Berlin/Sundern. Ein großer Erfolg gelang den Volleyballerinnen vom Gymnasium Sundern bei „JtfO“ in Berlin – und die nächste Tour in die Hauptstadt steht an.

Dass ausgerechnet er das Städtische Gymnasium Sundern als „Dorfschule“ bezeichnet, kommt relativ selten, eigentlich gar nicht vor. Doch in diesem Fall nutzte Martin Barthel, der Schulleiter des Gymnasiums, den Begriff gerne, um zu verdeutlichen, welch großer Erfolg „seinen“ Volleyballerinnen im Frühjahrsfinale des Wettbewerbs „Jugend trainiert für Olympia“ in Berlin gelungen war.

Sundern umgeben von Sportschulen

Denn in der Wettkampfklasse III gewannen die Sauerländerinnen die Bronzemedaille und mussten nur dem Schul- und Leistungssportzentrum Berlin als Sieger sowie der Sportschule Potsdam „Friedrich Ludwig Jahn“ auf Rang zwei den Vortritt lassen. „Vor uns, aber auch hinter uns, landeten entweder reine Sportschulen oder Internate“, sagte Barthel. „Die haben in puncto Training und so weiter natürlich Möglichkeiten, die wir uns als, ich sage mal, Dorfschule gar nicht leisten können“, ergänzte er.

Die Volleyballerinnen vom Gymnasium Sundern belegten beim Frühjahrsfinale von „Jugend trainiert für Olympia“ in Berlin den dritten Platz in der Wettkampfklasse III.
Die Volleyballerinnen vom Gymnasium Sundern belegten beim Frühjahrsfinale von „Jugend trainiert für Olympia“ in Berlin den dritten Platz in der Wettkampfklasse III. © Privat

Umso höher sei die Platzierung der Mannschaft in Berlin zu bewerten, erklärte der Schulleiter, der das Team als Trainer zum Frühjahrsfinale führte. Ohne Satzverlust marschierte die Schulmannschaft aus Sundern durch die Vorrundenspiele auf Kreis-, Regierungsbezirks- und Landesebene. Einerseits war das überraschend, weil gewöhnlich das Internat in Münster auf Landesebene eine (zu) hohe Hürde darstellt. Andererseits hielt sich die Überraschung doch in Grenzen, da die acht jungen Damen auch in der Jugend des RC Sorpesee erfolgreich zusammen Volleyball spielen.

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Sie gehen also für den Verein ans Netz, dessen erste Damenmannschaft unlängst als souveräner Meister der 3. Liga West die Rückkehr in die 2. Bundesliga Nord feierte. Martin Barthel gehört als Co-Trainer von „Chef“ Julian Schallow zum Team der Verantwortlichen, verfügt deshalb über jede Menge Volleyball-Expertise. Zum Frühjahrsfinale allerdings fuhr Sportlehrer Dominik Horst – „von Hause aus Fußballer“, sagte Barthel schmunzelnd – mit den acht Volleyballerinnen.

Ein Volleyball-Krimi

Die Talente aus dem Sauerland ließen sich davon allerdings nicht irritieren. In der Wettkampfklasse III belegten sie in der Vorrundengruppe C den zweiten Platz hinter dem späteren Gewinner aus Berlin. Gegen das Eugen-Bolz-Gymnasium Rottenburg (Baden-Württemberg) gelang ein 2:0-Sieg, ebenso wie gegen die Johann-Heinrich-Voß-Schule Eutin (Schleswig-Holstein). Dem Schul- und Leistungssportzentrum Berlin unterlagen die Sunderanerinnen mit 0:2.

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In der vorgeschalteten Qualifikation der Gruppenzweiten - und dritten zum Viertelfinale setzte sich Sundern souverän mit 2:0 gegen das Johannes-Kepler-Gymnasium Lebach (Saarland) durch, ehe im Viertelfinale ein knapper 2:1-Sieg gegen das Pierre-de-Coubertin-Gymnasium Erfurt (Thüringen) gelang.

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„Im Halbfinale haben wir uns zu viele Fehler geleistet“, sagte Spielerin Lena Barthel selbstkritisch, gestand aber auch: „Der Gegner war schon sehr stark.“ Der Gegner – war die Sportschule Potsdam „Friedrich Ludwig Jahn“, die mit 2:0 gewann. Im Spiel um Platz drei zeigten die Sauerländerinnen aber ihre Qualitäten wieder und schlugen das Giebichenstein-Gymnasium „Thomas Müntzer“ Halle (Sachsen-Anhalt) in einem Volleyball-Krimi mit 2:1.

Im Acht-Bett-Zimmer

„Anfangs waren wir alle schon sehr aufgeregt“, sagte Lena Barthel noch. Allerdings legte sich die Nervosität mit jedem Tag in Berlin. Zumal das Team, das sich durch den Vereinssport sehr gut kennt, in einem Hostel in einem Acht-Bett-Zimmer untergebracht war. „Das hat Spaß gemacht“, erzählte Barthel. Und zu einer kleinen Besichtigung von unter anderem dem Brandenburger Tor reichte die Zeit auch.

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An diesem Freitag reisen die Volleyballerinnen übrigens wieder in die Bundeshauptstadt Berlin. Als U16 des RC Sorpesee nehmen sie an der deutschen Meisterschaft dieser Altersklasse teil. „Ich glaube schon, dass wir aufs Podest kommen können“, sagte Lena Barthel. Das wäre dann der Triumph eines – mit Verlaub – Dorfklubs.

Das Team

Zum erfolgreichen Team des Städtischen Gymnasiums Sundern gehören Pauline Emig, Frieda Bürger, Leonie Steiner (Kapitänin), Sara Zimmer, Nora Asolli, Ida Buchholski, Lilly Schulte und Lena Barthel. Sportlehrer Dominik Horst vertrat als Trainer in Berlin den eigentlichen Coach Martin Barthel.