Arnsberg-Oeventrop. Fünf Spiele, fünf Niederlagen: Trotzdem nahm Frank Moormann, Trainer der SG Ruhrtal, das 30:33 gegen die HSG Gevelsberg/Silschede recht locker.
Auch das bislang beste Spiel in der kurzen Verbandsliga-Historie bescherte den Handballern der SG Ruhrtal nicht das erste Erfolgserlebnis. Gegen den ausgebufften Ex-Oberligisten HSG Gevelsberg/Silschede hielt der Aufsteiger 50 Minuten lang mit, aber am Ende fehlten Kraft und Konzentration, so dass der Gast mit 33:30 (14:14) siegte. Die Premiere von SGR-Zugang Pierre Jauernik verlief – unglücklich.
Ruhrtal: Tribüne voll besetzt
Die Voraussetzungen für ein enges Match ergaben sich schon aus der Aufstellung, denn SGR-Trainer Frank Moormann konnte erstmals auf zwölf einsatzfähige Feldspieler zurückgreifen, also tüchtig durchwechseln und seinen Leistungsträgern die nötigen Pausen geben. Vor fast vollbesetzter Tribüne begannen die Gevelsberger genau so, wie es die Hausherren erhofft hatten, nämlich mit Fehlwürfen, die in erster Linie auf den harzfreien Ball zurückzuführen waren.
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Die Oeventroper wussten dies allerdings nur begrenzt zu nutzen, weil sie mehrfach an glänzenden Reflexen des langen HSG-Keepers Wulf scheiterten. Zudem gab es einige vermeidbare Ballverluste im Aufbau. Trotzdem legte die SGR zunächst stets vor, verschaffte sich nach Doppelschlag von Lukas Struwe ein 7:4-Polster (14.) und antwortete auf den Ausgleich der HSG mit einem 4:0-Lauf.
Ärgerlich war, dass Zugang Pierre Jauernik, der mit seinem ersten Wurf nach seiner Einwechselung gleich zum 13:10 erfolgreich war, in der 28. Minute nach allzu heftiger Abwehraktion die Rote Karte sah. Die immer wieder ihren überragenden Kreisläufer Lindemann (11/6) bedienenden Gevelsberger nutzten die Überzahl, erzwangen bis zum Seitenwechsel den Ausgleich und legten nach Wiederanpfiff gleich zwei Treffer nach, jagten aber einen dritten Siebenmeter über den Kasten. Für die SGR war dies das Signal, selbst wieder energischer die Abschlüsse zu suchen.
Wütende Pfiffe der Zuschauer
Vor allem die Halbschützen Aaron Humpert und Struwe drückten dem Angriffsspiel ihren Stempel auf. Und weil auch David Bauerdick zweimal aus dem Rückraum traf, gelang nicht nur immer wieder der Ausgleich, sondern konnte der Neuling durch einen der seltenen Konter durch den lange auf der Bank ausharrenden Abwehrchef Michael Gräbener auf 27:25 (48.) stellen. Sollte ausgerechnet gegen eine so erfahrene und spielstarke Mannschaft der Verbandsliga-Premierensieg gelingen?
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Die Hoffnungen sanken rasch wieder, denn kurz nach Struwes Zeitstrafe musste auch Yannick Mähl auf die Bank. Die Ruhrtaler Fans reagierten mit wütenden Pfiffen und entsprechendem Jubel, als Humpert bei doppelter Unterzahl das 28:27 (50.) erzielte. Die Gäste aber hatten noch mehrere Pfeile im Köcher. Mit einem Hattrick brachte der bis dahin unauffällige Schrouven (5) seinen Farben auf Kurs, zudem fegte auch Gusewski (3)wie ein Wirbelwind durch das zu offene Ruhrtaler Deckungszentrum.
HSG-Torwart stark
Weil der eingewechselte HSG-Keeper Scholz seinen Kasten zunagelte, war spätestens mit den weiteren Treffern von Schrouven und Gusewski zum 29:33 der Traum einer Überraschung geplatzt. „Selbst kleine Fehler werden auf diesem Niveau bestraft. Man hat den Gevelsbergern ihre Oberliga-Erfahrung angemerkt“, nahm SGR-Coach Moormann die Niederlage recht gelassen hin, denn er war mit der Leistung seiner Schützlinge durchaus zufrieden.
SG Ruhrtal: Malik; Struwe (7), Humpert (6), Storm (5/2), Schmidt (4), Mähl (3), Bauerdick (2), Jauernik (1), Rosenberger (1),M. Weber (1), Klute.