Arnsberg. Der FLVW-Kreis Hochsauerlandkreis hat erstmals eine Assistentin für Vereinsentwicklung. Ihre zentralen Ziele, mögliche Hürden – und wie sie tickt

Fehlende Ehrenamtliche für Vorstandsposten, der Schwund an Schiedsrichtern oder Jugendtrainern, seltene Qualifizierungsmaßnahmen, Probleme bei der Digitalisierung oder fehlende Kenntnisse über finanzielle Förderungen seitens der Verbände – die Herausforderungen, vor denen im Jahr 2023 auch Sportvereine aus dem Hochsauerlandkreis stehen, sind groß und unheimlich vielfältig. Konkrete Unterstützung für die insgesamt 86 Klubs im heimischen Kreis HSK des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) soll nun eine 24-Jährige aus Neheim-Bergheim bieten: Anna Hieronymus ist seit dem 1. September Assistentin für Vereinsentwicklung (AVE).

Es ist eine völlig neu geschaffene Position im FLVW-Kreis HSK, die die Sauerländerin nun mit viel Leben füllen möchte. Insgesamt 29 Kreise vereint der FLVW unter seinem Dach, in zwölf dieser Kreise sind derzeit insgesamt neun AVE aktiv. „In erster Linie möchte ich vor allem den Vereinen helfen“, bringt Hieronymus beim Treffen mit dieser Zeitung im Arnsberger Hasenwinkel den Kern ihrer Tätigkeit auf den Punkt.

FLVW-Kreis HSK: So funktioniert das neue Amt

Sie fungiere „als Schnittstelle zwischen dem Verband, dem FLVW-Kreis und den Vereinen. Wir wollen einen engeren Austausch ermöglichen“, erklärt die engagierte junge Frau. Schwerpunkte ihrer Arbeit, die vor drei Wochen offiziell begann, sind Besuche und Besprechungen mit den Vereinen vor Ort. Man wolle über Probleme diskutieren, neue Herausforderungen wie etwa das Thema Diversität angehen, Projekte gegen sexualisierte Gewalt initiieren oder an einer der zentralen Herausforderungen nahezu aller Klubs arbeiten: der schwindenden Anzahl ehrenamtlicher Kräfte.

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Qualifizierungsmaßnahmen, Strategien zur langfristigen Ausrichtung eines Vereins oder auch die Weitergabe von Informationen zu Fördergeldern sind weitere Aufgaben der Bergheimerin. „Wichtig ist: Ich möchte niemandem die Welt erklären. Wir wollen immer helfen und Lösungen anbieten“, betont Anna Hieronymus, wohlwissend, dass „nicht jeder alles toll finden wird, was ich erkläre oder vorschlage. Ich erwarte schon, dass es auch eine gewisse Skepsis geben wird – aber ich möchte durch meine Arbeit überzeugen. Wenn positive Folgen erkennbar sind, hilft das letztlich allen“.

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Passion für den Lokalsport und Expertise für ihren neuen Job bringt Anna Hieronymus definitiv mit. Schon mit vier Jahren stand sie bei ihrem Heimatverein SV Bachum/Bergheim auf dem Rasen. Während ihre drei Brüder beim Fechten, Sportschießen und Badminton landeten, verschrieb sich Hieronymus dem Fußball. „Bei mir steckt viel Herz dahinter, ich habe eine große Leidenschaft für den Amateursport“, sagt sie. Nach dem Abitur zog Anna Hieronymus mit 18 Jahren in die USA, studierte vier Jahre lang mit einem Sportstipendium an der Middle Georgia State University in Cochran und spielte dort semiprofessionell Fußball. „Das hat großen Spaß gemacht und mir für mein Leben viel gebracht“, sagt sie, die früher beim FC Iserlohn in der U17-Bundesliga aktiv war und seit 2016 beim Frauen-Landesligisten Borussia Dröschede spielt.

Ansprechpartnerin für die Vereine im Sauerland

Nach dem erfolgreich absolvierten Masterstudium und ihrer Arbeit beim heimischen Leuchtenhersteller Trilux stand Hieronymus vor der Frage, wie es beruflich weitergeht. „Ich wollte auf jeden Fall in den Sportbereich“, sagt sie. Nun wolle sie vor allem „Klinken putzen, die Verantwortlichen in den Vereinen kennenlernen und auch Angebote beispielsweise des Kreissportbundes weitergeben“, betont sie. Auch das „DFB-Punktespiel“, für das sich Vereine anmelden können und dann durch bestimmte Maßnahmen Punkte erzielen, um Preise zu erhalten, möchte sie im Fußballkreis HSK bekannter machen.

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Für Nöte, Fragen oder neue Ideen stehe sie als Ansprechpartnerin bereit, sagt Anna Hieronymus. „Mein Anspruch ist, dass wir sofort helfen wollen und auch Ansprechpartner vermitteln können.“

Anna Hieronymus ist als Assistentin für Vereinsentwicklung im FLVW-Kreis Hochsauerlandkreis erreichbar unter Telefon 0151/18675250 und per E-Mail an: anna.hieronymus@flvw.de