Meschede-Freienohl. Ein blau-weißes Fußballfest mit der Traditions-Mannschaft des FC Schalke 04 erlebten etwa 700 Zuschauer in der Küppelkampfbahn in Freienohl.
Die Sauerland-Auswahl hatte am Ende mit 2:10 (1:4) das Nachsehen. Aber das Ergebnis war nur eine Randnotiz. Am Ende standen zwei Dinge im Fokus: Autogramme und Selfies – vor allem mit den legendären Eurofightern von UEFA-Pokal-Sieger FC Schalke 04 aus dem Jahr 1997.
„Blau und Weiß, wie lieb ich dich“ – dröhnte die Schalker-Hymne aus den Lautsprechern am Freienohler Sportplatz. Begleitet von Applaus der Schalke-Fans, die aus dem gesamten Sauerland nach Freienohl gekommen waren, liefen die Protagonisten aus Gelsenkirchen gemeinsam mit den Akteuren der Sauerland-Auswahl auf. Mit Martin Max und Miguel Pereira standen zwei einstige Europapokal-Helden in der Startelf der Schalker Traditionself. Noch bevor die beiden Eurofighter, die auf den Tag genau vor 25 Jahren den Titel bei Inter Mailand gewinnen konnten, spielten, erfüllten sie etliche Autogramm- und Fotowünsche. Im Rampenlicht stand mit Olaf Thon noch eine weitere Legende aus der Sieger-Mannschaft von 1997. Wegen einer Bronchitis konnte der Weltmeister nicht am Spiel in der Küppelkampfbahn teilnehmen. Thon war aber trotzdem mit der Traditionself ins Sauerland gereist und verfolgte das Freundschaftsspiel von der Schalker Bank aus.
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Autogramm von Thon gefragt
„Wir sind froh und glücklich darüber, hier im schönen Sauerland wieder einmal Gast zu sein. Dass diese Partie ausgerechnet auf den Tag unseres UEFA-Cup-Erfolgs von vor 25 Jahren fällt, ist gleichwohl etwas Besonderes“, erklärte ein lächelnder Olaf Thon im kurzen Gespräch mit dieser Zeitung. Auf Trikots, Schals, Bällen und sogar auf Bierflaschen schrieb der einstige S04-Kapitän anschließend seinen Namen.
Den Schalker Spielern ganz dicht auf den Versen waren an diesem Nachmittag auch Hans-Georg und Constantin Coerschulte – Vater und Sohn, in Sundern-Hachen beheimatet. Beide sind Schalke-Fans durch und durch. „Wir wollen insbesondere auf Tuchfühlung mit den Schalker Eurofightern gehen. Die Möglichkeit, einige der Helden von damals quasi vor unserer Haustür erleben zu können, haben wir umgehend wahrgenommen. Eine coole Sache, dass man so ein tolles Spiel auf die Beine gestellt hat“, betonte Hans-Georg Coerschulte, als urplötzlich S04-Legende Martin Max an ihnen vorbeimarschierte. „Martin, warte! Ein gemeinsames Foto, bitte!“, äußerten beide einhellig ihr Anliegen. Gesagt, getan. Martin Max erfüllte ihren Wunsch. Überglücklich und freudestrahlend klatschten sich Vater und Sohn ab.
Allen Grund zur Freude hatte an diesem besonderem Fußball-Festtag auch Rolf Bürger, Fußball-Abteilungsleiter von TuRa Freienohl und Mitorganisator des Events. „Dieses Spiel soll ein Geschenk für die vielen Schalke-Fans hier in unserer Region sein. Es ist zwar viel Arbeit gewesen, mit den etwa 40 Helferinnen und Helfern alles auf die Beine zu stellen. Aber der Aufwand der vergangenen zweieinhalb Monate hat sich absolut ausgezahlt. Es war ein fußballerischer Leckerbissen, der uns und den Besuchern noch lange in Erinnerung bleiben wird“, bekräftigte der 33-Jährige.
Im Spiel ging dann die Sauerland-Auswahl sogar mit 1:0 in Führung. Torschütze war Janni Kostomitsiopoulos. Den zweiten Treffer erzielte im zweiten Durchgang Mario Droste, Coach des SuS Langscheid/Enkhausen. Zehn Schalker Treffer feierten indes die blau-weißen Fans. Nach dem Abpfiff gab es dann für die Zuschauer in Freienohl kein Halten mehr. Wieder wurden die Spieler von S04 für Autogramme und Selfies belagert.
„In so viele strahlende Gesichter zu blicken, macht mich stolz und glücklich. Es bestätigt, dass Traditionsvereine, wie es der FC Schalke 04 in Deutschland nun einmal ist, die Fußball-Fans im Sauerland magisch anziehen“, sagte Freienohls Fußball-Abteilungsleiter Rolf Bürger, der selbst bekennender Gladbach-Fan ist, abschließend – und traf den Nagel auf den Kopf.