St. Moritz/Winterberg. Die Olympia-Motivation zündete bei der WM in St. Moritz: Laura Nolte (BSC Winterberg) gewann Gold im Monobob – und einer freute sich besonders.

Die Schimpftiraden einiger ihrer Teamkolleginnen auf den Monobob teilte Laura Nolte bereits unmittelbar nach dessen Aufnahme in das olympische Programm und in den Weltcup nicht. Die Pilotin des BSC Winterberg ließ sich eher von der weiteren Medaillenchance inspirieren – und setzte einer Saison mit ersten Weltcupsiegen im Monobob jetzt sogar mit Gold bei der Weltmeisterschaft in St. Moritz die Krone auf. Einer freute sich besonders über den Triumph.

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„Ich hätte nicht damit gerechnet, weil ich dachte, dass Kaillie hier dominieren würde“, sagte Laura Nolte nach dem Gold-Triumph vor der Olympiasiegerin Kaillie Humphries aus den USA. „Aber ich wollte nicht locker lassen“, ergänzte die Pilotin des BSC Winterberg. Und das tat sie vom ersten Start an nicht.

Duell Nolte vs. Humphries

Schon der aktuelle Weltcup-Winter hatte auf einen Zweikampf zwischen Nolte und Humphries hingedeutet. In fünf der bislang sechs Mono-Rennen stand eine der beiden ganz oben. Die Amerikanerin führt die Gesamtwertung vor Nolte an, die wiederum in Lake Placid und in Winterberg ihre ersten zwei Weltcupsiege in dieser Disziplin feierte.

Laura Nolte vom BSC Winterberg während eines Laufes bei der Weltmeisterschaft in St. Moritz.
Laura Nolte vom BSC Winterberg während eines Laufes bei der Weltmeisterschaft in St. Moritz. © dpa | Robert Michael

„Ich habe im Mono oft gezeigt, dass ich mit zu den Favoritinnen gehöre“, sagte sie nach dem Triumph auf ihrer Heimbahn: „Aber bei den Olympischen Winterspielen bin ich super schlecht gefahren – das hat mich schon angespornt.“ Bei Humphries’ historischem Gold verpasste Nolte, die später Olympiasiegerin im Zweierbob wurde, als Vierte das Podest. Als Humphries 2021 in Altenberg bei der ersten Weltmeisterschaft zum Titel raste, holte Nolte Bronze.

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In die WM startete das Duo auf Augenhöhe, auf die Hundertstelsekunde zeitgleich absolvierten sie den ersten Lauf am Samstag. In den Durchgängen zwei und drei fuhr Nolte dann aber alleinige Bestzeit und verdiente sich den Sieg. „Der vierte Lauf war nicht der beste, aber das war egal“, kommentierte die 24-jährige Nolte das finale Rennen. Letztendlich wies sie vier Zehntelsekunden Vorsprung auf die 37-jährige Nordamerikanerin auf.

Das sagt Cheftrainer Spies

„Das ist ein historischer Erfolg für uns, nachdem wir in den vergangenen Jahren nicht so erfolgreich waren“, sagte Chef-Bundestrainer René Spies. „Laura hat es in drei Läufen super runtergezogen und im vierten den Vorsprung ins Ziel gebracht. Das war eine außergewöhnliche Leistung“, lobte er. „Die Startleistungen haben gepasst, das Material auch. Nach den vergangenen Jahren freut mich dieses überragende Ergebnis besonders“, erklärte Spies.

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Auch Lisa Buckwitz (28) überzeugte auf der schwierigen Natureisbahn als Dritte, auf die Spitze fehlten ihr am Ende 0,72 Sekunden. Kim Kalicki (+1,72) und Maureen Zimmer (+2,32) belegten die Plätze fünf und acht. Am Freitag und Samstag steht noch die WM im Zweierbob an. „Eine Medaille sollte es schon werden“, sagte Laura Nolte.