Arnsberg-Neheim. Fußball-Westfalenligist SC Neheim schaut sich nach Verstärkung um. Das verriet Trainer Alex Bruchhage vor dem Ligastart in Obersprockhövel.

Als Trainer arbeitet Maik Uffelmann seit Jahren in der Landesliga. Auch als aktiver Fußballer brachte es der Mittdreißiger nicht zu höheren Ehren. Als Experte seines Faches gilt Uffelmann trotzdem – und deshalb zitiert sogar Alex Bruchhage ihn. Der Trainer des SC Neheim startet mit seiner Mannschaft an diesem Samstag (16 Uhr) beim SC Obersprockhövel in die neue Saison der Westfalenliga 2. Es wird eine besondere Spielzeit für die „Binnerfeld Boys“.

Neheim bleibt aus Top-Trio übrig

Denn als Tabellendritter beendeten sie die vergangene Saison hinter Meister Türkspor Dortmund und dem Vizemeister FC Brünninghausen. Beide schafften den Sprung in die Oberliga Westfalen. Aus dem Top-Trio blieb nach der besten Saison der Vereinsgeschichte also nur der SC Neheim in der Liga. „Man verdient sich Respekt durch gebrachte Leistungen“, sagt Bruchhage und ergänzt: „Natürlich werden viele Mannschaften gegen uns in dieser Saison anders Fußball spielen. Wir müssen uns deshalb aber nicht neu erfinden, sondern weiterentwickeln.“

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Die eine oder andere taktische wie personelle Überraschung will der Coach deshalb nicht nur im Auftaktspiel, sondern im Saisonverlauf aus dem Hut zaubern. Allerdings warnt Bruchhage auch vor einer überzogenen Erwartungshaltung im Umfeld ob des Erfolges in der vergangenen Saison. „Ich bin Realist und gebe mich keinen Fantastereien hin“, sagt er.

Ob Claudio Osterhoff (li.) oder Justin Schröter im Tor des SC Neheim startet, offenbart sich erst in Obersprockhövel.
Ob Claudio Osterhoff (li.) oder Justin Schröter im Tor des SC Neheim startet, offenbart sich erst in Obersprockhövel. © Falk Blesken

Das heißt: Die Wiederholung des dritten Platzes wäre ein Erfolg für den SC Neheim. „Es gibt mit dem SV Wacker Obercastrop, dem Lüner SV und dem TuS Erndtebrück drei Mannschaften, die mit dem klaren Anspruch, Meister zu werden, in die Saison gehen“, sagt Bruchhage. Diese Klubs hätten in puncto Neuverpflichtungen auch „ins oberste Regal für den Amateurfußball“ gegriffen.

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Untätig waren die Sauerländer auf dem Sektor auch nicht, aber auf einem anderen Level. Darüber hinaus erklärt der Trainer vor dem Saisonstart erstmal klipp und klar, dass es noch einer weiteren Verstärkung des Kaders bedürfe. „Wir müssen noch etwas tun und das eine oder andere Gespräch hat auch schon stattgefunden“, verrät er. Der Hintergrund ist bekannt: Mit Lukas Wulf, Georgios Kyriakidis und Jan Apolinarski gibt es drei langzeitverletzte Spieler im Kader der Neheimer. „Ich rechne nicht damit, dass einer aus dem Trio vor der Winterpause zurückkehrt“, sagt Bruchhage. Und ein mit 17 einsatzfähigen Feldspielern bestückter Kader sei „doch sehr eng“.

Vorbereitung nicht überragend

Das bekommen die „Binnerfeld Boys“ bereits zum Saisonstart beim SC Obersprockhövel zu spüren. Neben den Langzeitverletzten fehlen mit Rafael Kickartz (Urlaub), Merlin Zweimann (Oberschenkelverletzung) und Joan Nieswand (krank) drei Spieler. Zwei Kicker sind angeschlagen. „Ich gehe mal davon aus, dass sie mitspielen können. Dann haben wir den Kader wie im Westfalenpokalspiel gegen den FC Kaunitz“, sagt Bruchhage.

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Apropos Kaunitz: Trainer des Landesligisten, den die Neheimer mit 2:1 bezwangen, ist Maik Uffelmann. Und dieser Maik Uffelmann analysierte nach der Pokalniederlage, dass er einen Gegner gesehen habe, der a) körperlich fit gewesen sei, b) über ein klares Spielsystem verfügt habe und c) eine defensive Stabilität an den Tag legte. „Unsere Vorbereitung war nicht überragend, aber ordentlich – und genau das wollten wir erreichen“, sagt Bruchhage zu den drei Punkten, die Uffelmann lobte.