Winterberg. Jacqueline Lölling feiert beim Weltcup in Altenberg ihre Saisonpremiere. Bei der JWM drückt sie Hannah Neise die Daumen – aus gutem Grund.
Sie gewann 2017 die Goldmedaille bei der Weltmeisterschaft; sie holte 2018 bei den Olympischen Winterspielen Silber – und trotzdem packte Jacqueline Lölling ihren Skeleton-Schlitten in Winterberg bereits wieder ein, bevor das Weltcuprennen an Fahrt aufnahm. Die 27-jährige Pilotin der RSG Hochsauerland verpasste vor der Saison die Weltcup-Qualifikation und erlebte Hannah Neises dritten Platz beim Sieg der Niederländerin Kimberly Bos nur als Vorläuferin. Ein Gespräch über ihre bevorstehende Saisonpremiere im Weltcup und die für sie wichtige Junioren-WM in Winterberg.
Frau Lölling, zugegeben, es war ein komisches Gefühl, Sie bereits weggehen zu sehen, obwohl das Weltcuprennen in Winterberg erst richtig begann. Ging es Ihnen ähnlich?
Jacqueline Lölling: Ja, ich habe mich schon besser gefühlt. (lächelt)
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Vorläuferin – das dürften Sie zuletzt vor sieben oder acht Jahren erlebt haben, oder?
Nein, ich glaube, dass es sogar noch länger her ist, aber genau weiß ich es gar nicht mehr. Beim Trainingsstart am Montag hat es sich besonders schlimm angefühlt. Jetzt habe ich mich arrangiert.
Sie haben sicherlich auf Ihre Zeit geschaut. Wie schnell waren Sie – auch im Vergleich mit dem Weltcup-Feld?
Ich glaube, im ersten Lauf wäre ich knapp vor Hannah gewesen. Platz vier wäre nach dem ersten Lauf also möglich gewesen. Aber man muss die Zeiten mit Vorsicht bewerten. Ich bin generell ganz zufrieden. Alles in allem sieht meine Performance im Vergleich mit den anderen besser aus als in der Selektion.
Im Vergleich mit dem deutschen Weltcup-Trio, meinen Sie?
Ja, das meine ich. Ich bin an meine Vorläufe herangegangen wie an Läufe während eines Wettkampfes. Athletisch ist auch ein bisschen was passiert. Ich bin ganz zuversichtlich, weil die Abstände nur noch ein paar Hundertstelsekunden betragen. Das sah in der Selektion anders aus. Da waren sie deutlich größer. Es sieht gerade so aus, als wäre ich auf dem richtigen Weg.
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Am kommenden Freitag dürfen Sie beim Weltcup in Altenberg starten, weil Hannah Neise bei der Junioren-WM in Winterberg ist. Drücken Sie ihr mehr die Daumen, weil ein JWM-Sieg Sie doch noch zur WM nach St. Moritz bringt, oder fokussieren Sie sich auf den Weltcup?
Ich werde Hannah auf jeden Fall die Daumen drücken, weil davon der Verlauf meiner weiteren Saison abhängt. Jetzt konzentriere ich mich aber erst mal auf den Weltcup in Altenberg, weil es ein noch schärferer Vergleich wird, wenn man wirklich im Rennen startet und nicht nur als Vorläuferin – ich bin gespannt. Über die WM mache ich mir jetzt auch noch keinen Kopf. Wenn ich hinfahren darf, ist das Stand jetzt ein Zusatz, über den ich mich dann sehr freue. Wenn es nicht klappt, akzeptiere ich das auch.