Arnsberg/Eslohe. Das künftige Rembe Pro Cycling Team Sauerland verpflichtet Ex-Rad-Profi Greg Henderson. Wie es zum Coup kam, und was die Pläne sind.
Knackige 18.500 Kilometer Luftlinie trennen die neuseeländische Küstenstadt Dunedin und Arnsberg im Hochsauerlandkreis. Dass einmal ein ehemaliger Radsport-Profi aus dieser vor allem für die dort lebenden Pinguine bekannt gewordenen Kommune aus der traumhaften Urlaubsdestination Neuseeland für das heimische Radsport-Profi-Team um die Teammanager Jörg Scherf und Heiko Volkert arbeiten würde – vor einigen Jahren schien dies noch undenkbar. Und so ist die Verpflichtung des früheren Top-Fahrers Greg Henderson, der beim künftigen Rembe Pro Cycling TeamSauerland als „Director of Team Performance“ arbeiten wird, als ein Transfercoup mit einem klaren Ziel zu betrachten: einer weiteren Professionalisierung.
Als „weiteren Meilenstein“ in der Historie des Teams bezeichnet Teammanager Heiko Volkert die Verpflichtung des 47-Jährigen. Der Transfer diene der weiteren Entwicklung als Profi-Mannschaft mit dem mittelfristigen Ziel, mit dem Kontinental-Team in die Kategorie Pro aufzusteigen. „Auf diesem Weg ist Personal genauso wichtig wie gute Fahrer“, sagt der Esloher Heiko Volkert.
Team Sauerland: Das soll Greg Henderson voranbringen
Mit Greg Henderson arbeitet künftig ein erfahrener früherer World-Tour-Fahrer für die Sauerländer, die nur noch bis Ende des laufenden Jahres als Mannschaft unter dem Namen Saris Rouvy Sauerland Team firmieren. Der Neuseeländer war mehrfacher Teilnehmer an Olympischen Sommerspielen, zudem fuhr er bei der Tour de France, beim Giro d‘Italia und der Vuelta, der Spanien-Rundfahrt, jeweils mehrmals mit. Der größte Erfolg seiner Laufbahn war der Sieg im Massensprint auf der dritten Etappe der Vuelta im Jahr 2009. Jahrelang war Henderson einer der wichtigsten Anfahrer für André Greipel und bereitete gemeinsam mit Marcel Sieberg dessen Sprintzüge in den großen Rennen entscheidend vor.
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„Über ihn kam der Kontakt zustande“, verrät Teammanager Jörg Scherf. Wie berichtet, hatte „Gorilla“ Greipel dem Sauerländer Team bereits in der Vergangenheit wertvolle Kontakte vermittelt. „Wir haben jemanden mit World-Tour-Erfahrung gesucht, der an unser Projekt glaubt. Zusammen mit Rembe konnten wir ihn verpflichten. Er soll uns helfen, unsere internen Strukturen auf Pro-Team-Niveau zu bringen, ein richtig gutes Rennprogramm zu bekommen und unsere Kader- und Saisonplanung abzustimmen. Nachdem er etwas Einblick bei uns bekommen hat, war er schnell überzeugt. Nach der ersten Analyse unserer Fahrer ist Greg topmotiviert und traut uns viel zu“, erzählt Scherf.
Im global denkenden und handelnden Radsport-Zirkus sei es auch kein Problem, dass Familienvater Greg Henderson mit seiner Familie in Gerona/Spanien lebt, sagt der Voßwinkeler. In den vergangenen drei Jahren hatte Henderson ein neuseeländisches Team geleitet, nun stellt er sich der Herausforderung, das HSK-Team weiterzuentwickeln. Jörg Scherf: „Wir haben eine sehr kurze Leitung zu ihm.“