Arnsberg-Oeventrop. Die Handballer der SG Ruhrtal liegen auf Kurs Meisterschaft. Vor dem nächsten Auswärtsspiel wundert sich Trainer Moormann über seine Spieler.
Mit großem Interesse verfolgten die Handballer der SG Ruhrtal die Ergebnisse der letztwöchigen Nachholspiele in der Herren-Landesliga 6. Die HSV Plettenberg/Werdohl, die ja mit einem furiosen Endspurt nach 8:18-Pausenrückstand noch ein Remis in Oeventrop erkämpft hatten, schlug nicht nur Verfolger Eintracht Hagen III, sondern auch die SG Attendorn/Ennest, rückte somit bis auf drei Minuszähler an die SG Ruhrtal heran – und das bei besserem direkten Vergleich.
Alle Zahlen sprechen dafür
„Wir haben weiterhin die beste Ausgangsposition, aber auch noch drei knifflige Auswärtsspiele vor der Brust, von denen wir möglichst zwei gewinnen sollten“, beschreibt Ruhrtals Trainer Frank Moormann die Lage. Natürlich wurde die schwache zweite Hälfte gegen die HSV mit 20 Gegentoren intensiv besprochen, wobei Moormann seine Mannschaft als fast zu selbstkritisch empfand: „Die Jungs wundern sich immer noch, warum sie trotz der langen Ausfälle von Henrik Basler, Tillmann Weber und Jannik Lehmenkühler auf Platz eins liegen, dabei sprechen alle Zahlen für uns. Und wir haben auch auswärts schon einige Ausrufezeichen gesetzt“, sagt er.
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Genau das wollen die Ruhrtaler am Samstag (19.15 Uhr) wieder tun, wenn sie beim Ex-Verbandsligisten HSG Hohenlimburg ihre Visitenkarte abgeben. Als das Hinspiel anstand, war es noch ein Gipfeltreffen, das die SGR nach bärenstarker erster Hälfte am Ende mühsam mit 31:27 für sich entschied. „Bei uns kriegen die eine Klatsche“, lautete damals ein Kommentar der zahlreich angereisten HSG-Fans, die die Niederlage vor allem auf das Harzverbot schoben.
Moormann verlangt Steigerung
Inzwischen aber müssen die Hohenlimburger, die seit der langfristigen Ellbogenverletzung ihres Topspielers und Hauptschützen Felix Bauer etliche Rückschläge hinnehmen mussten und zuletzt in Gevelsberg mit 26:36 untergingen, den Blick nach unten richten. Die von Aufbau-Routinier Lukas Wetzel angeführten Hohenlimburger brauchen bei nur einem Zähler Vorsprung auf den viertletzten Platz dringend Punkte für den Klassenverbleib, stehen unter ihrem neuen Coach Jannik Hollatz, der den aus privaten Gründen etwas zurücksteckenden Ivo Maly ersetzt, fast noch mehr unter Druck als die Gäste.
„Wir werden gut vorbereitet sein, unsere Sinne sind geschärft“, baut Moormann darauf, dass der Frust des ersten Heim-Punktverlustes eine Trotzreaktion auslöst und sich seine personell unveränderten Schützlinge über die volle Spielzeit als würdiger Tabellenführer präsentieren. Steigerungspotenzial sieht er vor allem bei seinen Spielmachern Alex Blanke und Matthias Storm, von denen er sich mehr Tempo und präzisere Anspiele an den Kreis wünscht.
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Ohne allzu sehr vorzugreifen, lohnt es sich für die SG Ruhrtal bereits, einen Blick auf die Landesliga Staffel 5 zu werfen, denn der dortige Gruppensieger wäre der Relegationsgegner um den Aufstieg in die Verbandsliga. Aktuell kommen drei Mannschaften infrage, führt Ex-Verbandsligist PSV Recklinghausen die Tabelle mit 22:3-Punkten vor dem früheren Ruhrtaler Bezirksliga-Gegner Herdecke/Ende (20:6) und dem SV Westerholt (19:7) an.