Arnsberg-Neheim. Der SC Neheim spielt seine erfolgreichste Saison in der Fußball-Westfalenliga. Jetzt steht fest: Nach der Serie endet eine Ära im Binnerfeld.

Es ist keine Entscheidung, die für die Verantwortlichen des Fußball-Westfalenligisten SC Neheim überaus überraschend kam. Dennoch bedeutet sie für die erste Mannschaft in der Westfalenliga, die durch den souveränen 3:0-Erfolg beim FC Lennestadt den dritten Tabellenplatz verteidigte, eine Zäsur. Denn nach der erfolgreichsten Spielzeit der Vereinsgeschichte endet eine Ära beim SC.

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Oliver Busch, langjähriger Kapitän der „Binnerfeld Boys“, der die aktuelle Saison verletzt komplett verpasste, wird nicht mehr in den Westfalenliga-Kader zurückkehren. Der 29-Jährige, der seit 17 Jahren – davon sechs in der Jugend – das Trikot des SC trug, hängt die Fußballschuhe vorerst an den berühmten Nagel. „Im Endeffekt war das eine Abwägungssache“, sagte Busch auf Nachfrage dieser Zeitung. Unterm Strich habe mehr für den Abschied als für die Fortsetzung der Westfalenliga-Karriere gesprochen.

Bruchhage hält Tür offen

Zum einen bereitet ihm nach dem Kreuzband- und Meniskusriss im linken Knie, den er sich in einem Testspiel kurz vor dem Saisonstart zuzog, vor allem der Meniskus noch Probleme. Zum anderen veränderte sich die berufliche Situation des 29-Jährigen, „so dass der zeitliche Aspekt auch mitentscheidend war“, erklärte Busch. Alles in allem entschied er sich gegen ein Comeback in der Westfalenliga, obwohl ihm Neheims Trainer Alex Bruchhage die Tür zum Kader weit geöffnet hätte. „Oliver Busch wird immer seinen Platz bei uns haben“, sagte der Coach noch vor kurzem.

Der verletzte Oliver Busch während des Spiels des SC Neheim beim FC Iserlohn in der Westfalenliga.
Der verletzte Oliver Busch während des Spiels des SC Neheim beim FC Iserlohn in der Westfalenliga. © Falk Blesken

Anstatt auf die baldige Rückkehr zu den „Binnerfeld Boys“ hinzuarbeiten, will sich Busch erstmal auf die komplette Heilung seines lädierten Knies konzentrieren. „Laufen, Krafttraining – ich kann jetzt komplett losgelöst von Fußball spezifischen Trainingseinheiten agieren“, sagt der Mittelfeldspieler, der im Rückblick auf seine Zeit beim SC nicht den einen Höhepunkt benennen möchte. „Die Aufstiegssaison war natürlich besonders, aber es gab in jedem Jahr verschiedene Höhepunkte“, erzählt er.

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Der Abschied aus der Westfalenliga bedeute nicht zwingend das Ende seiner kompletten Fußball-Karriere. „Tendenziell mache ich längere Zeit erstmal gar nichts außer dem Training für das Knie“, sagt Busch: „Aber ich schwöre dem Fußball ja nicht komplett ab.“ Auch mit dem SC Neheim liefen Gespräche, ob und wie er in den Klub eingebunden werden könnte.