Marsberg-Meerhof. Olaf Thon, Holger Gehrke, Martin Max: Der FC Schalke 04 bot beim Auftritt seiner Traditionself in Marsberg-Meerhof einige prominente Namen auf.

Diese Szene beschrieb die Stimmung an diesem sonnigen Freitagabend, 4. August, in Marsberg-Meerhof ziemlich gut. Die Traditionself der Fußballer des FC Schalke 04 gastierte anlässlich der Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag des BC 23 Meerhof zu einem Testspiel bei den Alten Herren des Marsberger Dorfvereins – und plötzlich lag Schiedsrichter Udo Henkenius am Boden.

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Der Unparteiische monierte ein Foulspiel des neben ihm stehenden Weltmeisters Olaf Thon, der schauspielerisch ebenso wertvoll lamentierte. Dann zückte der Schiri zwei Mal eine blaue Karte und reichte Thon eine kleine Schnapsflasche, die der Ex-Profi unter dem großen Jubel der etwa 700 Besucher austrank.

Schalke 04 in Marsberg: tolle Atmosphäre

Sonniges Wetter, 21 Grad Celsius und eine charmante Gästemannschaft: Es herrschte eine tolle Atmosphäre beim Auftritt der ehemaligen Schalker Profis im 1200-Einwohner-Dorf. Auch wenn im Kader der Königsblauen viele Namen auftauchten, die wohl nur findigsten Kennern der Schalker Vereinshistorie ein Begriff waren, mischten ebenso auch einige prominente Ex-Bundesliga-Profis mit.

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Mit Torwart Holger Gehrke (62), Matthias Herget (67, Vize-Weltmeister 1986), dem 1990er-Weltmeister, UEFA-Cup-Sieger 1997 und Kapitän Olaf Thon (57) und Eurofighter Martin Max, der am Montag 55 Jahre alt wird, kickten herausragende Ex-Profis mit.

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Gleichwohl gelang es den Alten Herren des BC Meerhof, vor allem in Abschnitt eins mitzuhalten. Die Schalker 2:0-Führung egalisierten Dominik Kozianka und Spielertrainer Stefan Renneke mit ihren Toren unter großem Applaus zum zwischenzeitlichen 2:2. Insbesondere der Treffer zum 2:2, bei dem Florian von Rüden Stefan Renneke mustergültig im Strafraum gefunden und dieser eiskalt abgeschlossen hatte, konnte sich sehen lassen. Dass die Meerhofer Torschützen Anhänger der Schalker Revierrivalen VfL Bochum (Kozianka) und Borussia Dortmund (Renneke) sind, passte zu diesem charmanten Abend.

Sieben Gegentore in Hälfte zwei

Dass aber das Meerhofer Ziel, nicht zweistellig zu verlieren, letztlich nicht ganz erreicht wurde, führte neben Renneke auch BC-Spieler Thomas Nolte auf einen simplen Fakt zurück: „Für uns lief die Partie einfach zehn Minuten zu lang. Es war dennoch ein cooles Erlebnis.“

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Spielertrainer Stefan Renneke freute sich darüber, dass die Schalker Ex-Profis „alle total locker, offen und entspannt“ waren: „Kein Foto- oder Autogrammwunsch wurde abgelehnt. Wir haben mit beiden Mannschaften und dem Vorstand am Ende zusammengesessen, gegessen, getrunken und einen schönen Abend verbracht.“

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Dass federführend und vorbildlich von Klaus Thielemann organisierte Event verzückte insbesondere die vielen Schalker Fans unter den etwa 700 Besuchern. Der Verein hatte auf einen Eintritt verzichtet, stattdessen ging ein Spendenhut herum. „Das hat sich gelohnt“, sagte Stefan Renneke. Der glühende Anhänger von Borussia Dortmund ließ sich bereits am Wochenende eine Frotzelei nicht nehmen. „Unser Postbote ist Schalke-Fan“, erzählte der 44-Jährige, „dem werde ich das bis in die Ewigkeit erzählen, dass ich gegen Königsblau getroffen habe“, sagte Renneke und lachte.