Altenberg. Laura Nolte und der Eiskanal in Altenberg – das ist eine „Hassliebe“, so die Bob-Pilotin (BSC Winterberg). So lief’s nun im Mono- und Zweierbob.

Laura Nolte kann eine Meisterin der diplomatischen Antwort sein. Die 24-jährige Bobpilotin des BSC Winterberg kann aber auch Klartext sprechen. Das tat sie einst, als sie ihr Verhältnis zum Eiskanal in Altenberg beschrieb. „Generell pflege ich zu Altenberg eine Art Hassliebe. Ich habe dort einige gute Rennen gehabt, aber eben auch einige schlechte Fahrten“, sagte Laura Nolte. Beim Weltcup fügte sie nun ein weiteres Kapitel hinzu – ein gutes, aber sie haderte doch.

Laura Nolte: So läuft der Weltcup in Altenberg

„Ich habe’ den Sieg mit dieser fehlerhaften Fahrt weggeschmissen“, erklärte Nolte nach ihrem zweiten Platz im Monobob. Die BSC-Pilotin, die eine Woche zuvor ausgerechnet auf ihrer Heimbahn im Hochsauerland ihren zweiten Saisonsieg im Mono feierte, musste sich trotz eines Bahnrekords (58,80 Sekunden) im ersten Lauf der amerikanischen Olympiasiegerin Kaillie Humphries geschlagen geben. Nolte hatte am Ende 0,55 Sekunden Rückstand. Rang drei sicherte sich Cynthia Appiah aus Kanada. Lisa Buckwitz kam auf Rang vier, Kim Kalicki wurde im Feld der zehn Schlitten Siebte.

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„Das mit der Kurve neun ärgert mich, die habe ich im Training immer super getroffen“, sagte Nolte und ergänzte: „Ich wusste nach dem ersten Lauf, dass es schwierig wird, Kaillie zu schlagen. Sie hatte zwar auch Fehler, war aber superschnell.“ Gleichwohl ging die 24-Jährige nicht zu kritisch mit sich um. „Es gibt Schlimmeres, als gegen Kaillie hier zu verlieren. Zwei Siege, jetzt Platz zwei – wir sind auf dem richtigen Weg“, sagte sie bereits mit Blick auf die Weltmeisterschaft in St. Moritz/Schweiz.

Zu dieser reist Nolte nicht nur im Monobob als Medaillenkandidatin an, sondern auch im Zweierbob. In Altenberg sorgte zwar Lisa Buckwitz für die große Überraschung, da sie als Pilotin mit Kira Lipperheide zum ersten Mal einen Weltcup-Sieg feierte. Kim Kalicki wurde mit Anschieberin Leonie Fiebig vom BSC Winterberg Zweite. Laura Nolte belegte mit Lena Neunecker zeitgleich mit Kaillie Humphries den dritten Platz.

Neele Schuten kehrt zur EM zurück

„Das war heute an sich eine gute Leistung. Lisa hat das souverän gemacht, ist richtig schnell gestartet und hat es dann runtergefahren“, sagte Nolte. Vier Starts im Weltcup weist ihre Altenberg-Bilanz nun auf. Dreimal stand sie auf dem Siegerpodest, einmal reichte es zu Platz sechs.

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Die BSC-Pilotin wird im schwierigen Eiskanal im Erzgebirge immer sicherer – und erfolgreicher. Das WM-Drama mit vielen Stürzen und dem Aus zur Halbzeit des Wettbewerbs 2020? Es ist längst vergessen und mit WM-Bronze 2021 im Zweier- wie im Monobob ohnehin widerlegt. Ein Sieg fehlt Nolte in Altenberg aber noch.

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„Vielleicht sieht es nächste Woche wieder anders aus“, sagte sie – wieder im Stil der Diplomatin ohne knallharte Kampfansage. Dann gastiert der Weltcup ein weiteres Mal in Altenberg und fährt parallel gewertet auch die Europameisterschaft aus. Nolte startet wieder mit Neele Schuten als Anschieberin, mit der sie in Winterberg siegte.