Arnsberg-Oeventrop. Handball-Landesligist SG Ruhrtal startet in den ersten Teil der Aufstiegsrelegation zur Verbandsliga. Zuvor gibt es aber schlechte Nachrichten.
Es kommt nicht oft vor, dass ein Handball-Spiel der SG Ruhrtal schon Tage vor dem Anpfiff so gut wie ausverkauft ist. Aber es ist ja auch ein besonderes Ereignis, dieses vorletzte Match der Saison 2022/23. Schließlich geht es am Samstag, 27. Mai, um 19.30 Uhr doch darum, sich im Hinspiel der Verbandsliga-Relegation gegen die HSG Herdecke/Ende eine möglichst gute Ausgangsposition für das Rückspiel im Kampf um den Aufstieg zu sichern.
Die Stimmung in der Ruhrtalhalle dürfte kaum zu toppen sein, denn auch die Herdecker, denen 25 Prozent der Eintrittskarten zugeteilt wurden, werden stimmgewaltige Fans mitbringen. „Diese beiden Spiele sind das Sahnehäubchen auf eine tolle Saison und auch in meiner Karriere ein absolutes Highlight“, verrät Frank Moormann, der Trainer der SG Ruhrtal.
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Gibt es überhaupt einen Favoriten, wenn zwei Staffelsieger mit fast identischer Saisonausbeute aufeinanderprallen? „Es spricht sicher einiges für Herdecke“, sagt Moormann und schlüpft mit seinem Team freiwillig in die Außenseiterrolle. Das macht er weniger, weil die HSG mit harzfreiem Ball gut zurechtkommt und die Entscheidung ja in fremder Halle fällt, sondern eher, weil das Verletzungspech so kurz vor dem Saisonhöhepunkt erneut zugeschlagen hat. Beim Blockversuch im Training zog sich David Bauerdick einen Mittelhandbruch zu. Mit ihm fällt nach Steffen Röttger und den Langzeit-Verletzten Tilmann Weber und Jannik Lehmenkühler eine vierte Stammkraft aus. „Das trifft uns hart und reduziert die Möglichkeiten im Rückraum erheblich“, erklärt Moormann.
SG Ruhrtal: Steht Henrik Basler wieder im Tor?
Die letzten drei Übungseinheiten in dieser Woche wurden intensiv genutzt, um Spielzüge mit Allrounder Malte Weber einzustudieren, der auf halblinks als Backup für Aaron Humpert vorgesehen ist. Den rechten Flügel wird neben Justus Klauke auch Till Rosenberger beackern. Und weil Moormann seine Auswechselbank voll besetzen will, werden auch die aus der Reserve hochgezogenen Julius Schulte und Fynn Bornemann mittendrin statt nur dabei sein.
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Mit großer Spannung werden die Oeventroper Anhänger auch darauf schauen, wer bei der Startaufstellung im Kasten steht. „Das wird eventuell eine Punktlandung“, lässt Moormann offen, ob es zum Comeback von Henrik Basler kommt. Die unumstrittene Nummer eins der SGR-Torhüter wäre in Topform sicher in der Lage, der Defensive einen gewaltigen Schub zu verleihen.
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Zudem ist er bei den Gegnern für seine zentimetergenauen Gegenstoß-Steilpässe gefürchtet, die sich Janne Malik und Oldie Stefan Biggermann eher selten zutrauen. „Henrik hat nach der extrem langen Pause noch Defizite in puncto Reaktionsschnelligkeit, deshalb darf man nicht zu viel von ihm erwarten. Das macht mir auch keine Sorgen, denn Janne und Stefan haben das prima gemacht.“
Moormanns Blick geht vielmehr Richtung Spielaufbau: „Herdecke ist extrem konterstark, wir müssen sehen, dass wir so wenig wie möglich Gegenangriffe über die erste und zweite Welle zulassen, also vorne sehr präzise kombinieren und auf Lustwürfe verzichten“, sagt er. Außerdem ist ungewohntes taktisches Vorgehen nötig. „Normalerweise spielt man ja nur um zwei Punkte, kann bei hohem Vorsprung auch mal den Fuß vom Gas nehmen. Aber diesmal geht es darum, ein möglichst großes Polster herauszuwerfen“, sagt Moormann – im Sinne der guten Ausgangsposition.