Medebach-Referinghausen. Die Fußball-Kreisliga A HSK besteht seit dem Sommer – und kommt gut an. Der Staffelleiter über verblüffende Leistungen und positive Entwicklungen

Willi Frese aus Medebach-Referinghausen ist neben seinem Job als Zimmerermeister ein viel beschäftigter Mann. Neben der ehrenamtlichen Tätigkeit als Staffelleiter der Fußball-Kreisliga A HSK ist der 58-jährige Fan der 1. Fußball-Bundesliga – einen speziellen Klub verfolgt er dabei nicht – und zudem Vorsitzender des Stadtsportverbandes Medebach. Zu seinen Hobbys zählt neben der Bewirtschaftung von zwei Hektar Grünland auch noch das Darten. Im Dartsport ist er in der Kreisliga aktiv.

Im Blickpunkt steht für Willi Frese seit der Saison 2016/2017 aber die Leitung der Fußball-Kreisliga A. Hier war er zunächst sechs Jahre lang Staffelleiter der A-Liga Ost und seit August des vergangenen Jahres ist er die spielleitende Stelle der neu ins Leben gerufenen eingleisigen A-Liga, die aus den vorherigen Fußball-A-Kreisligen Ost und West gebildet worden war.

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„Die Arbeit als Staffelleiter macht mir sehr viel Spaß. Ich habe zu den Vereinen ein gutes Verhältnis, auch mit den neu hinzugekommenen aus der A-Liga West. Die Vereinsvorstände sind entgegenkommend und freundlich bei den geführten Gesprächen. Außerdem ist mir aufgefallen, dass die meisten Vereine aus dem ehemaligen ,Westen’ schöne und auch neue Kunstrasenplätze haben“, berichtet Willi Frese, der im Herbst des vergangenen Jahres einige Meisterschaftsspiele besucht hat.

Kreisliga A HSK: positive Entwicklungen

Er sagt: „Dabei habe ich festgestellt, dass die Qualität gerade im oberen Tabellenbereich deutlich zugenommen hat. Überrascht hat mich die erst im Frühjahr des vergangenen Jahres neu gegründete Spielgemeinschaft Nuhnetal/Dreislar/Hesborn, die Tabellenführer ist. Hier haben es die Trainer geschafft, schnell eine schlagkräftige Mannschaft aus den Ortschaften zu formen. Da ist es nur schade, dass die neugegründete SG noch nicht aufsteigen kann.“

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Die Platzverweise in der neuen Fußball-Kreisliga A HSK halten sich bisher in der laufenden Spielzeit in Grenzen. „In den bisherigen 144 Meisterschaftsspielen haben die Schiedsrichter 16 Rote und 17 Gelb-Rote Karten gezückt. Außerdem wurden 437 Gelbe Karten verhängt, und zwei Fälle habe ich ans Sportgericht abgegeben“, erläutert Willi Frese, der selbst fünf Jahre lang als Schiedsrichter im Einsatz war und bei RW Titmaringhausen in der A-Liga und bei seinem Heimatverein BG Referinghausen in der B-Liga aktiv im Einsatz gewesen war. Festzuhalten bleibt, dass die Qualität der Liga definitiv zugenommen hat.

Das ist wohl auch keine Überraschung, wenn zwei Ligen zusammengeführt werden und sich die neuformierte Liga aus den leistungsstärksten Mannschaften zweier Kreise zusammensetzt. Von daher war auch für viele Vereine die Einführung der eingleisigen Kreisliga A im Fußballkreis Hochsauerlandkreis der richtige Schritt. So fällt das Feedback bei der SG Reiste/Wenholthausen zur neuen Liga positiv aus.

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„Die Qualität der neuen Spielklasse ist im Vergleich zur letzten Saison merklich gestiegen. Besonders innerhalb der oberen Tabellenhälfte ist die Leistungsdichte sehr hoch und auch relativ ausgeglichen. Diese Herausforderung macht Spaß und hat uns als Mannschaft einen Schritt nach vorne gebracht“, berichtet Thomas Altbrod, Mittelfeldspieler beim Tabellensechsten SG Reiste/Wenholthausen, stellvertretend für seine Mannschaftskameraden. Auch für Steffen Helle, Pressesprecher des BV Alme, hat die Qualität zugenommen. „Die Dichte an starken Mannschaften hat sich deutlich erhöht. Bis Platz neun sind es nur zehn Punkte Differenz. Das heißt, dass sich bereits nach drei bis vier Spieltagen schon ein komplett anderes Tabellenbild ergeben kann.“

Sauerland: die Überraschungen der Liga

Für Julian Steringer, am Saisonende scheidender Trainer des TV Fredeburg, ist die Überraschungsmannschaft der FC Remblinghausen. „Der FCR ist ganz vorne mit dabei und hat vor allem gegen alle Topteams der Liga gepunktet. Der Mannschaft traue ich im zweiten Teil der Meisterschaft noch einiges zu“, sagt Julian Steringer, der vom vermeintlichen Aufstiegsanwärter TuS Medebach mehr erwartet hätte. „Die Mannschaft ist sicher hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Ich rechne aber damit, dass der TuS noch ein ernstes Wörtchen im Titelkampf mitsprechen wird.“

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Für Dirk Stratenschulte-Huss hat die SG Reiste/Wenholthausen überrascht und eine starke bisherige Saison gespielt. Dafür ist für den Coach der „Wildsau-Elf“ die SG Berge/Calle-Wallen ein wenig hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

Auch die neuen Sportstätten haben es vielen Trainern angetan. Den für ihn schönsten Sportplatz hat Robert Pilgram von der SG Berge/Calle-Wallen in Oberschledorn gesehen. „Als wir dort im November gespielt haben, hatten wir sieben Grad plus, und der Platz war voll mit Schnee bedeckt. Das war schon sehr ungewöhnlich – und das habe ich auch so noch nicht gesehen“, sagt der Trainer und schmunzelt. Er war in der Hinserie von seinem eigenen Team dagegen eher enttäuscht.