Arnsberg-Hüsten. Trainer Jan Hüttemann verlässt Fußball-Bezirksligist SV Hüsten 09 im Sommer nach nur einer Saison. Steht sein neuer Klub schon fest?

Ein wenig niedergeschlagen wirkte Thomas Malachowski schon, als er im Telefongespräch mit dieser Zeitung am Mittwochmorgen, 20. Dezember, die jüngste Entwicklung beim Fußball-Bezirksligisten SV Hüsten 09 erklären sollte. „Wir hätten gerne mit Jan als Trainer weitergemacht. Aber da, wo eine Tür zugeht, geht eine andere auf, so ist das nun mal. Keiner ist dem anderen böse, wir müssen diese Entscheidung akzeptieren“, sagte der Sportliche Leiter der Grün-Weißen. Nach dann nur einer Spielzeit im Stadion Große Wiese wird der Esloher Jan Hüttemann im kommenden Sommer die Hüstener schon wieder verlassen. Ihn zieht es zu einem höherklassig aktiven Klub, der nach Informationen dieser Zeitung in der Oberliga Westfalen spielt.

Alles deutet demnach daraufhin, dass Jan Hüttemann ein Angebot der SG Finnentrop/Bamenohl annehmen könnte. Bestätigt ist diese Information aber noch nicht. Der aktuelle Tabellensiebte der Oberliga Westfalen hatte zuletzt für Schlagzeilen gesorgt, denn zwischen dem ebenfalls erst seit dem Sommer 2023 bei der SG aktiven Trainer Ibou Mbaye und der Mannschaft soll es teilweise zu atmosphärischen Störungen gekommen sein, wobei diese der Coach zuletzt im Gespräch mit dieser Zeitung weitgehend abstritt. Dennoch trennen sich die Wege Mbayes und der SG am Saisonende. Neuer Coach des Teams aus dem Kreis Olpe wird dann Jonas Ermes (31), Ex-Fußball-Profi des VfL Bochum und bereits jetzt bei der SG aktiv. Ihm zur Seite soll ein weiterer Coach gestellt werden – diese Rolle könnte ab dem Sommer Jan Hüttemann ausüben.

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Der Trainer, der in Eslohe lebt, müsste somit künftig mit dem Auto nur noch etwa eine halbe Stunde Fahrtzeit und etwa 23 Kilometer zu seinem Team zurücklegen als wie bislang etwa 45 Minuten und 40 Kilometer nach Hüsten. Zudem kennt Hüttemann den angrenzenden Kreis Olpe aus seiner Trainertätigkeit für den Westfalenligisten FC Lennestadt, und der nun 37-Jährige arbeitete zu Beginn seiner Laufbahn als Coach der A-Junioren der JSG Lenhausen/Rönkhausen/Finnentrop-Bamenohl und kennt die Spielgemeinschaft daher näher.

Mit großer Euphorie nach Hüsten

Mit großer Euphorie war im vergangenen Sommer die Vorstellung Jan Hüttemanns als neuer Cheftrainer des SV Hüsten 09 in der „Bundesliga des Sauerlandes“ verbunden gewesen. Mit Hüttemann wechselte Kevin Schneider (27) als neuer spielender Co-Trainer ins Stadion Große Wiese. Doch der Start in die laufende Saison misslang: Die Hüstener liefen den Spitzenteams rasch hinterher, zudem kritisierte Jan Hüttemann das Team für die aus seiner Sicht nicht gut gelaufene Saisonvorbereitung (O-Ton: „Wir haben noch zu viele Defizite“) und führte ebenso die zu spät erfolgte Ausdünnung des zunächst proppevollen Kaders als ein Problem auf.

Das Aufgebot betrug zunächst mehr als 30 Spieler, und lange wurde recht offengehalten, wer konkret zum festen Kader der ersten beziehungsweise der zweiten Mannschaft (Kreisliga A Arnsberg) zählt. Im Rückblick ein Fehler, wie Hüttemann Ende September im Gespräch mit dieser Zeitung betonte: „Die Kadersteuerung habe ich ein Stück weit unterschätzt. Der Kader war zu groß, wir hätten ihn früher reduzieren müssen.“

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Doch nach dem knappen Ausscheiden im Kreispokal gegen Westfalenligist SC Neheim (5:6 nach Elfmeterschießen) am 27. September nahmen die Hüstener richtig Fahrt auf. Bedingt durch taktische Kniffe und die Entscheidungen Hüttemanns und Schneiders gelang es den Grün-Weißen, die bis hierher folgenden acht Punktspiele ungeschlagen zu bleiben (vier Siege), obwohl unter anderem Duelle gegen die Top Drei der Bezirksliga 4 (SF Hüingsen, Fatih Türkgücü Meschede, SuS Langscheid/Enkhausen) angestanden hatten. Acht Punkte hinter Spitzenreiter SF Hüingsen überwintern die Hüstener auf Rang sechs.

SV Hüsten 09: Nachfolgesuche läuft

Mit dem Trainerteam Hüttemann/Schneider geht es nun darum, „dass wir weiter möglichst erfolgreich arbeiten und diese Saison zu Ende spielen“, sagt Thomas Malachowski. Jan Hüttemann habe ihn darüber in Kenntnis gesetzt, „dass er den Verein nach Abschluss der Saison 2023/2024 verlassen wird. Er möchte eine neue Herausforderung in anderer Funktion bei einem höherklassigen Verein annehmen“.

Erfreulich sei indes für die Hüstener, dass Co-Trainer Kevin Schneider auch in der Spielzeit 2024/2025 weitermachen wird. Malachowski: „Das finde ich sehr schön. Wir suchen nun einen Nachfolger für Jan, der natürlich auch gut zu Kevin passt.“ Der Verein befinde sich bereits in Gesprächen. „Wir haben einen Wunschkandidaten bereits ausgemacht und auch schon ein sehr gutes erstes Gespräch geführt. Ich hoffe, dass wir unsere Wunschlösung zeitnah realisieren können“, so Thomas Malachowski.