Belgrad/Meschede. Bei der Ruder-WM in Belgrad powert sich Alexandra Föster aus Meschede ins Halbfinale. Was die angestrebte Olympia-Qualifikation indes erschwert:

Es dauerte nicht allzu lange, ehe Sebastian Kleinsorgen den Blick nach vorne richtete. Als Drittplatzierte ihres Laufes im Viertelfinale der Ruder-Weltmeisterschaften in Belgrad zog Alexandra Föster, Top-Ruderin aus Meschede, im Einer der Frauen in das Halbfinale ein. Ihr Start bei den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris rückte damit wieder einige Paddelschläge näher. Doch was ihr Trainer Sebastian Kleinsorgen bei der Analyse des Tableaus entdeckte, trieb ihm die eine oder andere Sorgenfalte auf die Stirn.

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Die Ausgangslage bleibt unverändert. Nur die jeweils drei bestplatzierten Ruderinnen der beiden Halbfinals qualifizieren sich für das A-Finale, in dem die Medaillen ausgerudert werden. Die restlichen drei Platzierten starten im B-Finale, welchem bei dieser WM eine besondere Bedeutung zukommt. Denn die Top Neun der Titelkämpfe sichern ihrer Nation einen Startplatz bei der Olympischen Sommerspielen in Paris 2024.

Alexandra Föster muss demnach mindestens Neunte werden, damit der Deutsche Ruderverband (DRV) bereits jetzt im Einer der Frauen für Olympia planen kann. Mit dem Einzug ins A-Finale wäre diese Aufgabe bereits am Freitag, 8. September, gemeistert. Verpasst die Sauerländerin die ersten drei Plätze in ihrem Halbfinale, muss sie am Sonntag, 10. September, im B-Finale unter die ersten Drei rudern.

Alexandra Föster: Das sind die Ziele für das Halbfinale

Sowohl Föster als auch Kleinsorgen streben das A-Finale an. Allerdings: „Die Zeiten geben den Einzug ins A-Finale erst mal nicht her“, erzählte Fösters Trainer nach dem erfolgreich absolvierten Viertelfinale. In diesem kämpfte sich die Sauerländerin schnell auf den dritten Platz im Sechser-Feld und baute ihren Vorsprung auf die erste Verfolgerin schnell aus.

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„Ob es eine souveräne Vorstellung war, weiß ich nicht“, sagte die 21-Jährige: „Ich bin über die Strecke ganz gut von der Usbekin weggekommen. Es wäre aber natürlich schöner gewesen, noch weiter vorne zu sein.“ Während die Neuseeländerin Emma Twigg in 7:52.44 Minuten nach den 2000 Metern als Siegerin ins Ziel kam, wurde es zwischen der Litauerin Viktorija Senkute (+5.04) und Föster (+5.72) am Ende ein bisschen spannend.

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Das Problem: Kurz vor dem Viertelfinale der Frauen änderte sich die Witterung ein wenig und es zog ein böiger Gegenwind auf. „Deswegen war es ein extrem langes Rennen“, sagte Sebastian Kleinsorgen: „Und deswegen zog Alex’ Endspurt auch nicht so richtig“, ergänzte er.

Föster: Wie sieht der Masterplan fürs Halbfinale aus?

Hinter der Qualifikation für das Halbfinale prangt nun ein grüner Haken. Doch die Zeiten der Konkurrentinnen treiben Sebastian Kleinsorgen nun um. In ihrem Lauf am Freitag trifft Alexandra Föster unter anderem auf Emma Twigg, auf die Niederländerin Karolien Florijn (7:53.39 Minuten im Halbfinale) und die Serbin Jovana Arsic (7:56.23). Dieses Trio zog mit deutlich besseren Zeiten ins Halbfinale ein. Die Bulgarin und die Spanierin, die das Sextett im Semifinale komplettieren, lagen zeitlich hinter der Sauerländerin.

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„Ins A-Finale einzuziehen, wird eine richtige Aufgabe“, sagte Kleinsorgen. „Ich werde mir am Donnerstag mal Gedanken über den Masterplan machen, wie wir am geschicktesten für einen Top-Drei-Platz agieren“, ergänzte er. Denn das Papier, auf dem die Zeiten notiert sind, ist geduldig und der Optimismus bei Föster und Kleinsorgen nicht zuletzt wegen der vergangenen Erfolge groß. Am Freitag um 11.15 Uhr erfolgt das Startsignal für das erste der beiden Halbfinals – gut sieben Minuten später soll Paris deutlich näher sein.