Vor dem großen Coup: Darum verkörpert Kapitän die SG Ruhrtal
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Arnsberg-Oeventrop. Veit Schmidt ist als Kapitän und Leistungsträger ein Faktor für Handball-Landesligist SG Ruhrtal. Jetzt will er einen Traum wahr werden lassen.
Seit einem Jahr ist er Kapitän der Mannschaft, bringt bei einer Körpergröße von 1,93 Meter etwa 100 Kilogramm auf die Waage – eingefleischte Handballfans der SG Ruhrtal wissen längst, von wem die Rede ist. Veit Schmidt (26) ist der Prototyp eines vereinstreuen Sportlers, denn der gebürtige Oeventroper frönt schon seit seinem vierten Lebensjahr dem Handballsport. Mit seiner Mannschaft steht er nun vor dem Aufstieg in die Handball-Verbandsliga.
Zwar kommt die Ruhrtaler Familie Schmidt nicht ganz an die Schmidt-Dynastie beim Lokalrivalen VfS Warstein heran, bei dem gleich vier Brüder zum Stamm der ersten Mannschaft gehören, weil Veits ältere Brüder Tristan (30, Laufbahnende wegen Kreuzbandriss) und Magnus (27, spielt jetzt Fußball) nicht mehr bei der SGR aktiv sind.
Aber Handball stand in puncto Freizeitvergnügen auch schon bei Veits Eltern Rotraud und Christoph an erster Stelle. Daher dürfte kaum verwundern, dass Veits Freundin dasselbe Hobby hat. „Mich motiviert zusätzlich, dass sie den Aufstieg schon in der Tasche hat“, meint Veit mit einem Schmunzeln, denn Melanie Hennemann gehört zur ersten Frauenmannschaft der SG Ruhrtal, die den Bezirksliga-Titel holte und die Rückkehr in die Landesliga perfekt machte. „Natürlich würde ich gerne nachziehen, der Sprung in die Verbandsliga wäre die Erfüllung eines Traumes“, verrät Veit Schmidt, der in Bochum Geografie studiert und sportlich zu gerne eine ganze Reihe von neuen Hallen kennenlernen würde.
SG Ruhrtal: unter Frank Mähl zur Stammkraft
Zu Beginn noch im Rückraum eingesetzte, kristallisierte sich für Veit Schmidt rasch heraus, dass er aufgrund seiner Masse und Wucht am besten am Kreis aufgehoben ist. Es dauerte eine Weile, ehe er aus der A-Jugend in die „Erste“ hochgezogen wurde, absolvierte dort unter Siggi Kroker sein Debüt und wurde unter Frank Mähl zur Stammkraft, die sich mehr und mehr als präziser Vollstrecker erwies, der zudem bislang von längerfristigen Verletzungen verschont geblieben ist. „Veit gilt bei uns als Mister Zuverlässig und hat die höchste Trefferquote“, bestätigt sein jetziger Coach Frank Moormann, was der Spieler selbst für völlig normal hält: „Wenn man so dicht vor dem gegnerischen Keeper den Ball hat, muss man ihn in der Regel auch verwandeln.“ Um so mehr ärgert ihn, dass er im ersten Match gegen Herdecke nur einen von fünf Würfen verwandeln konnte.
Einen Kreisläufer zum Mannschaftsführer zu machen, ist eher selten, weil der das Spiel nicht bestimmt, sondern auf die Pässe aus dem Rückraum angewiesen ist. Aber der Nachfolger von Aaron Humpert, der ihn als Co-Kapitän unterstützt, genießt bei seinem Teamkollegen aufgrund seiner besonnenen und doch motivierenden Art hohes Ansehen. „Wir sind ein verschworener Haufen, auch außerhalb des Sports eng befreundet und unternehmen viel miteinander. Das ist auch der Grund, warum ich mir einen Vereinswechsel absolut nicht vorstellen kann“, sagt Schmidt.
SG Ruhrtal- Sieg gegen Herdecke/Ende - unsere besten Bilder
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Die positive Entwicklung der Mannschaft erklärt ihr Spielführer in erster Linie mit der gewachsene Reife: „Wir spielen ja nun schon sehr lange zusammen, kennen die jeweiligen Stärken und Schwächen. Außerdem sind alle Jungs selbstkritisch, suchen die Fehler zuerst bei sich. Das macht es einfacher, die richtigen Schlüsse aus Negativerfahrungen wie dem Unentschieden gegen Plettenberg/Werdohl zu ziehen. Dass wir anschließend glücklich in Hohenlimburg gewonnen haben, war der Schlüssel unseres Erfolges.“
Nach dem 31:26 vom Samstag sieht der leidgeprüfte Schalke-Fan die Ruhrtaler Aufstiegschance bei „60 zu 40“, weil er darauf setzt, dass Herdeckes Respekt vor den Sauerländern deutlich gestiegen ist. Zudem hofft Schmidt, dass sein Team die nötige Nervenstärke und Cleverness besitzt, um erneut die passenden Antworten auf das Herdecker Tempospiel zu finden.
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