Arnsberg-Neheim. Nach fünf Pleiten in Serie darf sich der SC Neheim über einen Sieg freuen. Mit 2:0 gewann man gegen den SV Sodingen – dank einer Besonderheit.
Dann und wann, wenn der Ball im Toraus oder noch tief in der Hälfte des Gegners war, fiel dieser taktische Schachzug extrem auf. „Besondere Zeiten benötigen besondere Maßnahmen“, sagte Alex Bruchhage dazu direkt nach dem Schlusspfiff des Heimspiels zwischen dem SC Neheim und dem SV Sodingen in der Fußball-Westfalenliga 2 lapidar – und schmunzelte. Denn der wichtige 2:0 (1:0)-Sieg der „Binnerfeld Boys“ begründete sich auf der Anweisung des Trainers.
Die Null verspricht Erfolg
Für das Kellerduell zwischen dem Tabellenvorletzten und dem -drittletzten, die durch das Ergebnis die Plätze tauschten, verordnete Bruchhage seiner Mannschaft nämlich eine Fünferkette vor Torwart Justin Schröter. Man könnte flapsig auch sagen: Er rührte mit Janik Hülsmann, Finn Schubert, Felix Fleck, Patrick Nettesheim und Riad Xhaka defensiven Beton an.
Allerdings gibt nicht nur das Endergebnis dem Coach nachträglich recht, sondern auch der Blick auf den Saisonverlauf. Aus den zwei Spielen zum Westfalenliga-Auftakt ohne Gegentreffer sammelte der SC Neheim vor dem Aufeinandertreffen mit dem SVS seine bis dato vier Punkte. In den folgenden fünf Partien hagelte es teilweise Gegentreffer. Nun stand hinten wieder die Null – und schon folgte der zweite Saisonsieg, der den Sauerländern immerhin Anschluss an die Nicht-Abstiegsplätze verschafft.
Greco holt Elfmeter heraus
„Es war aber nur ein erster Schritt“, sagte Alex Bruchhage deshalb, wenn auch erleichtert, nach dem Schlusspfiff der Partie. Zwei ausschlaggebende Dinge sorgten seiner Meinung nach für den Dreier. „Zum einen stand die Defensive super stabil, zum anderen haben die Jungs heute von der ersten Minute an den Kampf angenommen“, lobte der Neheimer Trainer. Tatsächlich ließ seine Elf lediglich kurz vor dem Seitenwechsel ein, zwei nennenswerte Chancen der Gäste zu. Ein Schuss aus kurzer Distanz von Sodingens Almin Hodza traf den Außenpfosten (42. Minute), während ein Weitschuss von Michel Post knapp neben dem Neheimer Tor landete.
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Zu diesem Zeitpunkt führten die Gastgeber bereits, weil sich der ewig umherwuselnde Gianluca Greco im Strafraum gegen zwei Sodinger Abwehrspieler durchsetzte und nur durch ein Foul gestoppt werden konnte. Den fälligen Elfmeter verwandelte Johannes Thiemann sicher zur 1:0-Führung (13.). Knapp zehn Minuten später hätte Thiemann erneut treffen müssen, doch im Eins-gegen-eins scheiterte er an Sodingens Torwart Kerim Kilic. Kurz vor dem Seitenwechsel traf Finn Schubert den Ball mehr mit der Schulter denn mit dem Kopf, so dass er neben das Tor flog.
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„Wir hätten früher das zweite Tor nachlegen müssen“, haderte Bruchhage später ein wenig, aber auch wirklich nur ein wenig. Denn in der zweiten Halbzeit ließ seine Elf gar keine nennenswerte Gelegenheit der Gäste zu, deren Ballbesitz sich nicht auszahlte. Felix Fleck per Kopf und Johannes Thiemann nutzten Neheimer Gelegenheiten erneut nicht zum beruhigenden zweiten Treffer, so dass das Spiel bis zur 87. Minute spannend blieb. Erst in dieser drosch Thiemann den Ball mit Wucht zu seinem zweiten Tor – seinem insgesamt sechsten in dieser Saison – in die Maschen. Dass Tom Wonneberger in der sechsten Minute der Nachspielzeit am Ende des besten Neheimer Spielzuges der Partie aus einem halben Meter neben das leere Tor zielte, wurde dadurch zu einem Randaspekt.
Die Aufstellung
SC Neheim: Schröter; Thiemann, Greco (90. Tolle), Zweimann (86. Wonneberger), Janetzki (90.+4 Barisch), Fleck, Xhaka (65. Kellermann), Schubert, Nieswand (83. Icen), Nettesheim, Hülsmann. - Tore: 1:0 Thiemann (12./Foulelfmeter.), 2:0 Thiemann (87.). - Zuschauer: 125.