St. Moritz. Ein Trainingssturz wirbelte die WM-Vorbereitung von Laura Nolte (Winterberg) durcheinander. So geht es ihr und Anschieberin Neele Schuten.
Dieser Kampf der Generationen – er überstrahlt die bisherige Weltcup-Saison im Zweierbob der Frauen: Auf der einen Seite befindet sich die 37-jährige Kaillie Humphries, auf der anderen die 24-jährige Laura Nolte und die 25-jährige Kim Kalicki. Eine neue Runde wird an diesem Freitag (13 Uhr) bei der Weltmeisterschaft in St. Moritz/Schweiz angeläutet, wenn das Herausforderinnen-Duo den Grundstein legen will, um der Titelverteidigerin die Goldmedaille abzuluchsen. Allerdings musste Nolte einen Schockmoment überstehen.
Horse-Shoe: Nolte lenkt zu früh
Im legendären Natureiskanal im schweizerischen Engadin bereitete die so genannte Horse-Shoe-Corner der Pilotin des BSC Winterberg immer wieder Probleme. Selbst als die aus Unna stammende und in Bochum studierende Sportsoldatin vor Wochenfrist im Monobob – vor Kaillie Humphries übrigens – WM-Gold gewann, fuhr sie an dieser Stelle der Bahn nicht sauber. Also rieten der Chef-Bundestrainer René Spies und Co., dass Nolte etwas früher einlenken solle.
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Im Zweierbob-Training für die WM zog die Olympiasiegerin aber viel zu früh an den Lenkseilen – ein schwerer Sturz war die Folge. Anschieberin Neele Schuten vom TV Gladbeck Kufe musste sogar zur Behandlung ins Krankenhaus. Ob sie an diesem Freitag tatsächlich hinter Nolte, die sich wieder einsatzbereit meldete, in den Bob springen kann, entscheidet sich kurzfristig.
Das sagt der Cheftrainer
„Es ist nicht zu 100 Prozent sicher, aber sie macht sich warm und ich gehe davon aus, dass sie starten wird“, sagte René Spies am Freitagmorgen auf Nachfrage dieser Zeitung.
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Nolte würde ohne Schuten zwar ein Hauch Spritzigkeit am Start fehlen, doch dieses Handicap könnte sie im langen Eiskanal aufholen. „Es muss hier alles stimmen. Wenn man fahrerisch nicht auf der Höhe ist, dann wird das nichts“, sagte die 24-Jährige, die als jüngste Olympiasiegerin in die Geschichte einging und auch die mit Abstand jüngste Weltmeisterin wäre.
Nolte vs. Humphries – lacht Kalicki?
Humphries, dreifache Olympiasiegerin, sieht den Kampf der Generationen übrigens als Ansporn. „Laura ist jung, sie wird sich weiter entwickeln und eine immer bessere Pilotin werden“, sagte die gebürtige Kanadierin, die mittlerweile für die USA startet, und ergänzte augenzwinkernd: „Aber dadurch werde auch ich immer besser.“ Nolte vs. Humphries – auf dieses Duell fokussiert sich die Fachwelt. Aber vielleicht lacht nach den entscheidenden Läufen drei und vier am Samstag plötzlich Kim Kalicki, die Führende im Gesamtweltcup vor Nolte und Humphries.