Sundern. Mit einem Heimspiel gegen den Schweriner SC II startet der RC Sorpesee in die Saison der 2. Bundesliga Nord. Etwas könnte den Auftakt trüben.
Julian Schallow lässt keinen Millimeter Raum für Interpretationen. „Wir haben Bock“, sagt der Trainer der Volleyballerinnen des RC Sorpesee mit einer gehörigen Portion Euphorie in der Stimme. Etwas könnte die gute Laune beim Aufsteiger vor dem Heimspiel zum Auftakt der neuen Saison in der 2. Bundesliga Nord am Samstag (18.30 Uhr) gegen den Schweriner SC II allerdings noch trüben.
Schallow verärgert
Dass nicht alle Spielerinnen aus der zweiten Mannschaft auf Grund des Reglements eingesetzt werden dürfen – ärgert Schallow nicht. Zumal der Trainer aktuell keine Verletzungen im Kader zu beklagen hat. Dass sich die Erteilung der Spielberechtigung für die Brasilianerin Maria jedoch noch hinzieht – das wurmt Schallow schon.
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Durch eine Crowdfunding-Aktion hatte der RC Sorpesee die notwendigen finanziellen Mittel aufgebracht, um die Kosten für Lizenzen und ähnliches aufzubringen. „Aber die internationalen Plattformen drehen sich langsamer als erhofft“, sagt Schallow. Bereits im verlorenen Pokalspiel gegen SV BW Dingden am vergangenen Wochenende durfte die Brasilianerin, die in Balve ein Au-pair-Jahr absolviert, nicht eingesetzt werden. „Wir haben alles getan und in die Wege geleitet. Das ist schon traurig“, sagt der Trainer, der aber hofft, dass die Spielberechtigung vielleicht doch im letzten Moment noch eintrifft.
Henkies mit Jubiläum
Spielberechtigt – und das bereits seit zehn Jahren in der ersten Mannschaft – ist auf jeden Fall Michelle Henkies. Die 24-Jährige aus Sundern feierte als 14-Jährige ihre Premiere in der Damenmannschaft des RC Sorpesee und erlebte deshalb das ständige Auf und Nieder der vergangenen Jahre zwischen 2. Bundesliga und 3. Liga hautnah mit.
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Das Image einer Aufzugmannschaft möchte der RCS in dieser Saison los werden. Ob die Neugliederung der Bundesligen den Sauerländerinnen dabei in die Karten spielt? „Top-Teams wie Leverkusen oder Stralsund sind in die 2. Bundesliga Pro aufgestiegen“, erklärt Henkies, um zu ergänzen: „Trotzdem spielen viele Mannschaften in der 2. Bundesliga Nord, die in den vergangenen Jahren starke Leistungen gezeigt haben.“ So sehr habe sich das Niveau also nicht verändert.
Mehr als auf die Konkurrenz konzentriert sich die Sorpeseer Zuspielerin ohnehin auf ihre eigene Mannschaft. Dieser attestiert sie eine ordentliche Qualität. „Natürlich hatten wir mit Laura, Lara und Maja drei schmerzhafte Abgänge“, sagt Henkies: „Aber wir sind sehr gut vorbereitet und mit den Spielerinnen, die aus der zweiten Mannschaft nachrücken, funktioniert es sehr gut. Ich bin deshalb sehr optimistisch“, erklärt sie.
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Und wenn Henkies optimistisch ist, ist es das restliche Team auch. „Michelle ist ein smartes Mädel und gibt den Ton an in der Mannschaft“, sagt Trainer Julian Schallow über seine Nummer elf. „Sie ist die Ersatzkapitänin, wenn Kirsten Prachtel nicht da ist, und eine Strippenzieherin“, erklärt der Trainer, der Henkies auf der Position und fürs Team „sehr schätzt“. Raum für Interpretationen – lässt er auch bei diesem Thema nicht.