Sauerland. Die neue Badminton-Saiso hält für die Teams aus dem Hochsauerlandkreis Überraschungen und teils neue Gegner bereit. Details und Reaktionen:

Noch herrscht Sommerpause für die Badminton-Vereine aus dem Sauerland, doch die neue Saison wirft ihre Schatten voraus. Der Badminton-Landesverband Nordrhein-Westfalen (BLV NRW) hat die Staffeleinteilung für die Spielzeit 2023/2024, die Ende August beginnt, vorgenommen. Erstmals seit mehr als drei Jahren konnten die Verantwortlichen die Planungen für die Saison ohne Berücksichtigung von Corona-Schutzmaßnahmen abschließen. Dennoch hat die Pandemie ihre Spuren hinterlassen: Gingen vor vier Jahren etwa 1500 Teams an den Start, so sind es diesmal 1200. Das sind immerhin 60 Mannschaften mehr als in der Saison 2021/2022.

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„Dieser Zuwachs ist allerdings fast ausschließlich auf den U19-Bereich beschränkt. Bei den Erwachsenen gibt es keine nennenswerten Verbesserungen. Es gibt also noch viel zu tun, bis wir den Stand vor der Pandemie wieder erreichen“, erklärt Miles Eggers, Präsidialmitglied Wettkampfsport beim BLV NRW, im Sonderheft der Badminton-Rundschau. Wie kommt die Ligen-Einteilung bei den HSK-Vereinen an? Diese Zeitung hakte nach – und wagte jeweils eine Prognose.

Bezirksliga

Der TV Neheim ist auch in dieser Saison der Verein, der den HSK als höchstspielendes Team vertreten darf. Nach dem zuletzt als Tabellenfünfter souverän erreichten Klassenerhalt, zählt für die Leuchtenstädter erneut nur der Verbleib in der Bezirksliga. „Die Liga schätze ich dieses Mal als sehr stark ein. Aber das ist durch personelle Veränderungen bei den anderen Mannschaften wirklich schwierig zu sagen. Wir sind leider nicht, wie erhofft, in eine andere Staffel gekommen. Denn wir wollten es unserer in Lippstadt lebenden Spielerin Lena Molitor etwas erleichtern“, so TVN-Abteilungsleiter und -Spieler Holger Kuhnert. Doch ein Antrag auf eine Eingliederung in eine andere Staffel wurde nicht stattgegeben, so dass es bei der altenbekannten Staffel (020) geblieben ist.

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Neu dabei sind der TV Städtisch-Rahmede (Absteiger aus der Landesliga), der Soester TV (vorher Bezirksliga-Staffel 21) und der TuS Lendringsen II (Aufsteiger aus der Bezirksklasse).

Prognose: Die Liga ist noch stärker geworden – und das ist keine gute Nachricht für den TV Neheim. Es wird sehr eng mit dem Klassenerhalt. Konserviert der TVN seine Heimstärke der vergangenen Jahre, dann kann es ein Happy End geben.

Bezirksklasse

Mit dem Vizemeistertitel wusste der TuS Velmede-Bestwig in der Staffel (040) vergangene Spielzeit zu überraschen. Doch in der Gemeinde backt man kleine Brötchen. „Es ist personell eng bei uns, und die Liga wird wieder sehr ausgeglichen sein“, sagt TuS-Mannschaftsführer Fabian Kersting. Philipp Sommer steht nicht mehr zur Verfügung. Dafür ist Fabian Leuschner als Stammspieler wieder fest eingeplant. Einziger Liganeuling ist der GSV Fröndenberg, der sich Ende Juni kurzfristig aus der Bezirksliga zurückgezogen hat.

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In der Staffel (041) muss der TV Arnsberg einen personellen Umbruch bewältigen. Jan Regitz, Lars Schwedler und Oliver Klaus sind nicht mehr mit dabei. Dafür ist Deborah Fries zurückgekehrt und wird gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Simon Happe wieder für den TVA spielen. Abteilungsleiter und Spieler Fabian Petermann ist optimistisch: „Die Liga ist sicherlich sehr ausgeglichen, doch wir wollen eine gute Rolle spielen und einen Mittelfeldplatz mit Blick nach oben erreichen. Die Basis dafür müssen wir erneut in den Heimspielen legen.“ Spitzenspielerin Yevheniia Andriichuk wird nach ihrer Verletzung im Winter vermutlich zum Saisonstart rechtzeitig fit sein. Neue Gegner sind der starke Aufsteiger BC Bergkamen und Bezirksliga-Absteiger SG Unna II.

Prognose: Da es jeweils keinen Absteiger in der Bezirksklasse geben wird, können es der TuS Velmede-Bestwig und TV Arnsberg locker angehen. Beide Teams werden aber genug Motivation haben, dennoch eine gute Saison zu spielen.

Kreisliga

Als einzige Mannschaft hält der TV Neheim II die HSK-Fahne in der Kreisliga hoch und hat mit Aufsteiger Plettenberger BV sowie der SG Unna III (umgruppiert aus Staffel 081) und Neuling Letmather TV II neue Konkurrenz. Trotzdem schmeckt TVN-Mannschaftsführer Tobias Puszcz die Liga nicht so ganz: „Wir finden es schade, dass wir wieder in dieselbe Staffel wie vergangene Saison gekommen sind. Teilweise fast eineinhalb Stunden für ein Auswärtsspiel in der Kreisliga zu fahren – das ist schon sehr viel. Dennoch rechnen wir uns wieder gute Chancen aus, oben mitzuspielen.“

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Wieder planen kann der amtierende Vizemeister mit Andreas Stecken (nach langer Verletzungspause) sowie den Rückkehrern Christian Müller und Maike Tamm, die wieder voll einsteigen. Nicht mehr zur Verfügung steht Jaqueline Blanke.

Prognose: Die Reserve des TV Neheim darf sich durch die Rückkehrer über einen personellen Qualitätszuwachs freuen. Gelingt es dem TVN zudem, die chronische Auswärtsschwäche abzustellen, dann ist er ein ganz heißer Titelkandidat.

Kreisklasse

Für den SV Schmallenberg ist es ein kompletter Neubeginn in neuer Umgebung. Nach starken Jahren in der Kreisliga, in denen knapp der Sprung in die Bezirksklasse verpasst wurde, entschieden sich die Strumpfstädter sportlich einen Schritt zurückzugehen.

Hintergrund der Entscheidung sind personelle Veränderungen. „Unsere beiden besten Herren werden aus beruflichen Gründen nicht mehr für uns spielen. Darüber hinaus werden auch einige Ersatzspieler nicht mehr zur Verfügung stehen. Dagegen sind wir bei den Damen weiterhin sehr gut aufgestellt. Die Herausforderung wird sein, quasi eine komplette Mannschaft bei den Herren neu aufzubauen“, erklärt Mannschaftsführer Matthias Hardebusch.

Eine feste Institution in der Kreisklasse ist der BC Sorpesee, der nach Platz vier erneut eine gute Rolle spielen möchte. Dabei setzt der BCS vor allem auf den Vorteil, in der heimischen Halle mit Kunststoffbällen spielen zu können. Besondere Vorfreude herrscht bei der Mannschaft aus Langscheid auf die Duelle mit dem SV Schmallenberg. „Darauf freuen wir uns sehr, denn wir hatten immer einen super Kontakt zu Schmallenberg. Ansonsten wollen wir wieder einige Gegner ärgern“, sagt BCS-Mannschaftsführer Reinhold Henneke.

Prognose: Sowohl der SV Schmallenberg als auch der BC Sorpesee können ohne Druck aufspielen und werden für die eine oder andere Überraschung sorgen.