Bochum. Philipp Hofmann geht beim VfL Bochum in seine zweite Bundesliga-Saison. Der Sauerländer sieht Vorteile für ein Versprechen an die Fans.
Der Abschluss kommt hart und lässt Torwart Michael Esser keine Chance. Philipp Hofmann dreht ab, stellt sich wieder hinter Moritz Broschinski, Luis Hartwig und Lukas Daschner an. Co-Trainer Markus Feldhoff, einst selbst Stürmer in der Bundesliga, hat die zentralen Angreifer des Fußball-Bundesligisten VfL Bochum bei einer Einheit zusammen. Feldhoff soll mit dazu beitragen, dass die Quoten der Bochumer Stürmer besser werden. Hofmann – könnte zunächst am meisten davon profitieren.
Hofmann: Bester Torschütze
Der aus Eslohe-Wenholthausen stammende 30-Jährige geht beim VfL in seine zweite Saison und wird wohl auch in der kommenden Spielzeit im Angriff gesetzt sein. Mit acht Toren war er der beste Bochumer Torschütze der vergangenen Serie. Mit dieser Zahl will er sich nicht mehr zufrieden geben.
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Im Rückblick zeigt er sich aber „sehr zufrieden“ mit der ersten Bundesliga-Saison seiner Laufbahn. Er kam an jedem Spieltag zum Einsatz. Zudem gewann er ligaweit die meisten Kopfballduelle. Zurückblickend aber weiß er, dass es mehr als die acht Tore hätten sein können. „Mir fallen da auf Anhieb einige Spiele und Situationen ein, in denen ich ein weiteres hätte machen können“, sagte er. „In Gladbach treffe ich die Latte, gegen Schalke muss ich im Heimspiel ein Tor machen. Den Kopfball, den ich im vorletzten Saisonspiel bei der Hertha nicht gemacht habe, mache ich ansonsten im Schlaf, beziehungsweise kannst du mich dafür in der Nacht wecken und ich köpfe ihn rein. Aber wenn du unten drin steckst und als Stürmer vielleicht ein paar Spiele nicht getroffen hast, sind die einfachsten Dinger die schwersten. Wenn man sich keine Gedanken macht, dann gehen die Dinger rein.“
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Selbstzweifel resultierten aus den vielen Spielen ohne eigenes Tor nicht. Ab Spieltag 20 machte Hofmann in den restlichen Spielen nur noch ein Tor. Er traf bei der 2:3-Niederlage gegen Stuttgart. Erfahrung und Alter aber sorgten dafür, dass er ruhig blieb. „Ich hatte solche Situationen schon öfter. Meistens braucht man ein Tor, dann läuft es wieder. Aber da ging es weniger um mich. Es ging darum, dass wir den Klassenerhalt schaffen. Das Ziel haben wir erreicht.“
Der Vorteil im zweiten Jahr
Der Klassenerhalt bleibt weiter das übergeordnete Ziel. „Aber wir wollen uns auch spielerisch verbessern, vor allem mit dem Ball“, sagte Hofmann – und natürlich möchte er in der kommenden Saison die acht Tore seiner ersten Bundesliga-Saison übertrumpfen. „Ich weiß, dass ich mich auch mit meinen 30 Jahren noch verbessern kann. Das werde ich versuchen“, sagte er.
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Eine genaue Trefferzahl gibt er offiziell nicht als Ziel an. Ein Vorteil für ihn könnte sein, dass viele Mitspieler ihn nun besser kennen, dass sich die Abläufe weiter automatisiert haben. „Meine Mitspieler wissen jetzt, wo ich stehe oder wie ich laufe und in welche Räume ich mich bewege. Das Zusammenspiel war bereits in der Rückrunde besser.“
Treffer zum Start
Auch beim ersten Test des VfL, dem 9:2 gegen den Oberligisten Kickers Emden in Gevelsberg, war das zu sehen. Hofmann machte zwei Tore, wurde dabei jeweils gezielt von den Mitspielern gesucht und auch gefunden. Ein Tor machte er mit dem Fuß, eins per Kopf. Wie in die vergangene Saison startete er auch in die neue Saison gleich mit einem Treffer in die Vorbereitung. Da hatte er gegen den Wuppertaler SV das frühe 1:0 gemacht. „Ein guter Start ist immer wichtig“, sagte er zum Sieg gegen Emden, „auch wenn es kein Gradmesser war.“