Sundern. Ausgerechnet Gastgeber TuS Sundern feiert zum Abschluss des Röhrtal Charity Cups einen großen Erfolg. Wieso das Ende emotional gerät.

Es war bereits nach 21 Uhr am Sonntagabend, 7. Januar, als es zum Abschluss des fünftägigen Röhrtal Charity Cups (RCC) noch mal ziemlich emotional wurde – nicht zum ersten Mal im Zuge dieser komplett neu geschaffenen Großveranstaltung. Jonas Bauerdick, Torwart des soeben siegreichen Fußball-Landesligisten und Gastgebers TuS Sundern, erläuterte am Mikrofon von Moderator Basti Held, warum sich seine Mannschaft dazu entschlossen hatte, die Familie von Tobias und Yvonne Kutnar mit ihrem gewonnen Preisgeld von 1500 Euro zu unterstützen. Das Oeventroper Paar wird seit der viel zu frühen Geburt ihrer Zwillinge Emma und Finn im August 2020 von vielen Seiten aus dem HSK-Sport sowie der Arnsberger und Sunderner Gesellschaft finanziell unterstützt, um unter anderem Umbaumaßnahmen am Haus und Auto oder die nötigen Therapiekosten für ihre gehandicapten Kinder aufzubringen. „Das Geld ist dort in guten Händen und wird gebraucht“, sagte Bauerdick, erhielt viel Applaus von den Rängen – und unterstrich damit erneut den wichtigsten Zweck des RCC: Kicken für den guten Zweck.

Gleichwohl hatten die insgesamt 14 in der Sporthalle des Schulzentrums Sundern ausgetragenen Turniere auch unter sportlichen Gesichtspunkten für viel Freude gesorgt und immer wieder Qualität nachgewiesen. Zum krönenen Abschluss am letzten Turniertag stand für viele der Besucher das Highlight an: das Turnier der überkreislich aktiven Mannschaften. Der Gastgeber, der auch an den ersten vier Tagen oftmals eine sehr gut gefüllte Halle vorweisen konnte, meldete diesmal gar „ausverkauft“ – so wurde auch der angebotene Livestream des TuS Sundern gern genutzt. „Ich bin sprachlos – danke für euren Zuspruch!“, sagte Andreas Mühle, Sportlicher Leiter des TuS.

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Und ausgerechnet der heimische Landesligist setzte sich am Ende durch: Mit einem 4:0 im Endspiel gegen Bezirksligist TuS SG Oestinghausen wurde der TuS Sundern zum Premierensieger des eigenen Turniers. „Ich finde das super, dass ihr dieses Turnier bei der Premiere für unseren Verein gewonnen habt! Aber als guter Gastgeber dürfen wir nur beim ersten Mal gewinnen“, scherzte danach Eric Wachholz, Vorsitzender des Vereins und mit Mühle sowie Jugendleiter Paolo Brunetti einer der Hauptorganisatoren des RCC.

16 Teams starten im letzten Turnier in Sundern

16 Mannschaften aufgeteilt auf vier Vierergruppen, darunter sechs Teams aus dem HSK, hatten sich zunächst für die Doppel-K.o.-Runde qualifizieren müssen. Während Landesligist SV Schmallenberg/Fredeburg sowie die Bezirksligisten Fatih Türkgücü Meschede und SuS Langscheid/Enkhausen in der Vorrunde ausschieden, kamen der SC Neheim als Sieger der Gruppe A, der TuS Sundern als Sieger der Gruppe C und der BC Eslohe als Zweiter der Gruppe B weiter. Vor dem Start der K.o.-Spiele überreichten die Gastgeber noch eine weitere Spende: 1200 Euro flossen an die Neven-Subotic-Stiftung.

Im Anschluss präentierte sich Westfalenligist SC Neheim zunächst souverän, bezwang den Königsborner SV (1:0), verlor dann aber gegen den TuS SG Oestinghausen 0:1. Darauf folgte wieder ein 1:0-Erfolg gegen den Königsborner SV, ehe nach dem 0:1 gegen den BSV Menden Schluss war und Platz vier in der Endabrechnung feststand. Während Bezirksligist BC Eslohe ebenfalls gut mitspielte und Fünfter wurde, hielt sich der TuS Sundern bis zuletzt als einziges HSK-Team im Rennen um den Turniersieg. Angetan, nicht nur von der Leistung seiner Mannschaft, war Sunderns Co-Trainer „Super Mario“ Droste: „Ich hab‘ selbst früher immer sehr gerne in der Halle gespielt. Auf Kunstrasen zu kicken, hätte ich gern noch miterlebt. Das ist schon phänomental, was der Verein hier auf die Beine gestellt hat.“

Angetrieben vom äußerst starken Winterzugang Mahmut Yavuzaslan und dem nicht minder überzeugenden Felix Tigges zeigte der TuS Sundern beim 5:2-Erfolg gegen den TuS SG Oestinghausen seine beste Turnierleistung. Wenig später trafen sich beide Teams im Endspiel wieder – erneut mit dem bessen Ende für die Sunderner (4:0-Erfolg). Nach zunächst eher zaghaftem Jubel sprang der Landesliga-Aufsteiger nun wild über das satte Grün in der Sporthalle und feierte seinen Triumph. „Das Turnier hat mir sehr gut gefallen, ich freue mich auf die weitere Saison mit meiner neuen Mannschaft“, sagte Mahmut Yavuzaslan und schloss sich den Feierlichkeiten seines neuen Teams an.

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