Sundern. Seit 20 Jahren spielt Thomas Maassen Handball beim HV Sundern. Vor dem Derby gegen den TV Arnsberg spricht er über Angebote und Kritik am Coach.
Auf solche Jubiläen können Fußballer in den seltensten Fällen verweisen. Seit vollen 20 Jahren ist Thomas Maassen für die Handballer des HV Sundern aktiv. Und ein Ende ist nicht in Sicht, denn der Miteigentümer einer Sunderaner Spedition, die er zusammen mit seinem früher ebenfalls für den HVS spielenden Bruder Oliver führt, ist ja erst 28 Jahre alt und will trotz des wohl unvermeidlichen Abstiegs in die Kreisliga weder die Sportschuhe an den Nagel hängen, noch einem der in den vergangenen Monaten sich häufenden Abwerbungsversuche nachgeben.
HV Sundern: Viele Vereine fragen an
„Seit Chris Spielmann, mit dem ich ja schon seit frühester Jugend zusammengespielt habe und befreundet bin, nach Bösperde gewechselt ist, haben etliche Vereine bei mir nachgefragt. Das ist zwar durchaus schmeichelhaft, für mich aber absolut kein Thema, denn ich betrachte Handball als reines Hobby, fühle mich in meinem Stammverein pudelwohl und habe keinerlei Ambitionen, woanders höherklassig zu spielen“, sagt Maassen und lässt keinen Zweifel daran, dass er dem HVS auch in der Kreisliga die Treue halten wird.
Der mit der HVS-Spielerin Laura Schwarberg liierte Junggeselle hat noch zahlreiche andere sportliche Vorlieben wie Skifahren, Basketball oder Golf, aber die größten Fertigkeiten entwickelte er beim Handball. Schon mit 17 Jahren rückte er in die erste Herrenmannschaft auf, feierte zwei Aufstiege und zählt als vielseitiger Rückraumspieler zu den Leistungsträgern, auch wenn er einräumt: „Mir ist in den vergangenen Monaten mehr und mehr Verantwortung abgenommen worden, oft spiele ich nur noch 30 Minuten.“
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Was möglicherweise daran liegt, dass der nur 67 Kilogramm schwere Aufbauspieler nicht gerade zu den robustesten Abwehrkräften gehört. Dazu sagt Maassen: „Wir sind keine Mannschaft, die im eins gegen eins gut verteidigen kann, das muss über den Verbund geschehen. Leider haben wir die nötige Kompaktheit und das rechtzeitige Verschieben nie so richtig hinbekommen.“
Auf Distanz zum Trainer
Ohnehin hat Maassen zum jetzigen Coach Alfred Klein ein eher angespanntes Verhältnis, reagiert auf dem Feld ausgesprochen stoisch, wenn von außen dessen lautstarke Anweisungen erfolgen. „Ich möchte mich da nicht unnötig ablenken lassen“, erklärt der Spieler seine „Ohren auf Durchzug“-Haltung. Außerdem würde er viel häufiger den Kreisläufer einbinden („Pässe dorthin werden vom Trainer wegen des hohen Risikos von Ballverlusten nicht gewünscht“) und wirbt für mehr Variabilität im Angriff, damit nicht alles von der Wurfkraft des Torjägers Lukas Grote abhängt.
Allgemein beschreibt Maassen die Stimmung im Kader dafür, dass ja schon gegen Ende der Vorsaison nicht mehr gewonnen wurde, als durchaus positiv, allerdings habe die Motivation schon ein wenig gelitten „weil die Aussichten auf den Klassenverbleib für uns ja nur noch theoretischer Natur sind.“
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Und wie geht er ins Derby gegen Arnsberg? „Da werden wir sicher hochmotiviert sein, denn es wäre eine tolle Sache, wenn wir ausgerechnet in diesem Match unsere ersten Punkte einfahren könnten. An einem guten Tag traue ich uns das absolut zu, denn wir waren ja auch im Hinspiel fast ebenbürtig und wollen den Heimvorteil nutzen. Wir dürfen nur nicht wie so oft in dieser Saison die Köpfe hängen lassen, wenn eine Schwächephase kommt“, antwortet er.