS Westenfeld, das Ticket für das Halbfinale verpasst. Die Westenfelder, die keine allzu erfolgreiche Hallensaison spielen, lieferten sich mit dem Gastgeberteam der SG Grevenstein/Hellefeld-Altenhellefeld ein Rennen um den zweiten Platz in der Gruppe A.

Die Mannschaft von Trainer Ingo Renk hatte ihre erste Partie gegen 2 Korriku Sundern direkt mit 1:3 verloren und ihren Coach nach dem miserablen Auftritt bei der Stadtmeisterschaft in Meschede erneut enttäuscht. Danach gewann die SG aber mit viel Dusel 1:0 gegen die SG Stockum/Endorf und bezwang den SuS Westenfeld mit 2:0, ehe ein 0:2 gegen den TuS Sundern folgte. So musste Renks Team zittern, als die Westenfelder in ihrem letzten Spiel auf die SG Stockum/Endorf trafen. Zwar gewann der SuS mit 2:0, hatte damit aber genau wie die SG sechs Punkte erzielt und ein Torverhältnis von 4:5 Treffern – weil die SG das direkte Duell gewonnen hatte, zog der Gastgeber also ins Halbfinale gegen Bezirksligist SuS Langscheid/Enkhausen ein.

Schicksalsschlag für SuS Langscheid/Enkhausen

Der Mitfavorit war ziemlich bedrückt ins Turnier gestartet. Erst kurz zuvor hatte sich innerhalb der Familie eines Spielers ein tragischer Todesfall ereignet, der alle beim SuS deutlich mitnahm. Dann folgte im Spiel gegen den TuS Sundern II die schwere Verletzung des Torwarts Tom Zimmer. In der letzten Spielminute hatte der Youngster beim Stand von 5:0 für sein Team noch selbst einen Treffer erzielen wollen, rutschte beim Schussversuch aber weg und blieb an der Holzbande hängen. Der Torhüter kugelte sich die Schulter aus und musste mehr als eine halbe Stunde von herbeigerufenen Rettungssanitätern behandelt werden, ehe er im RTW abtransportiert wurde.

Die Langscheider spielten gleichwohl einen guten Ball, obwohl mit Rejhan Zekovic der beste Spieler verletzt zuschauen musste. Am Ende wurde der SuS, der nun mit Markus Osebold (Torwart der Zweiten) gespielt hatte, Turnierzweiter. „Angesichts all dieser Rahmenbedingungen war das absolut in Ordnung. Der TuS Sundern hat das im Endspiel brillant gemacht“, sagte Trainer Sven Nieder.

Topfavorit TuS Sundern war ziemlich souverän durch die Vorrunde marschiert. Die Mannschaft von Fabio Granata und dessen „Co“ Mario Droste holte mit 10:2 Treffern vier Siege in vier Partien und empfing in der Runde der letzten vier Mannschaften dann A-Ligist SG Allendorf/Amecke. Das Team aus der Kreisliga A Arnsberg hatte nach dem 2:3 zum Auftakt gegen B-Ligist TuS Hachen seine weiteren drei Partien in der Vorrunde für sich entschieden und sich souverän ins Halbfinale gespielt. Dort wackelte der Topfavorit, der das Duell nur knapp im Neunmeterschießen für sich entschied – und danach erneut die Stadtmeisterschaft gewann.