Schmallenberg-Arpe. Der FC Arpe/Wormbach empfängt im HSK-Duell der Fußball-Landesliga 2 den SV Brilon. Die beiden Vorsitzenden sprechen auch über die Abstiegsangst.
Ein Derby im Zeichen des Abstiegskampfes: In der Fußball-Landesliga 2 steht am 24. Spieltag das HSK-Duell zwischen dem FC Arpe/Wormbach und dem SV Brilon (Sonntag, 26. März, 15 Uhr) im Blickpunkt. Beide Mannschaften kämpfen um den Verbleib in der Landesliga, befinden sich aktuell in einem leichten Aufwärtstrend. Diese Zeitung sprach mit den Vereinsvorsitzenden Paul Pieper (FC Arpe/Wormbach) und Jürgen Hillebrand (SV Brilon) über den Abstiegskampf, die Strukturen in den Vereinen und das Derby.
Herr Pieper, Herr Hillebrand, wie sehen Sie den Abstiegskampf in der Landesliga?
Jürgen Hillebrand: Wir sind zunächst einmal sehr froh darüber, dass das neue Trainergespann Bastian Rehborn und Klaus Polaczy unser Team nach einer Negativserie in der Hinrunde wieder in die Spur geführt und zudem im ganzen Verein für Aufbruchstimmung gesorgt hat. Der Abstiegskampf in der Landesliga ist hoch spannend. Der SV 20 Brilon möchte den Positivtrend weiter mitnehmen und am Ende der Saison über dem Strich stehen.
Paul Pieper: Fünf Absteiger sind natürlich ein Brett. Gerade in den Amateurligen. Neun Mannschaften sind bei der Verlosung in der Staffel 2 noch mit dabei. Der Vorsprung von Platz zehn auf den ersten Abstiegsplatz beträgt nur sechs Punkte. Bei der Drei-Punkte-Regel hat man einen Vorsprung schnell verspielt. Es werden Kleinigkeiten über den Abstieg entscheiden.
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Was ist, wenn der Abstieg nicht verhindert werden kann?
Jürgen Hillebrand: Wir planen ohne Wenn und Aber für die Landesliga. Sollte der Abstieg nicht zu verhindern sein, wird trotzdem in Brilon weiter Fußball gespielt. Der Verein wird dann mit einer schlagkräftigen Mannschaft in der Bundesliga des Sauerlandes starten.
Paul Pieper: Man muss zwar damit rechnen, aber wir schieben den Abstieg noch weit von uns. Wir sind in NRW der mit Abstand kleinste Verein in einer Landesliga. Das ist eine ganz besondere Ehre für uns. Wir sind aber auch realistisch und wissen, dass wir uns nicht zehn Jahre in der dritthöchsten Amateurliga in Westfalen halten werden.
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Wie sehen Sie ihren Verein aufgestellt?
Jürgen Hillebrand: Ich habe mit meinen Vorstandskollegen immer einen ganzheitlichen Blick auf den Verein. Neben dem Landesligateam wird der Fokus auf zwei weitere Seniorenmannschaften und insbesondere auch auf den Jugendfußball gelegt. Wir wollen weiter unsere jungen Talente fordern und fördern, um damit den maximalen Erfolg zu generieren. Die Region soll sich mit unserem Verein identifizieren. Wir sehen uns im Mitgliederwachstum und in den Zuschauerzahlen in unserer Strategie bestätigt.
Paul Pieper: Man muss bedenken, dass der FC Arpe/Wormbach nur 650 Einwohner hinter sich hat. Die Stadt Brilon hat dagegen ca. 15.000 Einwohner. Von daher sehe ich uns in der heutigen Zeit noch ganz gut aufgestellt. Die kleineren Verein fusionieren heute nicht nur im Jugend-, sondern auch im Seniorenfußball fast alle. Wir haben seit einigen Jahren im Jugendbereich eine Fusion mit dem SV Dorlar/Sellinghausen und dem FC Cobbenrode. Das funktioniert ganz gut.
FC Arpe/Wormbach- Kampf nicht belohnt - unsere besten Bilder
Wie hätten Sie den Konkurrenten vor der Saison eingeordnet?
Jürgen Hillebrand: Der FC Arpe/Wormbach hat einen sehr starken und breit aufgestellten Kader. Viele Spieler haben bereits bei höherklassigen Vereinen Erfahrungen gesammelt. Der FC Arpe/Wormbach ist ein Verein, der am Ende der Saison aufgrund seines starken Kaders nichts mit dem Abstieg zu tun haben wird.
Paul Pieper: Den SV Brilon habe ich wesentlich besser in der Tabelle gesehen. Die Infrastruktur passt und die A- und B-Junioren spielen in der Bezirksliga um den Aufstieg in die Landesliga mit. Vor allem ist auch eine Begeisterung im Verein. Das sieht man auch an den Zuschauerzahlen.
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Was erwarten Sie von dem Derby und hat der Ausgang des Spiels schon Auswirkungen auf den Abstiegskampf?
Jürgen Hillebrand: Wir sind erst einmal froh, dass uns die Erfolge der vergangenen Wochen wieder über den Strich katapultiert haben. Das Hinspiel ist sehr unglücklich für unseren Verein gelaufen. Wir hoffen auf das notwendige Spielglück und wollen natürlich etwas Zählbares mit auf die Heimreise nehmen.
Paul Pieper: Auswirkungen hat das Ergebnis noch nicht auf den Abstiegskampf. Nach diesem Spiel stehen noch zehn weitere Spieltage an. Da kann noch viel passieren. Natürlich wünsche ich mir, dass wir das Spiel gegen den SV Brilon gewinnen.
Wovor sollten Ihre Trainer jeweils die Spieler vor diesem Kellerderby warnen?
Jürgen Hillebrand: Derbys haben ja bekanntlich immer ihren eigenen Charakter. In Arpe-Wormbach herrscht immer eine besondere Stimmung, die auch schon mal hitzig werden kann. Unsere Jungs sollten kühlen Kopf bewahren und sich einzig und allein auf das Spiel konzentrieren.
Paul Pieper: Wir müssen sehen, dass die Briloner nicht ihre Geschwindigkeit auf den Platz bekommen. Vorne haben sie sehr schnelle Leute. Vor allem dürfen wir den Gegner nicht unterschätzen. Der SV Brilon steht nicht da in der Tabelle, wo er hingehört. Wir dürfen keinen Hurra-Fußball spielen, sondern müssen das Spiel aus einer kontrollierten Offensive angehen.