Arnsberg. Die Bezirksliga-Handballer des TV Neheim empfangen am Samstag Erzrivale TV Arnsberg. Hannes Koch ist beim TVN zurück – und angriffslustig.
Würde man Experten fragen, wer der beste heimische Handball-Linksaußen ist, würde die Wahl wohl am häufigsten auf Hannes Koch treffen. Der nur 1,80 große Flügelflitzer vom TV Neheim ist nämlich der einzige Außen, der nicht nur von seiner angestammten Position aus Torgefahr ausstrahlt, sondern seine Sprungkraft und Cleverness im Abschluss auch regelmäßig bei Ausflügen ins Zentrum unter Beweis stellt. Und obwohl die Konkurrenz um seine Dynamik weiß, gehörte er regelmäßig zu den Hauptschützen der Neheimer.
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Was allerdings nicht für diese Saison gilt, denn Koch wurde durch einen konservativ behandelten und deshalb langwierigen Bandscheibenschaden im Halswirbelbereich ausgebremst. Er musste die komplette Hinserie aussetzen und feierte erst beim 26:32 gegen die DJK Oespel-Kley sein Debüt – das mit acht Treffern gleich eindrucksvoll verlief.
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Sein zweiter Einsatz soll nun an diesem Samstag, 11. Februar, von 19.30 Uhr an folgen, wenn das Nachbarschaftsduell gegen den TV Arnsberg ansteht. „Darauf freue ich mich riesig. Endlich wieder spielen zu können, ist nach der langen Pause, in der ich die Mannschaft nur von der Bank aus unterstützen konnte, ein befreiendes Gefühl.“ Koch ist alles andere als ein Lautsprecher, doch den TVA zu reizen, macht ihm Spaß: „Wir werden sie aus der Halle fegen und in der Abschlusstabelle vor ihnen liegen.“
Neheim: Linksaußen stählt sich im Fitnessstudio
Geboren wurde der Deutsch-Russe in Turkmenistan, kam über Berlin und Unna-Massen mit seiner Familie nach Neheim und wurde dort heimisch. Durch Freunde kam er zum Handball, wurde in der Jugend meist als Mittelmann eingesetzt, aber im Herrenbereich, in dem er schon mit 17 Jahren sein Debüt feierte, wurde er umgeschult und geht seitdem auf dem linken Außenbahn auf Torejagd.
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Mit seinen 31 Jahren hat er schon einige Verletzungen wie Fingerbrüche, einen Mittelfußbruch und einen gegen die SG Ruhrtal erlittenen Ellbogenbruch, der ihn sechs Wochen außer Gefecht setzte, hinter sich, fand aber stets zügig zur alten Form.
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Aufgrund seiner Schnelligkeit und Präzision im Abschluss wurde Koch rasch ein Leistungsträger, bekam regelmäßig Angebote höherklassiger Vereine, doch ein Vereinswechsel kam für ich nie in Betracht: „So lange ich Handball spiele, und das wird hoffentlich noch ein paar Jahre sein, mache ich das beim TV Neheim.“
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Der bisweilen recht eigenwillige Koch sorgt durch regelmäßige Besuche im Fitnessstudio dafür, dass aus dem vermeintlich schmächtigen, aber tatsächlich stolze 90 Kilogramm schweren Körper des Handballers ein wuchtiger Wurf herauskommt. Und den will er in der Restsaison möglichst häufig erfolgreich auspacken. „Es kann nicht unser Anspruch sein, nur um den Klassenerhalt zu spielen, aber wir sind in der Breite noch nicht so gut aufgestellt, um Ausfälle von Stammkräften kompensieren zu können. Ich gehe aber davon aus, dass wir im letzten Saisondrittel wieder komplett sind“, sagt Koch.