Arnsberg-Oeventrop. Mit dem Heimspiel gegen die HSG Gevelsberg/Silschede geht es für die SG Ruhrtal weiter. Zugang Pierre Jauernik erklärt, warum es ihn zur SGR zog.

Der Handballgott hat es in den vergangenen Wochen nun wirklich nicht gut mit der SG Ruhrtal gemeint, vielmehr das Verletzungspech in Serie auf den Verbandsliga-Aufsteiger regnen lassen. Aber es scheint so, als wäre der personelle Tiefpunkt durchschritten, denn im Heimspiel gegen Ex-Oberligist HSG Gevelsberg/Silschede kann der Neuling am Samstag (19.30 Uhr) nicht nur einige genesene Akteure einsetzen, sondern einen Zugang präsentieren.

Der erste Kontakt

„Endlich haben wir einmal davon profitiert, dass wir der ranghöchste Verein im Umkreis sind“, freut sich Trainer Frank Moormann darüber, dass der 29-jährige Pierre (Spitzname Piet) Jauernik auf den Landesliga-Meister aufmerksam gemacht und ein erster Kontakt vermittelt wurde, der in einer äußerst unkomplizierten Zusage endete.

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„Der Trainer hat mir gleich gesagt, dass kein Harz benutzt werden darf und keinerlei Geld fließt. Das hat mich aber nicht abgehalten, meine Aufwartung zu machen, denn ich bin von meinem kleinen Heimatverein SG Schnellmannshausen gewohnt, dass der Zusammenhalt und die Kameradschaft im Mittelpunkt stehen“, schildert Jauernik, der zwischenzeitlich auch beim ThSV Eisenau II Verbandsliga-Erfahrung sammeln konnte und sich als echten Allrounder ansieht. „Ich kann jede Rückraumposition spielen und wurde auch oft am Kreis eingesetzt“, sagt er.

Aus Thüringen nach Wehrstapel

Der 1,94 Meter große Thüringer, der in seiner Freizeit gerne aufs Rennrad („Die Berge im Sauerland sind eine Herausforderung“) steigt, zog nach Meschede-Wehrstapel, weil sich für seinen dreijährigen Sohn Anton kein Kitaplatz fand, die in Wehrstapel lebenden Schwiegereltern aber ihre Hilfe anboten. Der Diplom-Finanzwirt hat seit August eine Festanstellung beim Zoll in Dortmund, Ehefrau Jana arbeitet für die Zollbehörde in Bonn.

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Gleich nach dem ersten Training befand Jauernik: „Das passt, ich werde zur SGR wechseln und hoffe, mit meiner Erfahrung und Vielseitigkeit dem Team helfen zu können.“ Und wenn die Formalitäten rechtzeitig erledigt sind, wird er schon gegen Gevelsberg seinen ersten Einsatz bekommen.

Klauke droht Operation

Davon geht auch Trainer Frank Moormann aus, der sich über den Zuwachs in schwierigen Zeiten besonders freut, für die Partie gegen die mit 6:2-Punkten vielversprechend gestarteten Gevelsberger aber ohnehin einen ungewohnt breiten Kader aufbieten kann. Malte Weber dürfte trotz leichter Erkältung ebenso voll einsatzfähig sein wie Aaron Humpert und Spielmacher Matthias Storm. Hinter der Einsatzbereitschaft von David Bauerdick steht noch ein Fragezeichen. Auf das Comeback von Torhüter Henrik Basler muss die SGR wohl noch eine Weile warten, sein Genesungsprozess zieht sich ebenso wie bei Rechtsaußen Justus Klauke, dem eine kleine Operation am Daumen droht, in die Länge.

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„Wir können auf jeden Fall wieder mehr aufs Tempo drücken und können unseren Leistungsträger Pausen gönnen, damit sie in der Endphase noch Kraft haben“, sagt der SGR-Coach, stellt aber auch klar: „Gegen eine so erfahrene und spielstarke Mannschaft wie Gevelsberg muss bei uns schon alles passen, wenn wir eine Erfolgschance haben wollen.“ Bleibt neben der Hoffnung auf eine eigene Qualitätssteigerung die Möglichkeit, dass sich die HSG-Rückraumschützen mit dem harzfreien Ball schwer tun.