Willingen. Mit einem sensationellen zweiten Sprung sicherte sich Katharina Althaus beim Skispringen in Willingen noch den Sieg vor einer Rekordkulisse.

Was sollte Katharina Althaus auch anderes sagen? „Einfach mega“, so beschrieb die Siegerin des Weltcup-Skispringens der Frauen in Willingen die Stimmung rund um die Mühlenkopfschanze. Zum ersten Mal erlebten Althaus, Selina Freitag und Co. den Kult-Weltcup am Rande des Sauerlandes mit Fans. Und diese zeigten, dass sie die Party in zwei Jahren Corona-Pause nicht verlernt hatten. Doch Althaus, im vergangenen Jahr Zweite in Willingen, sorgte auch selbst dafür, dass der Funke übersprang.

Althaus: „Das ist irre“

Denn während rund um den Auslauf die Bässe wummerten und die übliche Partymusik aus den Lautsprechern dröhnte, saß sie vor ihrem zweiten Sprung oben auf dem Balken der Mühlenkopfschanze. Als Dritte war sie aus dem ersten Durchgang herausgegangen. „Ich saß oben, hörte die Fans und dachte mir: Es ist irre hier zu springen“, erklärte Althaus.

++++ Lesen Sie auch: Willingen: Böser Sturz überschattet Rang zwei von Althaus ++++

Dann stieß sie sich ab – und flog begleitet vom langgezogenen „Zieh“ und tosenden Jubel der Fans, die ihre Fahnen wie wild schwenkten, nach 133 Metern im ersten Durchgang auf eine persönliche Bestweite von 149,5 Metern. Mit 264,4 Punkten überholte sie noch die Slowenin Ema Klinec (256,3/2.) und die Japanerin Sara Takanashi (245,7/3.), die vor dem zweiten Sprung vor ihr gelegen hatten.

Nach der Landung war ihr klar: Das reicht! Katharina Althaus jubelt in Willingen.
Nach der Landung war ihr klar: Das reicht! Katharina Althaus jubelt in Willingen. © dpa | Swen Pförtner

„Ich habe schon gemerkt, der Zweite läuft richtig gut und geht richtig, richtig weit. Beim zweiten Sprung war ziemlich alles perfekt“, sagte die 26-jährige Oberstdorferin nach ihrem fünften Saisonsieg und ihrem insgesamt 13. Weltcupsieg, der ihr auch dank der Rekordkulisse für ein Frauen-Springen von über 20.000 Zuschauern Tränen in die Augen trieb. „Dass es 149 Meter werden, hätte ich auch nicht gedacht. Das war ein richtig starker Sprung“, sagte Cheftrainer Maximilian Mechler in der ARD. „Dass es so viele Zuschauer sind, ist extrem“, ergänzte er.

++++ Lesen Sie auch: Willingen: Wind sorgt für 161,5-Meter-Sprung – und Abbruch ++++

So sah es auch Mixed-Weltmeisterin Anna Rupprecht. „Man springt hier nicht für sich selbst, sondern für die Zuschauer, um hier ein geiles Fest draus zu machen“, sagte Rupprecht, die Rang 20 belegte. Auch Selina Freitag überzeugte mit Platz sieben und Sprüngen auf 132,5 und 126,5 Meter. Am Sonntag steht für die Frauen zum Abschluss in Willingen erneut ein Einzelspringen (11.45 Uhr) an.