Brilon-Thülen. Die Fußballerinnen des SV Thülen sind das Aushängeschild des Frauenfußballs im HSK. Wir beleuchten das Team vor dem Saisonstart.
Die Fußballerinnen des SV Thülen sind bereits seit mehr als einem Jahrzehnt das Aushängeschild des Frauenfußballs im Hochsauerlandkreis. Seit der Saison 2008/2009 spielt das Team von Trainer Frederik Leikop ununterbrochen in der Landesliga 1. Am Sonntag, 27. August, startet der SV Thülen mit dem Auswärtsspiel beim Aufsteiger GW Varensell in seine 15. Saison. Vorab blickt diese Zeitung auf die Thülener Vorbereitungszeit, Merkmale des Teams und die Saisonziele.
Die vergangene Spielzeit
Die abgelaufene bärenstarke Saison lief bei den Thülenerinnen trotz der vielen verletzungsbedingten Ausfälle. Die 14. Landesliga-Spielzeit wurde mit 21 Siegen, zwei Remis und nur drei Niederlagen mit dem zweiten Tabellenplatz abgeschlossen – die bisher beste Platzierung in 15 Jahren Landesliga.
Der Offensivhunger
Noch mehr fällt ins Auge, dass der SVT im abgelaufenen Spieljahr in 26 Liga-Spielen 126 Tore erzielt hat. Das waren noch mal 24 Treffer mehr als in der Saison 2021/2022, in der man am Ende Dritter geworden war. Aufgrund der erzielten Treffer ist es selbstverständlich, dass auch die Torschützenkönigin wie im Vorjahr wieder aus den Reihen des SV Thülen kam: Goalgatterin Sina Seipel markierte 48 Tore und sicherte sich die Torjägerkanone. Gleichzeitig wurde sie bei der 17. Sauerländer Fußball-Nacht im Arnsberger Knappensaal zur besten Spielerin der Saison gekürt.
Katja Betten, die 2021/2022 mit 37 Treffern auf Platz eins der Torschützenliste vertreten gewesen war, musste sich diesmal mit immerhin noch 27 Toren mit Rang drei zufrieden geben. „Wir haben in der vergangenen Saison noch mal einen draufgepackt und die Torquote auf knapp fünf Treffer pro Spiel geschraubt. Das ist einmalig in der Landesliga. Einer der Gründe ist unter anderem, dass Maja Waßmann im Vergleich zu 2021/2022 die komplette Saison über mitgespielt und als stetige Antreiberin nach vorne nebenbei auch zweistellig getroffen hat“, berichtet Leikop.
Die Vorbereitung und Testspiele
Die Vorbereitung lief bislang zufriedenstellend. Die Trainingsbeteiligung war für SVT-Verhältnisse sehr gut, und es wird stetig mit zwei Torhüterinnen trainiert. Das hat es beim SVT in den vergangenen Jahren so nicht gegeben. Bis auf das erste Testspiel, das beim Regionalligisten TSV Jahn Calden 0:10 verloren ging, waren die anderen Ergebnisse in Ordnung.
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Gegen den hessischen Verbandsligisten SG Allendorf/Eder gab es einen 6:0-Sieg, gegen den Westfalenligisten SF Oesbern wurde 4:2 gewonnen. Zuletzt trennte man sich vom Hessenligisten TuS Großenenglis 2:2. Das letzte Testspiel steht am Sonntag, 14 Uhr, beim TSV Jahn Calden II (Hessenliga) an. „Wir haben oft gesehen, dass taktische Vorgaben gut umgesetzt wurden, und wir weiterhin schwungvoll nach vorne spielen. So kann es gerne weitergehen“, berichtet Frederik Leikop.
Das Trainerteam
Leikop geht beim SV Thülen bereits in sein siebtes Trainerjahr bei der ranghöchsten Mannschaft aus dem Hochsauerlandkreis und bildet in diesem Jahr das Trainer-Duo zusammen mit B-Lizenz-Inhaber Sebastian Werth (Medelon). „Die Zusammenarbeit macht uns wirklich viel Spaß. Wir merken, dass es auch der Mannschaft gut tut. Wir können differenzierter arbeiten und Aufgaben und Belastungen auf mehrere Schultern verteilen,“ so Leikop.
Die Mannschaft und Personalien
Die Thülenerinnen haben sich in den vergangenen Spielzeiten eine gewisse Erwartungshaltung innerhalb der Mannschaft und auch bei den Fans erarbeitet. Auch in dieser Saison ist die Chance groß, wieder um die Meisterschaft mitzuspielen und vielleicht den ganz großen Wurf zu schaffen. Dafür investieren Verein, Trainer, Betreuer und die Spielerinnen sehr viel. „Wir haben an einigen Stellschrauben im Umfeld gedreht.
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Auf dem Feld erfreuen wir uns immer mehr an Gesa Schulte, die uns nach ihrem Achillessehnenriss im Tor mit ihren Paraden ins Staunen versetzt. Ebenso ist Anna Hammerschmidt wieder mit an Bord, die zuletzt zwei Drittel der Saison nicht mitgespielt hat“, erklärt Leikop und ergänzt: „Das sind zwei Schlüsselspielerinnen, die uns in der vergangenen Saison nur teilweise zur Verfügung standen und definitiv am ersten Spieltag in Varensell auflaufen. Darüber haben wir viele sehr erfahrene Spielerinnen, die das Handwerk Landesliga mehr als gut beherrschen.“
Die Ligaeinteilung und die Ziele
Gegenüber der abgelaufenen Serie hat sich die Landesliga 1 nicht großartig verändert. Der BV Werther ist aufgestiegen, während der TuS Belecke und FC Donop/Voßheide runtermussten. Einen Absteiger aus der Westfalenliga gibt es nicht.
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Das Teilnehmerfeld wird komplettiert durch die beiden Aufsteiger TSV Amshausen und GW Varensell. Allerdings spielen nur zwölf Teams in der Liga, da die Reserve von Wacker Mecklenbeck und Phönix 95 Höxter ihre Mannschaften bereits zurückgezogen haben. „Wir kennen als Liga-Dino, da wir in der ewigen Landesligatabelle auf Platz eins liegen, die Gegner inzwischen sehr gut. Die Aufsteiger sind da noch blinde Flecken, aber ansonsten wissen wir, wie wir gegen die Gegner agieren werden. Meiner Einschätzung nach sind Borchen, Delbrück und Nethegau die Mannschaften, die sich im oberen Tabellendrittel wiederfinden. Wir gehen davon aus, dass wir uns ebenfalls oben einreihen werden“, so Leikop.