Sundern. Der Start in die neue 2. Bundesliga Nord geriet für die Volleyballerinnen des RC Sorpesee zum Wechselbad der Gefühle. Die Partie war dramatisch.

Trainer Julian Schallow hat schon viel erlebt in seiner langen Karriere als hochklassig aktiver Volleyballer und seit Jahren als erfolgreicher Volleyball-Coach des RC Sorpesee. Darunter waren viele äußerst enge Partien wie jetzt zum Auftakt der 2. Bundesliga Nord gegen den Schweriner SC II. Gleichwohl hinterließ der furiose Start seiner Volleyballerinnen mit der hauchdünnen 2:3 (14:25, 25:23, 25:15, 23:25, 18:20)-Heimniederlage am Samstagabend Spuren. „Man geht voll mit, man will es unbedingt gewinnen, doch der letzte Punkt fehlte diesmal. Mit dieser Leistung müssen wir uns aber nicht verstecken“, sagte der Coach des RCS.

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Die heimischen Volleyballerinnen hatten als Aufsteiger gleich in der ersten Partie der Spielzeit 2023/2024 bewiesen, dass sie in dieser neuen 2. Bundesliga Nord für mächtig Atmosphäre sorgen können. Vor etwa 170 zumeist lautstarken Fans in der Sporthalle des Sunderner Schulzentrums hatte sich eine abwechslungsreiche Begegnung entwickelt, in der sich die Gastgeberinnen und die jungen, doch couragiert und mit großem Spielwitz auftretenden Gäste nichts schenkten.

RC Sorpesee: Nervenschlacht im Tiebreak

Im fünften Durchgang, dem Tiebreak, wurde es beim Stand von 2:2 nach Sätzen dann regelrecht dramatisch. Jeweils bei Führung zum 14:13, 15:14, 16:15 und 18:17 hatte der RC Sorpesee die große Chance, die Partie bei Matchball für sich zu entscheiden. Immer aber behielten die Schwerinerinnen die Nerven, schafften den Ausgleich, vergaben bei ihrer eigenen 17:16-Führung einen ersten Matchball ihrerseits, um dann nach 19:18 mit ihrem zweiten Matchball den Tiebreak mit 20:18 und die Partie mit 3:2 für sich zu entscheiden. „Am Ende war es dann eine Fifty-Fifty-Entscheidung, da konnte es in jede Richtung gehen“, analysierte Julian Schallow.

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Verzückt zeigte sich der Coach der Langscheiderinnen über die direkt zum Start in die 2. Bundesliga Nord hervorragende Unterstützung der Zuschauer in der Halle. „Es hat richtig geknistert, das war eine sehr geile Atmosphäre – fettes Kompliment an unsere Fans“, so Schallow.

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Geärgert hatte sich der Cheftrainer des RC Sorpesee über den ersten Satz seines Teams, der mit 14:25 verloren gegangen war („Das war Käse“). Gefreut hatte den Coach dann aber die Steigerung: Nach 25:23 und 25:15 hatte der RCS mit 2:1 geführt und im vierten Durchgang durchaus Chancen gehabt, das Spiel mit 3:1 für sich zu entscheiden: „Da haben uns zwei, drei konsequente Aktionen mehr gefehlt.“

Die Langscheiderinnen waren mit einem Kader von nur neun Spielerinnen angetreten, da die eigene zweite Mannschaft zeitgleich ebenfalls gespielt hatte (2:3-Niederlage in der Landesliga 6 bei der DJK Sümmern). Zugang Maria Schiewaldt-Escobar hatte kurzfristig ihre Spielberechtigung erhalten und durfte ihre RCS-Premiere feiern.

RC Sorpesee: Prachtel, Henkies, Victoria Vornweg, Freiburg, Brenscheidt, Vanessa Vornweg, Bastert, Schiewaldt-Escobar, Spreyer.