Sundern/Meschede. TuS Sundern oder Fatih Türkgücü Meschede? Der Titelkampf in der „Bundesliga des Sauerlandes“ hat eine Vorentscheidung erlebt. Die Ursachen:

Die Zeit der Zurückhaltung – sie ist vorbei. Zumindest größtenteils. „Wir haben jetzt sechs Endspiele. Wenn wir alle erfolgreich bestreiten, dann stehen wir am Ende auch zurecht oben“, sagt Sebastian Held, Kapitän des TuS Sundern. „Wir müssen niemanden zügeln und nicht auf die Euphoriebremse treten: Jedes Spiel ist jetzt ganz wichtig“, betont auch Trainer Fabio Granata.

Der Spitzenreiter der „Bundesliga des Sauerlandes“ geht im Fernduell mit Verfolger Fatih Türkgücü Meschede als großer Favorit auf den Gewinn des Meistertitels in die jeweils sechs verbleibenden Saisonspiele.

TuS Sundern gelingt ein Sieg „für den Kopf“

Der 3:0-Auswärtssieg beim FC Assinghausen/Wiemeringhausen/Wulmeringhausen sei „wichtig für den Kopf“ gewesen, sagt Granata. Der Chefcoach des Tabellenführers freut sich ebenso wie sein Team darüber, dass nun die Tabelle bereinigt ist: Die Sunderner und Mescheder haben nun jeweils 24 Partien bestritten – sechs Punkte mehr hat der TuS auf dem Konto. Es ist eine Vorentscheidung im Aufstiegskampf der Bezirksliga 4, das ist gewiss, und auch der Blick auf das Restprogramm der beiden Titelkandidaten sorgt eher im Röhrtalstadion für Zuversicht.

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Mit dem TuS Bremen, GW Allagen und der SG Winterberg/Züschen tritt die Granata-Elf noch gegen drei Teams von unten an. Entscheidenden Charakter könnte allerdings eine ganz besondere Partie besitzen, die womöglich für eine vierstellige Zuschauerkulisse sorgen könnte: Am Sonntag, 7. Mai, erwartet Verfolger FC Fatih Türkgücü den TuS Sundern zum Topspiel im Dünnefeld.

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Eine einfache Hochrechnung sorgt schon jetzt, zwei Wochen vor diesem Spiel, für Prickeln: Gewinnen sowohl die Mescheder (Heimspiel gegen „Ass./Wie./Wu.“, auswärts in Hüsten) als auch die Sunderner (auswärts in Fretter, zu Hause gegen den VfL Bad Berleburg) ihre jeweils zwei Begegnungen bis dahin, gehen beide Konkurrenten weiter mit dem Sechs-Punkte-Abstand in die Spitzenpartie.

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Sollten die Sunderner dann beim FC Fatih siegen, hätten sie drei Spieltage vor Saisonende neun Punkte Vorsprung, das direkte Duell für sich entschieden – und wären Meister sowie Aufsteiger in die Landesliga. „Das sind natürlich schöne Gedankenspiele, die Ihr von der Presse da tätigt“, sagt Trainer Fabio Granata und schmunzelt, „aber da bin ich mit meinen Gedanken noch gar nicht. Wie alle bei uns in der Mannschaft bin ich voll fokussiert auf das Spiel am Sonntag bei der SG Serkenrode/Fretter. Dort wollen wir wieder so viel Energie auf den Platz bringen, wie zuletzt schon in der Partie beim FC Assinghausen/Wiemeringhausen/Wulmeringhausen.“

Der FC Fatih Türkgücü Meschede und die Topspiele

Anders gestaltet sich die Ausgangslage beim FC Fatih Türkgücü Meschede. Der Aufsteiger hat nun allenfalls noch Außenseiterchancen, um die Sensation, den Durchmarsch in die Landesliga, zu schaffen. Sechs Punkte Rückstand sind angesichts der Dominanz des TuS Sundern eine große Hypothek – und doch werden die Mescheder, die unter anderem ebenfalls noch auf die SG Serkenrode/Fretter und den VfL Bad Berleburg treffen, weiterhin alles versuchen. „Als Verfolger würde ich jetzt auch nicht die Flinte ins Korn werfen“, betont Sunderns Spielführer Sebastian Held.

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Interessant: Während der TuS Sundern die sechs noch ausstehenden Ligaspiele in der Hinrunde allesamt gewann und die vollen 18 möglichen Punkte einsammelte, strauchelte Fatih durchaus und holte nur sieben von 18 Zählern. Drei Spiele gingen verloren, eines endete Remis und nur zwei Partien (2:1 gegen die SG Serkenrode/Fretter, 3:1 gegen den FC Neheim-Erlenbruch) wurden damals gewonnen.

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Insbesondere die beiden teils deutlichen Niederlagen in den Topspielen gegen den SV Hüsten 09 (am Ende 1:3) und beim TuS Sundern, bei dem die Mescheder phasenweise vorgeführt wurden (0:4-Niederlage) schmerzten und blieben in den Köpfen. Aufgeben wird Fatih Türkgücü nicht, doch es spricht alles für den TuS Sundern.