Schmallenberg. Der SV Schmallenberg/Fredeburg klärte die Trainerfrage: Merso Mersovski bleibt trotz angekündigtem Rücktritts doch. Wer zurückkehrt.

Der Boulevard würde wohl titel: Irre Wende beim SV Schmallenberg/Fredeburg! Tatsächlich trat beim Fußball-Landesligisten jetzt eine zumindest überraschende Wende ein. Denn Merso Mersovski, der in der ersten Oktoberwoche vor dem Spiel bei der SpVg Olpe seinen Abschied zum Saisonende verkündet hatte, bleibt den Strumpfstädtern nun doch über die Saison hinaus als Trainer erhalten. Die Gründe.

Schmallenberg: Gespräche mit Kandidaten

Thorsten Schmidt ist darüber sehr froh. „Natürlich haben wir einen Nachfolger für Merso und Emil gesucht. Es haben auch schon gute Gespräche mit einigen Kandidaten stattgefunden“, sagte der Sportliche Leiter, der aber stets das Gefühl hatte, das bisherige Trainerteam noch umstimmen zu können. „Ich befand mich im Oktober bei der Verkündung des Rücktritts von Merso gerade im Urlaub. So konnte ich nicht so eingreifen, wie ich es ansonsten getan hätte. Diesen Entschluss hat Merso meines Erachtens viel zu früh gefasst. Im Hinterkopf war diese Entscheidung für mich aber noch nicht aus der Welt. Merso und sein Team passen sportlich und menschlich ganz hervorragend zum Verein. Auch das Umfeld ist sehr zufrieden“, erklärte Schmidt.

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Merso Mersovski und sein Bruder Emil hatten nach der 1:6-Heimniederlage – es war die dritte Niederlage in Folge - gegen den BSV Menden ihren Abschied zum Saisonende verkündet. Ein Grund mit war die Negativserie, da der Aufsteiger aus der Saison 2022/23 einen schlechten Start mit nur acht Punkten aus acht Spielen hingelegt hatte. Für den langjährigen Trainer war es daher an der Zeit, eine Entscheidung zu treffen.

Mersovski erkannte „Abnutzungserscheinungen“

„Über den Zeitpunkt der Bekanntgabe kann man sich sicherlich streiten. Aber lieber zu früh als zu spät. Es ist ganz normal, dass man nach einer gewissen Zeit einen Schlussstrich als Trainer zieht. Ich bin jetzt im neunten Jahr bei diesem Klub und habe viele schöne Erfolge mit der Mannschaft gehabt. Da merkt man schon, dass gewisse Abnutzungserscheinungen da sind“, hatte der 39-jährige Trainer seinerzeit erklärt. Diesem Entschluss hatte sich zunächst auch Bruder Emil angeschlossen, der als Co-Trainer tätig und der verlängerte Arm auf dem Platz war.

Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass der SV Schmallenberg/Fredeburg sportlich die beste Option ist.
Merso Mersovski

Doch der frühzeitige Rücktritt zeigte bei der Mannschaft die vom Coach erhoffte positive Reaktion. Noch nicht im ersten Spiel in Olpe, das aufgrund einer ganz schwachen ersten Halbzeit mit 2:3 verloren ging. Danach startete die Mannschaft aber eine Erfolgsserie. Damit befindet sich die Mannschaft nach Abschluss der Hinserie im gesicherten Mittelfeld der Tabelle.

Ralf Paul (rechts) kehrt bereits zur Winterpause als Co-Trainer zurück zum SV Schmallenberg/Fredeburg.
Ralf Paul (rechts) kehrt bereits zur Winterpause als Co-Trainer zurück zum SV Schmallenberg/Fredeburg. © Falk Blesken

„Ich habe am spielfreien Wochenende Ende November ein Telefonat mit Thorsten Schmidt gehabt. Da haben wir uns wie immer über den Fußball unterhalten. Und Thorsten unterbreitete dann den Vorschlag, dass ich mir noch einmal alles durch den Kopf gehen lassen und einen Rücktritt vom Rücktritt machen sollte. Danach habe ich mit Ralf Paul und meinem Bruder Emil sehr viele Gespräche geführt. Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass der SV Schmallenberg/Fredeburg sportlich die beste Option ist. Daher haben wir uns alle drei dazu entschieden, weiter zu machen. Ralf Paul steigt in der Vorbereitung zur Rückrunde wieder mit ein. Darüber freue ich mich besonders. Wir wollen als Trainerteam diese Mannschaft weiterentwickeln und zu weiteren Erfolgen führen“, erklärte Merso Mersovski jetzt.

Erfolgsserie gestartet

Nach der Rücktrittsankündigung von Emil Mersovski zeigte der SVS die erhoffte Reaktion. Noch nicht im ersten Spiel in Olpe, das mit 2:3 verloren ging. Danach startete die Mannschaft aber eine Erfolgsserie. Diese fing an mit dem 1:1-Unentschieden gegen den Tabellenführer SF Ostinghausen. Danach folgten vier Siege und nur noch eine Niederlage beim Tabellenzweiten SV Hohenlimburg.

Thorsten Schmidt ergänzte: „Nach neun Jahren war es sicherlich schwer, einen neuen geeigneten Trainer zu finden. Merso hat nicht nur die Arbeit auf, sondern auch neben dem Platz gemacht und kennt die Gegebenheiten bestens in Schmallenberg. Daher habe ich, bevor ich mich ernsthaft mit einem Nachfolger beschäftigt hätte, nochmal alles versucht - und Merso sowie seinen Bruder zum Weitermachen überredet. Da auch Ralf Paul wiederkommt, passt alles“, sagte Schmidt abschließend.