Arnsberg. Die TTV Neheim-Hüsten ist aufgestiegen und stellt die klassenhöchste Mannschaft im Tischtennis-Sauerland. Die Oberliga wird zum Abenteuer.
Es sind nur noch wenige Tage, ehe für die TTV Neheim-Hüsten als Aufsteiger die Premiere in der Tischtennis-Oberliga NRW steigt. Damit wird auch die Spannung bei den Sauerländer Tischtennisspielern größer. Der Mannschaftsverantwortliche Heiko Müller erklärt: „Die Vorfreude im Verein ist groß. Wir rechnen mit einer noch höheren Zuschauerresonanz als bisher. Bewusst wird parallel zur 1. Mannschaft in der Oberliga die 2. Mannschaft in der Landesliga spielen, um möglichst viele Zuschauer zu begeistern und eine tolle Hexenkessel-Atmosphäre zu schaffen.“ Das Team startet gut aufgestellt in die neue Spielzeit in der Oberliga.
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„Das Team ist hochmotiviert und trainiert mehrfach wöchentlich, zusammen mit den Spielern der zweiten Herrenmannschaft. Die Mannschaft geht mit angemessenem Respekt in die erste Oberliga-Saison. Allen ist bewusst, dass das Niveau der Oberliga deutlich über dem der bisherigen NRW-Liga liegen wird. Die gegnerischen Teams sind gespickt mit Spielern, die bereits mehrere Klassen höher gespielt haben. Auch die Umstellung zur Vierer-Mannschaft und das in der Oberliga zu spielende Bundessystem wird eine große Umstellung darstellen“, betont Heiko Müller indes.
Oberliga NRW: bekannte Spieler bei den Gegnern
Mit einem Heimspiel gegen die DJK Franz-Sales-Haus Essen startet am Samstag, 2. September, um 18.30 Uhr in der Sporthalle in Arnsberg-Holzen die Spielzeit für die TTV. Ein Blick auf die Kader der Gegner zeigt, auf welch exklusiver Ebene des Tischtennissports die Sauerländer mittlerweile angekommen sind. Bei Auftaktgegner Essen beispielsweise steht mit Gregor Clemens Foerster ein ehemaliger niederländischer Nationalspieler und heutiger Trainer im Aufgebot, der beispielsweise den Japaner Jun Mizutani vor dessen Olympiaerfolg im Mixed in Tokio betreute.
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Die DJK Franz-Sales-Haus ist ein deutschlandweit beachtetes, inklusives Sportzentrum für Menschen mit und ohne Behinderung. Der Gesamtverein besitzt mehr als 2400 aktive Mitglieder, die Tischtennis-Abteilung zählt zu den größten in Deutschland.
Den größten Namen in der Liga besitzt ohne Frage Borussia Düsseldorf. Die Reserve des Rekordmeisters stellt mit dem norwegischen Riesentalent Borgar Haug und Danny Heister, Trainer der Bundesliga-Mannschaft, starke Akteure. Ob diese allerdings, genau wie Foerster, überhaupt und regelmäßig zum Einsatz kommen, ist fraglich. Wenn die TTV Neheim-Hüsten im Frühjahr 2024 das letzte Auswärtsspiel im Deutschen Tischtenniszentrum in Düsseldorf, der Erfolgsstätte des Champions, auftritt, wird schon klar sein, wohin die Reise in der fünfthöchsten deutschen Spielklasse ging.
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„Realistisches Ziel kann lediglich der Klassenerhalt sein. Hierfür müsste die Mannschaft drei Konkurrenten hinter sich lassen“, betont Müller. Der Rechtsanwalt ist der Organisator und selbst in der vierten Mannschaft des Vereins in der Bezirksklasse 3 aktiv. Während bei vielen Teams erfahrene Namen für Glanz sorgen, setzt die TTV auch nach dem Aufstieg wieder auf junge Leute mit Bezug zur Region.
Erfolgshungriges Team der TTV Neheim-Hüsten
Die Mannschaft wurde zwar am unteren Paarkreuz verstärkt, allerdings ist das obere Paarkreuz gleichgeblieben. Die Neheimer Nils Maiworm (23) und Marius Goebel (19) waren oben die stärksten Spieler in der NRW-Liga. Müller sagt: „Sie haben die Qualität, um am oberen Paarkreuz auch in der Oberliga Siege einzufahren. Die Mannschaft ist die Jüngste in der Oberliga, so dass von allen noch ein Leistungssprung erwartet werden kann.“
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Das neue Brett drei Till Hübner hat mehrere Jahre in der Regionalliga beim TTC RG Porz gespielt und war im Vorjahr bei der TSG Hofgeismar in der Hessenliga aktiv. Obwohl Hübner erst 23 Jahre jung ist, besitzt er schon reichlich Erfahrung in hohen Ligen. Der „Senior“ im Team ist der vom TV Fredeburg im Vorjahr zur TTV Neheim-Hüsten gewechselte Daniel Linn (25). Weil Linn sich mit einer langfristigeren Verletzung plagt, wird zunächst der 19-jährige Rückkehrer Bastian Steeg neben seinen Spielen in der Reserve in der Landesliga auch in der Oberliga aktiv sein. Der aus dem benachbarte Ense stammende Steeg spielte zuletzt in Fröndenberg.
Während die junge Sauerländer Formation um den Klassenerhalt spielt, sind die Favoriten andere. Beispielsweise ist mit dem TV Refrath zu rechnen, der sich mit Routinier Thomas Pellny verstärkte, der in der Vorsaison noch für TTC GW Bad Hamm in der 2. Bundesliga aufschlug. Ganz oben erwartet Müller wen anders: „Die SV Brackwede wird voraussichtlich dauerhaft mit den ersten vier Spielern spielen und könnte wegen der damit verbundenen Konstanz den Aufstieg in die Regionalliga schaffen.“
Die Auswärtsspiele für die TTV finden größtenteils im Rheinland im Ballungsraum Köln/Bonn/Düsseldorf statt. „Wir werden sehr zeitig anreisen, um ausreichende Vorbereitungszeit vor Ort zu haben und um uns auf fremde Sporthallen, Tische und Bälle einzustellen. Neben den Spielern werden sicherlich auch zu den Auswärtsspielen Fans von uns anreisen, um die Mannschaft lautstark zu unterstützen“, sagt Müller. Mit den eigenen Zuschauern möchten die Sauerländer auch in der Heimstätte am Holzener Weg einen Hexenkessel entfachen – alles für den Klassenverbleib.